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    Dunkirk
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    4,0
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    61 User-Kritiken

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    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 28. September 2017
    Top Film mit Soundtrack vom grandiosen Hans Zimmer als Sahnehäubchen !
    Dies ist kein typischer Kriegsfilm, denn Nolan verzichtet hier bewusst auf Gewaltdarstellungen. Ein Hauptbestandteils des Films ist die Musik. Nolan will die Beklommenheit und die scheinbare Aussichtslosigkeit der Soldaten darstellen und bedient sich hierbei an der perfekten musikalischen Untermalung von Hans.
    An manchen Stellen war es ab und an so unangenehm, man konnte die Angst der Soldaten richtig spüren.

    Eine klare Empfehlung für alle Zimmer- und Nolan-Fans
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 19. August 2017
    Ich weiß nicht recht was ich sagen soll, ich hatte anfangs vor eine Review direkt nach dem Film zu schreiben, doch ich habe es bewusst auf später (nun knapp zwei Wochen) verschoben. Dunkirk erzählt die Geschichte der Rettungsaktion der Alliierten in der Operation Dynamo, um Dünkirchen, zu Zeiten des zweiten Weltkrieges. Nolan wählt dabei eine Erzählweise, die die Ereignisse um Dünkirchen in drei verschiedenen Sichtweisen zeigt. Besonders krass finde ich den Anfang: es sind 30 Sekunden Ruhe und kein stundenlanges Vorstellen der Charaktere, was ich sonst gewohnt bin. Die Anfangssequenz ist episch und plötzlich beginnt eine Uhr zu ticken, dann, als der Hauptcharakter bemerkt, dass er mit 400.000 weiteren eingekesselt und verloren ist. Aus abstrakter Sicht genial; der eine Moment in dem alles verloren scheint. Das andauernde Ticken einer Uhr fesselt einen, ohne langweilig zu werden. Alles ist eigentlich gut erzählt, die Kameraarbeit ist gut, Fionn Whitehead hat mich sehr überzeugt, das Sounddesign ist genial, es ist ein abstraktes Grundmuster vorhanden, auch wenn nur geringer, es ist da, alles in allem hat es mich unglaublich geflasht. Es aber als "Neuinterpretation von Spannung" zu bezeichnen, finde ich widersinnig. Es ist eine gute Umsetzung, aber revolutionär ist das nicht. Dunkirk ist besonders, ohne Frage. Und er ist auch besonders toll.

    Kritikpunkt: Dialoge. Nolan hat bewusst darauf verzichtet, was sehr gut passt. Aber wenn mal geredet wird, dann ist das so unspektakulär. Die epischste Szene ist die Rede von Winston Churchill. Ich war so geflasht von den Sätzen, unglaublich. In den anderen Sätzen fehlt mir das, man hätte ein Grundmuster formen können, like "bewusst wenig, aber wenn, dann genial", hat aber nicht funktioniert, vielleicht war es auch seine Absicht.

    Ich habe ewig darüber nachgedacht, was Dunkirk aus meiner Sicht für eine Bewertung verdient. Er ist besonders, und deshalb steht es für mich außer Frage, er ist im Topbereich. Die Umsetzung, die Herangehensweise, die Spannung, das Sounddesign, die Bilder, die Regie... als Kriegsfilm überzeugt Dunkirk in seinem Genre und ist besonders: 10 von 10 möglichen Punkte im Genre, aber im gesamten hat es mir an manchen Stellen doch gefehlt... ich finde es schade, keine 10 zu sehen, aber im gesamten 9,75 von 10 möglichen Punkten. Für ein 10 Punkte Film hat es nicht gereicht.

    In dieses Bewertungssystem übertragen:
    Dunkirk bekommt 5 Sterne im Genre und 4,5 tolle Sterne für den Film im gesamten.
    MastahOne
    MastahOne

    73 Follower 216 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 19. August 2017
    Dieser Film wird schon sehr bald als Klassiker gelten. Die Herangehensweise von Nolan ist vollkommen neu und so ganz anders. Selten gab es einen so passenden und packenden Soundtrack. Gerade dass Nolan hier auf die ganz große Action verzichtet, nahezu kein Blut zu sehen ist und trotzdem der Schrecken die ganze Zeit über spürrbar bleibt, macht diesen Film so grandios.
    Tom Hardy darf wieder mal den ganzen Film eine "Maske" tragen und liefert trotzdem wieder eine geisterhaft starke Performance. Das werde ich nie so ganz verstehen, wie das funktionieren kann.

