Vollkommen richtig..., den erhobenen Mittelfinger in der (leider) Bedeutung von Heute, den gab es 1961 wahrlich so noch nicht. Der "Tränenpalast" ist auch nicht der "Tränenpalast"- das merken aber nur Berliner, und ja..., gerade zum Ende hin kommt die Kitsch-Grenze in absolute Sichtweite, deshalb gibt's ja auch nicht die volle Punktzahl. Ansonsten ist der Film der absolute Hammer. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Man ist sofort drin in dem Film. Dazu reicht es, in der Anfangssequenz mit Emil- dem späteren Karl Boborkmann (gespielt von Dennis Mojen) einfach über das Filmstudio Babelsberg zu schlendern. Handwerklich oberste Schublade, fast ein wenig magisch, zauberhaft, visuell so manche tolle Szene und musikalisch gibt es auch nichts zu meckern. Viele unterschwellige lustige Sequenzen die nicht auf Klamauk, sondern Situations-Komik ausgerichtet sind. Gefällt mir sehr: Schauspielerisch..., na was soll man sagen..., Emilia Schüle könnte mir das Telefonbuch vorlesen und würde 6 Sterne kriegen. Nein, im Ernst, Emilia Schüle und Dennis Mojen harmonieren total, werden aber auch von einem tollen Ensemble unterstützt. Gwisdek, Duken, Lauterbach, Korittke..., da macht man nüscht falsch. Überhaupt gefällt auch der Aufbau der Rahmenhandlung mit dem erzählenden Opa (Michael Gwisdek) und seinem, von Valentin Silas Hahn sensationell gespielten Enkel ("Wie heißt denn Oma mit Vornamen?"- "Na Oma!"). Also ich habe mich lange nicht mehr in einem Film so wohl gefühlt, trotz der Nähe zur Kitsch-Grenze und ja, wirklich schade, das Tom Zicklers letzter Film (Idee! und Produktion) medial so unbeachtet blieb (oder ich hab's nicht mitbekommen). Er hätte es echt verdient gehabt, war ein ganz Großer im Filmgeschäft und stand leider viel zu lange im Schatten von Til Schweiger. Seine Trennung 2016 von Barefoot-Film, wie ich finde, künstlerisch viel zu spät, sein Tod leider viel zu früh. 1A Filmhandwerker mit einer immer wieder in Szene gesetzten Liebe zu Berlin und Umgebung!