Der Unternehmensberater Duval (François Cluzet) ist in seinen 50ern und nach einem überstandenen alkoholintensiven Burnout auf der Suche nach einem Job. Aus Mangel an Geld und Alternativen nimmt er das Angebot eines ominösen Mannes namens Clément (Denis Podalydès) an, der für einen Geheimdienst arbeitet und von Duval verlangt, dass er Abhöraktionen transkribiert. Sein Arbeitsplatz ist in einem gesichtslosen Wohnblock: ein schäbiges Büro mit geschlossenen Vorhängen, aus dem er zwischen 9 und 18 Uhr nicht raus darf. Am Anfang muss Clément nur Belanglosigkeiten notieren, bald aber führt ihn seine Arbeit immer tiefer in ein moralisches Dilemma. Ein Zusammentreffen mit seinem mürrischen Aufpasser Gerfaut (Simon Abkarian) sorgt dafür, dass Duval mitten rein stößt in eine bösartige Verschwörung, in die fragwürdigen Machenschaften der Geheimdienste…
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Operation Duval - Das Geheimprotokoll
Von Thomas Vorwerk
Politthriller gibt es unter anderem in der Jason-Bourne-Variante, bei der die verschwörerischen Verstrickungen sich immer wieder in Gewalt und Action entladen, aber am anderen Ende des Spektrums natürlich auch in einer sehr viel ruhigeren Spielart ganz ohne Schießereien und Verfolgungsjagden. Ganz wie in der echten Politik besteht die Handlung dort dann fast ausschließlich aus Gesprächen. Mit seinem Regiedebüt „Operation Duval - Das Geheimprotokoll“ landet der Franzose Thomas Kruithof näher am zweiten Extrem als am ersten. Er ist bei seiner sehenswerten eigenen Version eines Politthrillers vor allem am (nicht gänzlich metaphorischen) „Überlebenskampf“ in einer kafkaesken Bürokratie interessiert. Der nicht mehr ganz junge Duval (François Cluzet) findet nach zwei Jahren Arbeitslosigkeit, in denen er immerhin seine Alkoholsucht überwunden hat, plötzlich und unerwartet einen Job, bei dem er