    Dunkirk ist ein ganz besonderes Stück Kino.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 11. August 2017
    Ja, schon abgefahren, wie dieser Film polarisiert. Da fällt es ziemlich schwer, neutral und objektiv zu bleiben und sich nicht vom Hype abholen zu lassen - ein Versuch:

    Nolan hat zunächst grundsätzlich eine sehr individuelle Art, Filme zu machen, diese Eigenschaft allein aber kann man meiner Meinung nach nicht gleich als etwas darstellen, dass "besser" oder "schlechter" ist; diese Tatsache bewertet nichts, sie beschreibt einfach nur den Umstand, dass sich das, was aus Nolans Feder kommt, von anderen Filmemachern deutlich erkennbar abhebt. Wir kennen das aus seinen vorherigen Filmen, und schätzen die immer wiederkehrenden Gefühle, die wir beim erleben seiner Filme verspüren.
    Diese individuellen Merkmale finden wir auch in Dunkirk, und der Inhalt dieses Films konzentriert all die raffinierten Fähigkeiten dieses Christopher Nolan. Deshalb gibt es für mich keine fundamentale Kritik, sondern mehr eine Kritik gegenüber Inhalten, die entweder nur teilweise in Details oder aber hinsichtlich der Story im Großen und Ganzen gilt.

    Erste Szene, der Soldatentrupp im urbanen Dünkrichen, der durch den Flyer-Regen der deutschen Propaganda marschiert. Eine wirklich perfekte Eröffnungsszene, und die Spannung und der Druck, vor allem die Geschwindigkeit des Eintauchens als Zuschauer in dieses Szenario, kommt leider im weiteren Verlauf des Films nicht nochmal in dieser Form wieder. Der Trupp läuft durch die Straße, und dann hämmern plötzlich Schüsse, die zum Donnern werden und fast den ganzen Squad auslöschen - ja Nolan, genau solche Szenen haben sich sicher auch zur Genüge in der Schlacht um Dünkirchen abgespielt, warum hast Du von Szenen dieser Art nicht mehr gezeigt ? Ich war so abgeholt und im Kinositz eingepresst (ich habe ihn im IMAX gesehen und Leute, tut euch IMAX an wenn ihr was in Reichweite habt, es lohnt sich wirklich) und hätte mir wirklich gewünscht, dass das jetzt erstmal ne halbe Stunde so weitergeht. Vollgas-Hetze durch Dünkirchen, urbane Straßenkämpfe, gnadenlose Kälte des Krieges. Die Bedingungen durch die Mach-Art des Films waren perfekt gegeben. Das hätte gefühlt für mich einen unfassbaren Druck erzeugt, welcher für den ganzen Rest des Films eben diesen Druck der Einkesselung und der Hilflosigkeit dieser Einkesselung der Soldaten das entsprechende Gefühl geliefert hätte - es war auch so spürbar, aber da Nolan mit lang andauernden Filmen wie in der Vergangenheit bereits bewiesen kein Problem hat, hätte sich das hier doch perfekt angeboten. Großes Unverständnis bei mir also, warum das so kurz dargestellt wurde.

    Was prangere ich hier im Prinzip an ?
    Naja, Dünkirchen ist eine große Schlacht gewesen, die aus sehr vielen verschiedenen Abschnitten oder Ebenen bestand. Der Film heisst "Dunkirk" - okay. Das suggeriert für mich, dass das Thema Dünkirchen in einer gewissen Gesamtheit also ein Thema des Films ist. Tatsächlich allerdings stellt der Film zu einem sehr großen Teil "nur" die Evakuierung dar. Es sind sehr viele Schiffsszenen, sehr viele Strandszenen, sehr viele Szenen über einen speziellen Luftkampf dargestellt. Das ist auch völlig in Ordnung, wie gesagt, Nolan-perfektionistisch gemacht und hervorragend anzusehen und mitzufühlen ABER: Dann sollte der Film vielleicht doch eher "Die Evakuierung von Dünkirchen" heißen. Ich finde, diese Differenzierung ist durchaus angemessen im Verhältnis zum Inhalt.

