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Isabelle D.
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3,5
Veröffentlicht am 2. September 2017
"Kedi - Von Katzen und Menschen" von Ceyda Torun ist ein süßer, liebenswerter Film über die Straßenkatzen von Istanbul und die Menschen, die sich um die Fellnasen kümmern. Für mich als Katzennärrin reicht das eigentlich schon aus, um den Film toll zu finden. Und ich denke, jedem, der Katzen liebt, wird es genauso gehen. Objektiv betrachtet hat die Doku aber doch ein paar kleine Schwächen. So fehlt es ein wenig an einer Spannungskurve, einem roten Faden - daher gibt es zwischendurch ein paar langatmige Momente.
Das Leben der Straßenkatzen wird außerdem etwas zu sehr romantisiert, finde ich. Es wird zwar angedeutet, aber mehr auch nicht, dass Straßenkatzen leider mit sehr vielen Krankheiten, Parasiten, Gefahren, Mangelernährung, Revierkämpfen etc. zu kämpfen haben. Gleichzeitig heißt es, als Haustiere würden Katzen ihre Persönlichkeit verlieren, und das will man natürlich nicht. Sofern man die Möglichkeit dazu hat, ist es trotzdem zu empfehlen, seine Katze kastrieren zu lassen und wenn Katzen die Wahl haben, haben sie es selbstverständlich lieber warm, trocken, sicher und sind lieber möglichst gesund.
Was die Menschen in dem Film für die Straßenkatzen machen, ist toll, und es steht außer Frage, dass alle ihr Bestes geben und sich die Katzen an dieses Leben gewöhnt haben, weil sie es nicht anders kennen. Dennoch sehe ich es etwas kritisch, wenn unterschwellig durchklingt, es wäre Tierquälerei oder nicht artgerecht, Katzen als Haustiere zu halten. Klar, wenn man sie als Haustiere halten möchte, muss man ihnen ihr Zuhause artgerecht einrichten, mit ihnen spielen, ihnen am besten auch gesicherten Freigang ermöglichen. Aber da muss man nicht befürchten, man würde sie einsperren oder ihrer Freiheit berauben.
Fazit: Insgesamt ein wunderbarer Film für Katzenfreunde, über deren kleine Schwächen man hinwegsehen kann.