"Steig.nicht.aus" ist wohl leider einer der miesesten Filme, die ich bislang in der Sneak erleben musste. Die Geschichte ist schnell erzählt: Immobilienmakler Karl will eigentlich zum Hochzeitstag seine Frau Simone überraschen. Diese ist jedoch im Stress, hat den speziellen Tag sowieso vergessen und so muss sich Karl trollen, nimmt der Frau aber die Arbeit ab, die Kinder zur Schule zu bringen. Da klingelt auf einmal ein unbekanntes Telefon im Auto: Ein Anrufer, der nicht müde wird, Karl als "Wixer", "Arschloch" und als ähnliches zu betiteln, verrät ihm, dass eine Bombe unter den Sitzen installiert ist. Sollte er oder eines seiner beiden Kinder aussteigen, explodiert die Bombe. Alternativ kann der Fiesling sie aber auch jederzeit explodieren lassen, sollte Kai nicht das machen, was er will. Was er will: Alles Geld von Karl Konto und dem von seiner Frau..sowie eine halbe Million, die Karl über seine Firma beschaffen soll.
Der Film langweilt nach spätestens 20 Minuten. Der Protagonist ist einfach nur anstrengend und einschichtig. Es gibt genau zwei Emotionen: Entweder weinerlich und total verzweifelt oder alternativ "ich versuche jetzt mal cool zu bleiben und alles irgendwie hinzukriegen." Die Story selbst ist einfach nur flach und teilweise mit abstrusen Sprüngen versehen. Am Anfang geht man noch davon aus, dass alles bei Karl und seiner Frau im Reinen ist. Dann blafft sie ihn an. Dann ist er pissig. Dann kommt heraus, dass sie seit längerem eine Affäre hat, was Karl übrigens von seiner Tochter erfährt. (Woher der Fiesling, der Karl anweist, seine Tochter nach der Info zu fragen, von der Affäre weiß, ist auch fraglich. Egal.) Und die Polizisten berichten später von schweren Eheproblemen, Karl ist offensichtlich dem Glücksspiel verfallen und was weiß ich nicht noch alles. Einfach mal so. Warum auch nicht. Trägt nämlich auch nichts weiter zur Geschichte bei, insofern ist es auch nicht weiter schlimm, dass diese Offenbarungen nur nebenbei mal erwähnt werden.
Genauso irrelevant sind eigentlich die anderen Punkte der Handlung: Karls Mit-Geschäftsführer wird nämlich, wie er aus einem Anruf mit ihm erfährt, ebenso erpresst. Wie der Erpresser mit beiden gleichzeitig in Verbindung steht oder was er von dem Kollegen wollte, bleibt unklar. Ist dann aber auch egal, denn die Beifahrerin des Kollegen glaubt an einen Aprilscherz, steigt aus, Auto explodiert. Danach ist zumindest dieses Problem gelöst. Es folgt eine mehr oder minder wilde Hatz der Polizei, denn nachdem der Lover von Karls Frau offenbar die Polizei alarmiert hat, ist scheinbar die halbe Polizei Deutschlands in Berlin aufgelaufen. Da taucht dann auch mal urplötzlich ein Helicopter vor der Windschutzscheibe auf und Scharfschützen werden postiert, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten. Als wäre das noch nicht genug, streiten sich dann die Polizisten untereinander, was die richtige Vorgehensweise ist, um den eingekesselten Wagen und Karl aufzuhalten.
Der Film verfolgt zwar im Endeffekt das "Der kleine Mann gegen die fiesen Mogule"-Setting, macht sich dieses aber selbst kaputt. Schwache schauspielerische Leistung, hanebüchen wirkende Motivationen der Charaktere und eine absurde Dialogführung, die ihr übriges tut. Actionmäßig gibts leider auch nichts zu sehen, wie auch, wenn der Protagonist während des Films lediglich im Stadtverkehr rumdüst. Die spannendste Szene ist vermutlich, als er sich mit einem anderen Fahrer um einen Parkplatz streitet.