Obwohl ich allergrößten Respekt vor Eastwood‘s Lebenswerk habe, vom Film bin ich mehr als enttäuscht. Ziemlich langatmig und so experimentierfreudig Eastwood im hohen Alter zu seien scheint, die drei Helden, die sich selbst spielen…, tja, irgendwie passt das nicht. Sinn soll vermutlich sein, zu zeigen dass Leute wie du und ich in außergewöhnlichen Situationen, zu Helden werden können. Typisch amerikanische Philosophie, aber leider sind die drei im Film nicht sie selbst, sondern sie schauspielern sich selbst, und das wie ich finde nicht besonders gut. Die Tat an sich, ist selbstredend aller Ehren wert. Irgendwie wurde ich aber das Gefühl nicht los, dass über dem ganzen Film die Message schwebte, egal wie blöd in der Schule, mit „Ballerspielen“ und Waffen im Haus aufzuwachsen, das Militär wird‘s schon richten, kann ja auch mal vom Nutzen sein, also weiter so. Das wäre natürlich verheerend, will Eastwood da aber nix unterstellen, wurde das Gefühl aber leider nicht los.
Das FSK16 „Full Metal Jacket“-Plakat im Kinder(!)zimmer von Spencer ist zwar schön und gut, hätte doch aber eigentlich für ihn mehr abschreckend als einladend sein sollen. Hänge mir als Heavy-Metal-Fan ja auch kein ABBA-Poster an die Wand. Irgendetwas wird sich Eastwood dabei schon gedacht haben. So recht weiß ich auch nicht, ob man nun jeden versuchten oder gelungenen Terroranschlag verfilmen muss. Es sind ja die wenigsten, die verhindert werden konnten und ganz ehrlich, mich grault es schon ein wenig davor, wenn der Erste auf die Idee kommt, die Anschläge von Nizza oder Berlin zu verfilmen. Filmhandwerk ist ziemlich solide, das kann man von Eastwood aber auch erwarten, Film kann ich trotzdem nicht so recht empfehlen, auch wenn die Szene im Zug natürlich nichts an Spannung und Thrill vermissen lässt, sind aber leider nur die letzten 20Minuten.