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    Sein Name war Franziskus
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    Michael S.
    Michael S.

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    3,0
    Veröffentlicht am 31. März 2016
    Wer schon immer mal wissen wollte, woher der aktuelle Papst seinen Namen hat, der stößt bei seinen Nachforschungen früher oder später auf den heiligen Franz von Assisi. Ein Armenprediger und zugleich Gründer des Bettelordens der Franziskaner. Pünktlich zu Ostern wurde ihm ein filmisches Porträt gewidmet.
    Regisseurin Liliana Cavani ist keine kleine Nummer im italienischen Filmgeschäft, von dem man in letzter Zeit langsam aber sicher wieder mehr zu sehen bekommt. Sie war es auch, die 1989 die bisher letzte Verfilmung von Franziskus' Leben inszenierte. Damals spielte ein noch recht junger Mickey Rourke die Hauptrolle, neben ihm keine geringere als Helena Bonham Carter. Nun erhielt Cavani die Gelegenheit, ein Remake ihres eigenen Werkes zu drehen. Prominente Darsteller findet man darin eher in den Nebenrollen. Rutger Hauer porträtiert den schwer von seines Sohnes Zielen zu überzeugenden Vater Pietro Bernadone ebenso routiniert wie überzeugend. Benjamin Sadler gibt einen gleichfalls passenden Bischof Ugolino und sogar Ludwig Blochbergers Papst Innozenz III. kann man einiges abgewinnen.
    Der gebürtige Pole Mateusz Kosciukiewicz spielt Franziskus als von Anfang an zurückhaltenden, in sich gekehrten jungen Mann, der rein äußerlich beinahe selbst eine Art verhinderter Messias sein könnte. Dadurch kommt die Bescheidenheit seines Charakters zwar passend zur Geltung, man muss sich aber fragen, warum ihm denn eigentlich überhaupt jemand nachfolgt. Seine Ansprachen sind kaum charismatisch, auch in Bedrängnis wirkt er eher unbeteiligt als verängstigt. Da ein Film mit seiner Hauptfigur steht und fällt, gehen hier allerhand Sympathiepunkte verloren. Immerhin wird er im zweiten Teil des Films bessser. Die Schauplätze, offenbar größtenteils historische Anlagen und weniger Studiodekorationen fallen ausgesprochen karg aus. Ein interessanter Ansatz für das beginnende Hochmittelalter, allerdings wirken selbst Straßenszenarien in großen Städten wie Rom immer wieder eigenartig verlassen und damit wenig glaubwürdig.
    Insgesamt verlässt der Film nie den Rahmen einer zwar ausführlichen aber durch Budget und andere Vorgaben eingeschränkten TV-Produktion. Wer sich von vorneherein für die Thematik interessiert und Geduld für die langgezogene Erzählweise mitbringt, kann vermutlich damit am ehesten etwas mit diesem Biopic anfangen, dessen Titel an die ebenfalls deutsch-italienische Koproduktion "Ihr Name war Maria" erinnert. Liebhaber gut gemachter Mittelalterfilme werden aber eher enttäuscht sein.
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