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Isabelle D.
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3,5
Veröffentlicht am 31. Juli 2019
"Cleo" von Erik Schmitt ist für einen deutschen Film erstaunlich einfallsreich, originell, verspielt und fantasievoll geraten. In der ersten Hälfte kann sich der Film in seiner Leichtigkeit und seinem skurrilen Humor sogar fast mit Filmen von Jaco Van Dormael ("Mr. Nobody", "Das brandneue Testament") oder Wes Anderson ("Isle of Dogs", "Grand Budapest Hotel") messen und erinnert an "Die fabelhafte Welt der Amélie" von Jean-Pierre Jeunet.
Aus unerfindlichen Gründen kommt der Erzählrhythmus aber ins Stocken und das Erzähltempo verlangsamt sich, je näher sich Paul und Cleo kommen. Schließlich wird es stellenweise sogar sentimental, schwerfällig und langatmig. Das ist schade, denn hätten sie die Verspieltheit und spinnerte Fantasiefreude aus der ersten Hälfte beibehalten, wäre hieraus ein wunderbares Filmjuwel geworden. So aber passiert leider das, was in deutschen Filmen (und Songs) viel zu oft passiert (was meinen kleinen Seitenhieb im Anfangssatz erklärt), nämlich: bedeutungsschwangeres Möchtegern-Tiefgeschürfe, das aber irgendwie oberflächlich und stereotyp bleibt und somit plump und hölzern wirkt.
Aber na ja, das ist jetzt auch Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt macht der Film auf jeden Fall Spaß und lohnt sich!
Berlin: Cleo (Marleen Lohse) möchte gerne die Vergangenheit ändern, denn sie sieht sich verantwortlich für einige folgenreiche Schicksalsschläge. Mit dem netten Paul (Jeremy Mockridge) und einer Schatzkarte begibt sich die junge Stadtführerin auf die Suche nach einer magischen Uhr, mit der sie die Zeit zurückdrehen kann.
So schön kann Berlin sein. Schmitts Werk sprudelt über vor bunten sowie schwarzweißen Schauwerten, welche über die Spieldauer leider nicht dieselbe Qualität versprühen. Einiges präsentiert sich ausgefuchst, anderes schablonenhaft plump. Die Kamera fängt reichlich faszinierende Bilder ein. Weitere Einstellungen sehen dagegen unerprobt aus. Wie aus einem Guss wirkt das nicht. Auch für ein solch turbulent schillerndes Vergnügen müsste die Gestaltung um einiges homogener sein. Das Publikum wird überwiegend auf TV-Niveau bedient.
Schmitt trifft dessen ungeachtet genau den Weg, der Kindern und Erwachsenen kurzweiligen Kinospaß bereitet: Darf‘s ein bisschen Schizophrenie sein? Cleos Begleiter sind nicht nur aus Fleisch und Blut wie die mit Schneidbrenner und Sprengstoff ausgestatteten Günni (Heiko Pinkowski) und Zille (Max Mauff). Regelmäßig tauchen große Gelehrte wie Albert Einstein (Jean Pütz) auf, die längst nicht mehr sind. So wirklich böse Charaktere gibt es weder unter Lebenden noch unter Verblichenen, sogar die Sass-Brüder (Max Befort, Ben Münchow), berühmt berüchtigte Berliner Safe-Knacker der 1920er und 30er, kommen irgendwie liebenswürdig rüber. Der knorrige Soundtrack passt ins Konzept.
Mit der überwiegend durch Fernsehproduktionen erfahrenen ausstrahlungsstarken Marleen Lohse und der überzeugenden Gwendolyn Göbel als junge Cleo hat Erik Schmitt einen starken Fang gemacht. Sie geben der Hauptfigur das geringe Selbstbewusstsein, die vielen Zweifel und jede Menge Schuldgefühle. Die Inszenierung mag quirlig wie uneben sein, der Lernprozess, den Cleo erfährt, ist subtil mit einem feinen Timing in der Geschichte verpackt und ergreift die Zuschauer mehr als die Lovestory. Folglich kann der beinahe verlorenen Verliebten einiges aus der Mimik abgelesen werden und manches Gesprochene erscheint überflüssig.
