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    Die Auserwählten - Helden des Widerstands
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    Michael S.
    Michael S.

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    2,5
    Veröffentlicht am 5. Januar 2017
    Fast alle Filmgenres wurden in den letzten eineinhalb Jahrzehnten wiederbelebt. Einzig die in den sozialistischen Staaten Osteuropas einst populären Partisanenfilme gehörten bislang nicht dazu. Das könnte sich jetzt ändern. Jasmin Dizdars mit einem etwas austauschbaren Verleihtitel versehenes Kriegsepos knüpft erzählerisch an viele Erzählmuster jugoslawischer Partisanengeschichten an, verlegt die Handlung in andere Länder und verpackt sie in zeitgenössische Ästhetik. Leider genügt das nicht.

    Ein Thema, aus dem man viel machen kann. Gerade jene Teile des Films, in denen Sonson und seine Gefährten in gestohlene Naziuniformen schlüpfen und sowohl die ungarische Miliz als auch die Wehrmacht an der Nase herumführen, bergen eine Menge Potential, wie man seit Radu Mihaileanus Meisterwerk "Zug des Lebens" weiß. An Geld und einer Handvoll international bekannter Darsteller scheint es ebenfalls nicht gemangelt zu haben, die Bilder sind samt und sonders für die große Leinwand gemacht.

    Dennoch vermag die Geschichte kaum zu fesseln. Brenzlige Situationen werden flugs abgehandelt, die Zwischenräume mit ausufernden Dialogen gefüllt, die trotz des wichtigen Themas wenig aussagen. Spannung kommt zwar punktuell immer wieder auf, dafür fällt sie in den schwerfälligen Momenten zu oft in Richtung Nullpunkt. Mit Sonson möchte man ob seines schweren Schicksals gerne mitfühlen, Dizdar überhöht ihn jedoch zu einem geradezu mythischen Helden, der statt einem Monat nur acht Tage für die Wanderung (!) von Ungarn nach Polen benötigt.

    Was man von den übrigen Partisanen halten soll, bleibt gleichfalls im Dunkeln. Da werden willkürlich Leute hingerichtet, Frauen bei der Flucht bewusst zurückgelassen und die Richtigkeit des Tuns mal angezweifelt und mal voller Überzeugung und Hass auf die Deutschen hochgehalten. Vorkommnisse wie diese mögen zwar teilweise historisch belegt sein, ihre Darstellung im Film ist jedoch sprunghaft und unlogisch. Da nützt es auch nicht, wenn ein grummliger Harvey Keitel in einer in der Gegenwart angesiedelten Rahmenhandlung die Entbehrungen des Krieges hervorkramt und einem mehr oder weniger interessierten Enkel vorträgt.

    Während man dem Film optisch nicht viel vorwerfen kann (sogar eine handfeste Panzerschlacht gibt es zu sehen), strapazieren das unausgereifte Drehbuch und die allzu schwerfällige Erzählweise die Geduld des Publikums derart, dass man dann doch lieber zu den auch künstlerisch ausgewogeneren Klassikern des Genres greift.
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