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    Kommissar W. - Auf Flanders Feldern
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2017
    Die Versuchung ist groß, den etwas schrullig wirkenden alten Mann mit dem karierten Schal und dem klapprigen Fiat Panda als typische Witzfigur zu inszenieren, doch Hubert Damen verleiht Witse mehr Tiefe und Würde, als es das Drehbuch vermutlich hergibt. Seine Verbissenheit, die mitunter zu Fremdschäm-Szenen beim romantischen Date im Restaurant führen kann, wird anschaulich vermittelt, die üblichen Kabbeleien zwischen pensioniertem Kommissar und routinierten Ermittlern halten sich glücklicherweise in Grenzen. Fiese Chefs, skeptische Kollegen und sich einmischende ausländische Behörden kennt man als Krimifan zur Genüge, hier fallen diese Standardelemente aber nicht negativ auf.

    Während in der ersten Folge der Fall noch ausführlich erklärt wird, taucht der große Hintermann in der nächsten Episode etwas zu plötzlich auf. Erst ist es nur ein per Skype gefilmter Hinterkopf, dann sitzt er plötzlich vor (!) einem PC mit offenbar eingeschalteter Webcam, während Witse und Kollegen weiterhin rätseln, wie ihr Verdächtiger wohl aussieht. Da ist es mit dem Grusel schnell vorbei. Was der Mörder seinen Opfern antut ist weiterhin so abartig wie ein Verbrechen nur sein kann, leider dürften viele Zuschauer durch die Krimikost des letzten Jahrzehnts zu abgehärtet sein, um die morbide Faszination des Psychopathen auch nur ansatzweise nachempfinden zu können. Auch hier ist die Rettung des Films wieder dem engagierten Hauptdarsteller zu verdanken, der seinen letzten Fall so hartnäckig verfolgt, dass man ihm seinen abschließenden Ruhestand durchaus gönnt.

    Wer die belgische Originalserie schon gesehen hat, kann mit dieser Spezialfolge vermutlich am ehesten etwas anfangen. Für alle anderen entsteht leider der Eindruck, hier zuviel auf einmal erzählt zu bekommen, denn eine ausführliche Einführung der Charaktere findet nur am Rande statt. Manche Figuren scheinen noch tiefere Ebenen zu haben oder gar ein doppeltes Spiel zu spielen, viel davon bleibt allerdings in Andeutungen stecken.
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