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    Die Agentin
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    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 23. Juli 2019
    Der Film fing an mit einer endlos anmutenden Szene, in der Michal Freeman einen dunklen Park entlang joggte. Ein Mitbesucher kommentierte dieses recht dröge Geschehen mit einem "Ein Mann, der joggt. Wow." Und im Endeffekt gab diese Szene schon einen Einblick darauf, was uns erwarten sollte.

    Kurz die Geschichte: Rachel, eine Halb-Jüdin, die in Australien geboren, später in Kanada und Deutschland aufgezogen wurde und durch diese Heimatlosigkeit (und den Fakt, dass sie Französisch, Englisch und Deutsch spricht) eine ideale Besetzung als Agentin für den Mossad ist. Morgan Freeman spielt ihren Kontaktmann während der immer gefährlicher werdenden Aufträge. Bald wird sie im Iran eingesetzt, wo sie offiziell eine Deutschlehrerin ist. Dann jedoch kommt der Bruch: Sie soll einen iranischen Geschäftsmann unterrichten und so sein Vertrauen gewinnen, damit Rachels Auftraggeber über ihn an ..Daten kommen. Allerdings beginnt sie eine Affaire mit ihm und spätestens wird hier den Obersten klar, dass sie Rachel nicht bedingungslos vertrauen können.

    Am Anfang ist der Film noch relativ klar. Allerdings wird die Story spätestens nach der Affaire von Rachel relativ belanglos. Überhaupt wird generell nicht klar, was eigentlich der Film will. So verliert sich alles mehr oder minder in Namedropping: "irgendwas mit Iran" "Urananreicherung" "Schmuggel von Elektronikteilen"... Und auch der Konflikt zwischen Rachel, ihrem Kooperationspartner und dessen Chefs wirkt sehr hölzern, da sich die Diskussionen auf "Wir können ihr nicht mehr vertrauen." "doch, ich kriege sie wieder hin." "mach das! Ansonsten können wir auch nicht mehr vertrauen." und freemann/kruger werfen sich gegenseit vor, sich nicht mehr vertrauen zu können. und natürlich hinterfragt auch der iranische Geschäftsmann, ob er jemandem vertrauen kann. Die Dialoge rangieren zwischen Plattitüden und minimalem emotionalen Engagement.

    Schauspielerisch ebenfalls sehr, sehr schwach. Diane Kruger spielt die Agentin, die sich so oft umschaut in jeder Szene, dass eigentlich auch "Agentin" auf ihrem Schleier stehen könnte, so unauffällig auffällig wirkt sie. Michael Freeman hat nicht viel zu reden, und wenn wird es skurril. Er: "Hast du ein neues Parfum?" Sie: "Wieso fragst Du das?" Er: "Weil Du letztes Mal ein anderes hattest." Nur eines der Fail-Highlights.

    Der Film versucht, einen Agentenfilm dezent zu inszenieren, er soll ruhig erzählen, wie das Leben einer Agentin im Feindesland ist. Leider schafft es der Film nicht, dies zu vermitteln. Diane Kruger hat gefühlt eine emotionale Haltung in diesem Film. Alle anderen Darsteller haben vergleichbar wenig zu bieten. Die Geschichte wird nach einer halben Stunde mehr und mehr diffus und findet seinen Höhepunkt im Ende. Somit verbleibt eine Baustelle von Film.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 23. Juli 2019
    Gesehen im Rahmen einer "Sneak Preview":

    Ein Film, der die übliche Hollywood Agenten-Action außen vor lässt, um ein "realistischeres" Bild der Arbeit von Geheimdiensten zu zeigen. Ob dieses in Bezug auf diese Arbeit im Ergebnis zutrifft oder nicht, vermag ich nicht final zu beurteilen.

    Ein "realistisches" Bild iSv. von "authentisch" zu zeichnen, gelingt dem Film jedoch nicht. Die Charaktere bleiben völlig schwammig, warum/wer/was macht bleibt bis zuletzt vollkommen unklar. Obgleich auch Ziel der Erzählung ist, die Frage nach den Motiven von Agenten ohne jede Bindung zum arbeitgebenden Land zu stellen, bleibt schleierhaft, warum gerade "die Agentin" tut was sie tut und verhindert so eine Identifikation, die möglicherweise etwas Spannung gebracht hätte.

    Weil spannend ist der Film leider außerdem nicht, nicht einmal im "Finale", spoiler: was wohl die letzten zehn Minuten sein sollen und ein Fremdkörper bleibt.


    Auch "politisch" bleibt die Erzählung fragwürdig: Ja, sie beruht auf dem Buch eines ehemaligen Mossad-Agenten, jedoch sind die Fronten arg plakativ. Hier der Iran, der eigentlich nur aufgrund von Vorurteilen frauenfeindlich, religiös fundamentalistisch und allgemein intolerant sein soll, während doch in Wirklichkeit alle Partys mit westlicher Musik und Drogen feiern und hier Israel, unschuldige Zeugen und Kinder umbringend, nur um sabotierte Technik einschleusen zu können.

    Nicht einmal im Nebensatz erwähnt wird, dass der Iran das Land mit den meisten Hinrichtungen nach China (!), auch Jugendlicher, der Todesstrafe auf Prostitution, Ehebruch, Gotteslästerung und Homosexualität ist. Auch, dass das iranische Raketenprogramm einzig dem Zweck dient, Israel auszulöschen geht vollkommen unter, propagiert wird einzig, wie der Boykott auch medizinische Geräte betreffe.
    Wenn vor diesem Hintergrund die einzigen Aussagen der Protagonisten bezüglich des Iran diese sind, "dass sie sooo nett sind, wenn man sie kennenlernt", Parties "westlicher Art" vollkommen üblich und alles andere ohnehin nur Missverständnisse seien, wird der Bereich bewusster Denkanstöße und verdeutlichender Pauschalisierungen verlassen und sehr fragwürdiges Terrain betreten.

    --> Alles in allem ein Film, der enttäuscht und, obwohl ich eigentlich fast immer nach einer "Sneak Preview" auf die ein oder andere Art einen Film zu schätzen vermag, dessen Spieldauer rückblickend lieber anders verbracht hätte.
    Antoin
    Antoin

    1 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 7. August 2022
    Nicht nur, dass es ein unglaublich langweiliger und diffuser Film ist, er hat nicht einmal ein Ende. Ob der Antisemitismus gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Aber das waren zwei Stunden meines Lebens, die ich nie wieder sehe. Vielen Dank!
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