Dass es sich bei "Die Fabelmans" quasi um eine Steven Spielberg-Autobiographie handelt und seine Jugenderlebnisse im Alter von 7-18 Jahren aufgreift ist kein Geheimnis. Verblüffend ist aber die detailgetreue Umsetzung: So sind beispielsweise auch die im Film zu sehenden Amateuer-Filme der Hauptfigur Sammy "Remakes" von Filmen die Spielberg (Jahrgang 1946) in den frühen 1960er Jahren mit einer Super 8-Kamera und Schulkameraden gedreht hat.
Auch wenn der Lockdown für uns alle eine schwierige Zeit war, eine positive Sache hatte die Isolation zumindest für viele kreative Köpfe: einen leeren Terminkalender und damit viel Zeit für neue Projekte. Steven Spielberg hatte schon erstmals 1999 geplant, sich mit seiner eigenen Familiengeschichte im Form eines Spielfilms auseinanderzusetzen und bislang einfach nie die Zeit gefunden. Durch die Quarantäne war es ihm endlich möglich (in stetigen Kontakt mit dem selbstverständlich ebenfalls isolierten Co-Autor Tony Kushner), das Skript zu "The Fabelmans" ungestört von Zuhause aus innerhalb von 2 Monaten fertigzustellen.
Für die kurze, aber prägende Begegnung des jungen Steven Spielbergs bzw. seines Alter Egos Sammy mit der bereits 1973 verstorbenen Filmlegende John Ford (Der schwarze Falke) ließ sich Spielberg etwas ganz Besonderes einfallen: Er bat seinen Regiekollegen David Lynch (Mulholland Drive, Twin Peaks) die Rolle zu übernehmen: Damit spielt einer der einflussreichsten Filmemacher unserer Zeit einen der wichtigsten Filmemacher der klassischen Hollywood-Ära! John Ford, dessen über 50-jährige Filmkarriere bereits in der Stummfilmzeit begann, ist übrigens der Oscar-Rekordhalter in der Kategorie Regie mit 4 Auszeichnungen und seine Filme eine große Inspiration für Spielbergs Werk.