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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 1. Oktober 2016
badische-zeitung 30.09.15
Die Auflösung überrascht in dem komplexen Drama, das mit einer realistischen Schilderung über die wirtschaftliche Situation der wenigen, verbliebenen Minen in Deutschland beginnt. Es entwickelt sich – wie an diesem Tag zu erwarten – zu einer Geschichte von zerstobenen Hoffnungen, einer gescheiterten Flucht, Verrat, Anpassung und zivilem Ungehorsam. Matthias Koeberlin und Catherine Bode treiben die Handlung voran.
Zugleich nimmt Götz George, einer der Großen des deutschen Schauspiels, mit diesem Film Abschied vom Bildschirm. Mit Typen wie Türnitz hat er sich ins Herz der Zuschauer gespielt. Türnitz ist grantig; ein Macher, der eine weiche und verletzliche Seite hat. Für diese Rolle brach der sensible Schauspieler, der im Juni nach kurzer Krankheit überraschend verstarb, mit seinem Vorhaben, der Kamera Ade zu sagen. George hätte sich wohl keinen besseren Stoff für seinen letzten Auftritt wünschen können als dieses Drama um die Vielschichtigkeit des Lebens in Diktaturen, über Anpassung und leisen Widerstand.spoiler:
„Eine schöne Rolle in einem DDR-Vergangenheitsdrama wurde dann die letzte für Götz George. „Böse Wetter“, geschrieben von Nicholas Hause und Michael Gebhart, erzählt eine bodenständige, nur ganz leicht verträumte Geschichte. Der Film macht sich keine Illusionen, mag aber auch nichts ausschließen. Manchmal, denkt man selbst auch schon bald, muss man halt noch tiefer in den Berg hinein. „Böse Wetter“ wird ruhig erzählt, bleibt über weite Strecken ein Kammerspiel, dessen Personal ab und an Stirnleuchten benötigt. Der untergehenden Welt der Kumpel widmet sich die Geschichte mit Zuneigung. (…) Ein seltsam optimistisches Ende, aber es gibt einen Clou, auf den man nicht vor der Hauptfigur kommt, was schon gut ist.“
– Judith von Sternburg: Frankfurter Rundschau[ „Böse Wetter“, ARD: Götz George in seiner letzten TV-Rolle. fr-online.de, abgerufen am 4. Oktober 2016.