Im Nachkriegsdeutschland 1946 schlagen sich der Jude David Bermann (Moritz Bleibtreu) und seine Freunde, die der Verfolgung durch die Nazis nur knapp entkommen sind, als wahre Überlebenskünstler durch. Mit Witz, Tricks und Dreistigkeit umgarnen sie an den Haustüren der Stadt Frankfurt am Main die dort lebenden Damen und verkaufen allerlei Kram wie Bettwäsche und Handtücher, um damit so schnell es geht die Ausreise in die USA oder nach Palästina finanzieren zu können. Doch die amerikanische Offizierin Sara Simon (Antje Traue) ist ihnen auf den Fersen. Sie ist klug und schön, aber dafür bohrt sie unerbittlich besonders in Davids Vergangenheit herum: Warum nur besitzt er zwei Pässe? Und wie kann es sein, dass er nach einem Besuch auf dem Obersalzberg mit Hitler in Kontakt stand?
Basiert auf den Roman "Die Teilacher" von Michel Bergmann.
Der jüdische Humor, wie ihn auch Michel Bergmann in seinen familienbiographisch inspirierten Romanen „Die Teilacher“ (2010) und der Fortsetzung „Machloikes” (2011) zelebriert, zeichnet sich oft durch eine bittere Selbstironie aus. Die verbreiteten Vorurteile gegen Juden und die Schrecken der eigenen Geschichte werden in bestenfalls messerscharfe, staubtrockene Pointen verpackt, die so lustig sind, dass man laut losprustet, und zugleich so profund-abgründig, dass einem im selben Moment die Tränen in die Augen schießen. Nun beißt sich ein solch bissig-trockener Umgang gerade mit den Gräueln des Holocausts natürlich mit dem in aller Regel eher braven deutschen Förderkino – und das merkt man auch Sam Garbaskis Verfilmung von Bergmanns Büchern in ihren schwächeren Momenten durchaus an. Trotzdem wagt sich der „Irina Palm“-Regisseur in „Es war einmal in Deutschland…“ mitunter tatsächlich in jen
"Es war einmal in Deutschland ..." von Sam Garbarski hat zwar einzelne starke Momente und ist insgesamt nicht schlecht gemacht, kommt aber irgendwie nicht so richtig in Schwung. Die Szenen, in denen die Verkäufer trickreich ihre Ware zu überteuerten Preisen unter die Leute bringen, sind großartig und auch die Szenen im Verhörraum zwischen Bermann und Sara sind an sich schon spannend. Kostüme, Musik und mise en scène sind ebenfalls gelungen ...
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Johannes G.
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2,5
Veröffentlicht am 22. Juli 2017
Licht und Schatten: Witz und (Selbst-)Ironie. Dann wieder Vorhersehbarkeit und die arg kleinteilig gesplitterten Verhörszenen (man trifft sich offenbar, um nur sehr wenige Sätze auszutauschen). Schade, das hat den Fluss der Handlung arg gehemmt.