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Jan J.
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0,5
Veröffentlicht am 3. Februar 2021
Der Film konnte mich zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Ist ein Propagandafilm, wo alles extrem übertrieben dargestellt wird. Sodass man das ganze einfach irgendwann hinnimmt.
Immerhin auf Platz 8 gelandet und dabei solche Knaller wie "Full Metal Jacket", "Die Brücke" oder auch meinen Tipp "No Man's Land" hinter sich lassend hat der Film mich enttäuscht. Der handwerklich gut gemachte Streifen, mit ansprechender Leistung des jugendlichen Hauptakteurs, entwickelt sich, wie soll es auch bei Filmen der UDSSR der Achtziger Jahre anders sein, zu einem sowjetischen Propagandawerk, das die Geschichte weitgehend unreflektiert lässt und sie sich einseitig zurecht biegt. Die glaubhafte Darstellung der behandelten Einzelschicksale fällte einer scharf abgegrenzten, verallgemeinerten Gegenüberstellung von "Gut und Böse" zum Opfer, die es so abgegrenzt, in der Realität, bei einem Konflikt in der Größenordnung, nicht gibt. Der Film mit seiner Story hätte das Potenzial zu Größerem gehabt, fiel aber seiner Zeit zum Opfer. Auffallend bei den Darbietungen war die teils übertriebene Mimik und Gestik der Schauspieler in manchen Szenen, die mich an Stummfilm-Mimen erinnerten , die den Absprung zum Tonfilm nicht ganz geschafft hatten. Das kann natürlich auch ein Stilmittel gewesen sein, fand ich aber befremdlich.
Fazit: Kann man sich mal ansehen hat unter den Top 10 aber auch gar nichts verloren.
"Komm und sieh" von Elem Klimow steht in starkem Kontrast zu typischen Hollywood-Kriegsfilmen, indem er eine ungeschönte und tiefgründige Darstellung des Krieges liefert, frei von Heldentum und Glorifizierung. Im Gegensatz zu vielen Hollywood-Produktionen, die oft durch dramatisierte Action und eine klare Trennung von Gut und Böse gekennzeichnet sind, zeichnet sich Klimows Werk durch seine rohe Darstellung des menschlichen Leidens und der Grausamkeit des Krieges aus. Diese authentische Herangehensweise schafft ein intensives Erlebnis, das den Zuschauer tief berührt und nachhaltig zum Nachdenken anregt.
Entgegen der Behauptung, "Komm und sieh" sei ein sowjetischer Propagandafilm, erweist sich der Film tatsächlich als ein universelles Kriegsmahnmal, das die Schrecken des Krieges jenseits politischer Ideologien darstellt. Klimows Absicht ist es nicht, politische Punkte zu sammeln, sondern die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf die Menschlichkeit zu beleuchten. Durch die Augen des jungen Protagonisten erleben wir die Zerstörung von Unschuld und Menschlichkeit, was den Film zu einer kraftvollen Erinnerung daran macht, dass Krieg eine universelle Tragödie ist, die jeden betrifft, unabhängig von Nationalität oder politischer Überzeugung.
In seiner Fähigkeit, eine tiefgreifende menschliche Erfahrung zu vermitteln und den Zuschauer zur Reflexion über die Schrecken des Krieges zu bewegen, stellt "Komm und sieh" ein bedeutendes filmisches Werk dar, das weit über die Grenzen eines gewöhnlichen Kriegsfilms hinausgeht. Klimows Film ist ein essenzieller Beitrag zum filmischen Diskurs über Krieg und Menschlichkeit und ein eindringliches Plädoyer für Frieden und Menschlichkeit in einer oft von Konflikten geplagten Welt.