Der Filmemacher hätte für sein auffallend amüsantes Stück eine Feile und mehr Zeit gebraucht, aber Letzteres ist eben begrenzt.
Wieder so ein Film, der Bewertung nicht einfach macht: Die erste Stunde war ich begeistert: Unkonventionelle Erzählweise, Tempo, stets ist mindestens ein Hauch von Ironie vorhanden. Ernst und Humor halten sich die Waage. Und natürlich eine Liebeserklärung an die positiven und negativen Eigenheiten von Berlin. Im letzten Drittel des Films wird es dann aber leider arg konventionell: Wir erleben ein Kippen ins übertrieben Sentimental-Melodramatische, vorgetragen in einem anstregend langsamen Erzähltempo, als auf Umwegen auf das spoiler: absehbare Ende zugesteuert wird.
Cleo hat mich an eine Berliner Version von Amelie erinnert. Trotzdem ist der Film äußerst sehenswert. Die ungewöhnliche Verknüpfung von Zeichentrick und colllageartigen Bildfolgen ist reizvoll . Sie spiegeln die innere Gefühlswelt der Protagonistin auf liebenswerte Art. Die durch den Verlust ihrer Eltern traumatisierte Cleo muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um sich ihren Kindheitstraum erfüllen zu können:Die Zeitreise mittels einer verschollenen Uhr. Die Jagd nach diesem Schatz durch den Berliner Untergrund ist turbulent, absurd und urkomisch. Sie nimmt auf witzige Art urbane Berlin Legenden aufs Korn. Mein Fazit: sehr amüsant, trotzdem tiefgründig, rührend ohne rührselig zu sein,. Ungewöhnliche Umsetzung die Situationen auf den Punkt bringt. Danke!!
Schöne Kulisse aber die Story ist leider etwas flach geraten... und für eine Komödie versucht der Regisseur dann doch wieder zu viel Sinn einzupacken. Mit kleinen Kids als Begleitung OK.
Weiß ja nicht, was ich von der Liebesgeschichte halten soll. Die war mir manchmal zu aufgepfropft. Muss das immer sein?Aber ansonsten hat mir der Film Laune gemacht. Tolle Animationstricks, da hat der Regisseur wirklich sein Herz reingesteckt. Und die vielen, liebevoll gezeichneten Nebenfiguren waren super. Da wurde einfach mal eine Welt aufgebaut, die ich voll abnehmen konnte. Falls jemand mal Lust hat auf Sommer-Feeling und ins Kino will, dann rein da. Ist 1000 mal besser als irgendein Marvel-Zeugs.
Warum gibt es so wenig Filme wie diesen? Ich bin sonst echt kein Fan von deutschem Film aber bei der Berlinale habe ich Cleo gesehen und ich war begeistert. Endlich mal ein eine richtig schöne Geschichte von Herz ohne Schweiger Fitz und Co. Finde außerdem Bombe (ist das schon Spoiler?) wie Berlin dargestellt ist. Mal mehr als nur Fernsehturm Kotti und so. Ich hoffe wir sehen noch mehr von dem Regisseur.
Ich kannte Erik Schmitt noch gar nicht vorher, war ganz überrascht von dem Film! Richtig süß und voll schöner Gute-Laune-Film. Bei der Liebesgeschichte war ich gar nicht so drin, aber die Hauptfigur mochte ich richtig gern! und die Tricks und Bilder waren voll toll. Habe lang nicht mehr sowas gesehen im Kino!
Mit dem Fim Cleo hat der Regiesseur der für mich immer ein Magier der Bildtricks in seinem Kurzfilm war, nun einen Film micht nur mit Bildtricks sondern auch mit einer tollen Story gefüllt. Feine töne die hier getroffen werden. Und: Ich mag den Humor