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    Die Wache
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    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

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    3,0
    Veröffentlicht am 9. Oktober 2021
    BEFRAGT GEJAGT
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Es gibt Situationen, da kommt es vor, dass ein Kommissar einen Affen befragt. So gesehen in David Lynchs Kurzfilm What did Jack do. In anderen Situationen wiederum genügt es, wenn der Zeuge eines Todesfalls zur Befragung auf die Wache zitiert wird. Das muss ja prinzipiell mal nichts Außergewöhnliches sein. Meist spitzt sich das, wenn man vor allem französische Thriller zu Rate zieht, zu einem verbal-spannenden Schlagabtausch zu, und die Lösung des Falls offenbart sich dann vor der dramatischen Kulisse eines Donnerwetters. Die Dinge laufen aber radikal anders, wenn einer wie Quentin Dupieux auf dem Regiestuhl sitzt, der noch dazu seinen eigenen Entwurf verfilmt. Und wir wissen: Dupieux hätte in Luis Buñuel oder in Eugène Ionesco seine wahren Freunde gefunden. Was der eine fürs Kino war, konnte der andere für sich verbuchen: Meister des Absurden, des Surrealen, der grotesken Komik und der obskuren Wendungen. Dupieux, der mit einem Bein auch als Musiker fest im Kunstbusiness steht, vertritt ein Genre, das wohl die wenigsten wagen würden: Absurdes Kino, das sich selbst genügt, und gar nicht als mehr verstanden werden will – außer, dass es das Reale durchbricht.

    In der zeitlich genauso wie Monsieur Killerstyle knapp bemessenen Groteske sieht man anfangs einen nur in Unterhosen bekleideten Mann auf freiem Feld, der ein Orchester dirigiert. Kurze Zeit später wird dieser von der Polizei gejagt. Zur späteren Handlung trägt das nichts bei, doch damit ist zu rechnen, wenn man Dupieux‘ Filme kennt, in denen Autoreifen oder Lederjacken zu Killern mutieren. Wenig später hat Benoît Poelvoorde als Kommissar Buron einen Zeugen geladen, der vor seinem Wohnhaus einen Toten in einer Blutlache entdeckt hat. Neben der Leiche ein Bügeleisen. Wir erfahren in heillos abgleitender Verzettelung, warum der Befragte zu diesem Zeitpunkt siebenmal seine Wohnung verlassen hat. Schlauer wird das Publikum dabei nicht. Der Kommissar ebenso wenig. Und der Zeuge auch nicht. Der Abend ist lang, und je später es wird, umso zerfahrener wird die ganze Situation. Und es passieren Dinge auf dieser Wache, die den ausgehungerten Zeugen immer tiefer in eine Situation hineinreiten, deren Fassade durch eine radikale Wendung irgendwann zusammenbrechen muss.

    Die Wache setzt sehr auf Dialoge, deren Gesprächspartner gerne und viel aneinander vorbeireden und sich permanent missverstehen. Auf den Punkt bringt hier niemand was, und dieses Aus-dem-Ruder-Laufen hat schon etwas richtig klassisch Bühnentaugliches. Auf diese Weise wirkt der Streifen trotz seines rücksichtslosen Irrsinns fast schon ein bisschen altbacken, wie eine Komödie aus den Sechzigern, in denen Filmnormen ja gut und gerne verdreht wurden. Statt Poelvoorde wäre die Rolle des Kommissars auch gut und gerne mit einem wie Louis de Funes besetzt gewesen, der sich im Klassiker Hasch mich, ich bin der Mörder mit Bertrand Blier als Kommissar in ähnlichen situationskomischen Momenten wiederfand. Auf diese Art des schrägen Humors nimmt Dupieux offensichtlich Bezug, verbeugt sich sogar. Und es wäre wohl eine Frage der Zeit, bis sich der Allrounder, der für diesen Film auch Kamera und Schnitt übernommen hat, auch mal auf der Theaterbühne sein Glück probiert. Die Wache würde im Grunde dort hingehören.
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    Christoph K.
    Christoph K.

    151 Follower 322 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 20. November 2019
    Ich könnt' schreien. Schon wieder eine französische Komödie im Sneak! Es ist echt zum k.. wenn UCI Filme bringt, die selbst im Fernsehen floppen würden. Einfach mies. Zur Geschichte: Dumm dreiste Story über ein "Verhör". Seit "Willkommen bei den Scht'is" wird das Kino nahezu geflutet mit schlechten Franzosen-Filmen. Der Humor sind grottige Zoten-Kalauer, welche man in Deutschland aus den 60ern kennt. STERBENSLANGWEILIG! Bin nach einer Stunde gegangen, habs nicht mehr ausgehalten.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    1,0
    Veröffentlicht am 18. November 2019
    Wenn man keine Ahnung hat sollte man wohl einfach den Mund halten, das sollte auch mein Credo bei diesem Titel sein. Ich habe mich mit Quentin Dupieux nie großartig beschäftigt, daher kann ich nicht sagen daß ich mich in der „Welt“ hier sehr auskenne oder klar komme. Der Film hat auch nichts von einem Genre oder irgendwas daß greifbar, normal oder mit irgendwas vergleichbar wäre, daher ist er als Film durchaus eine interessante Erfahrung. Obendrein eine die mit 73 Minuten relativ zeitsparend ist. Mir kam es vor als würde ich als Amerikaner einen Helge Schneider Film sehen, ich war kein Stück damit zu „vereinen“ oder sonst irgendwie in Verbindung zu bringen. Im Kern steht ein Verhör bei dem ein dusseliger Kommissar einen freundlichen Mann befragt, das ist aber nur eine Randerscheinung bei der öfter auch al die vierte Wand angeschrammt wird. Mancher Witz passt, manche Ideen sind so unglaublich absurd (etwa das der Kommissar aus dem Bauch raucht) und alles ist das Hirngespinst eines Filmemachers zu dem ich keinen Zugang habe.

    Fazit: Eine Privatveranstaltung für Menschen die diesen Filmemacher kennen!
    Videoreveiw von mir: https://youtu.be/_amA2SeHxSE
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