    Ein bisschen verpasst wurde meiner Meinung nach auch die Darstellung der im Film besagten 400.000 Mann am Strand von Dünkirchen. Erst gegen Ende gibt es aus Sicht des Piloten der Spitfire schöne Großaufnahmen des Strandes, aber da sieht man eben ein paar geordnete Reihen mit Soldaten, so wirklich ein Gefühl für eine Masse von Soldaten und damit ein Gefühl für ein mögliches wirklich richtig unmenschliches Massaker, das drohen könnte, kam bei mir nicht an. Eine solche Szene hätte für meinen Geschmack sehr gut für den Anfang des Films gepasst, um gleich klar zu machen, um wie viele Seelen es eigentlich geht.

    Summa summarum prangere ich hier also Inhalte an, die im Film gar nicht vorkommen, aber die zumindest ich mir in einem Film mit dem mächtigen, geschichtsträchtigen Namen "Dunkirk" gewünscht hätte, und zwar genau in der Mach-Art von Nolan, die im gezeigten Inhalt vorkommt.
    Ein Epos, gerne über 3 Stunden Laufzeit; ich meine, es geht ja um 400.000 Mann. Denen hätte man vielleicht doch den längsten, und nicht den kürzesten Nolan widmen können.
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 11. August 2017
    So meine Freunde, folgt mir geschwind in´s Kinoland, da bin ich überall bekannt.

    Zunächst möchte ich die Geschehnisse in Dunkirk mit meinen eigenen Weltkriegserfahrungen abgleichen. Damals gab es nicht wie im Film 3 handlungsstränge, da haste froh in de Vergangenheit gedacht, als du dein rechten Huf noch hattest! Die Sofa-Soldaten ausm Film sollen sich mal nicht über ihre Situation beschweren, wir damals in Stalingrad hätten für 1 STRAND unseren linken huf gegeben. Dunkirk heißt auf Deutsch übrigens Dünnkirchen, einfach Dünnkirchen oder auch von den Einheimischen Dünni genannt. Wollte euch eigentlich spoilern, aber da passiert einfach jar nüscht!
    Spart euch das Geld geht lieber zu Ostwind 3!

    Tschau

    jetzt kommt der Zusatz, denn der ist lecker wie beim

    Vollstrecker spoiler:
    Silvio B.
    Silvio B.

    4 Follower 15 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 5. August 2017
    Endlich mal ein Antikriegsfilm, der nicht nach Schema F verfilmt wurde. Obwohl man das Ende ja kennt, wird dennoch eine unglaubliche Spannung erzeugt.
    Inszenierung, Kamera und Ton sind Nolan-typisch auf Topniveau.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 10. August 2017
    Ne, einfach ne. Tut mir Leid Leute aber das war enttäuschend. Ich komme gerade aus dem Kino und ich habe mich im Vorfeld informiert was auf mich zukommt. Das sollte kein Film sein, der den Krieg verherrlicht im klassischen Hollywood Stil - alles klar, verstanden. Es sollte kein Film sein, der die Deutschen verhasst und die Engländer als die Heiligen hinstellt -alles klar, verstanden. Aber was war das denn bitte dann?

    Emotionslos:

    - Soldaten werden am Strand von Jägern angegriffen und außer Ducken war da nix?! Keine größere Panik, keine Emotionen. Alles duckt sich, Flieger vorbei, einige Tote fallen um, keinen juckts. Hä?

    - Keinerlei Einstellung von der Bevölkerung und der Darstellung der militärisch katastrophalsten Situation für die englischen Mütter und Väter deren Söhne sich im Krieg in solch einer außergewöhnlich hoffnungslosen Situation befinden. Es wäre so einfach gewesen eine Familie zu zeigen, die weinend vor dem Radio sitzt etc.

    - Die wenigen Emotionen die man sieht, kommen von einem Unteroffizier der mit leicht offenem Mund halbherzig einen Admiral der Navy nach der Ankunft der rettenden Schiffen befragt - yay.

    - Die "Hauptfigur" entkommt zu Beginn des Films als einziger seines Trupps dem Beschuss der Deutschen -> Keinerlei Emotion. Er geht auf ein Schiff, das Schiff sinkt, er überlebt. Keine Emotion. Er geht wieder auf ein Schiff, das Schiff sinkt wieder und wieder keine Emotion! Wenn ich den Bus verpasse, habe ich mehr Emotionen.

    - Die Schiffe, beladen mit den Soldaten, sinken und die überlebenden Soldaten treiben anschließend logischer Weise im Wasser. Die wenigen rettenden Boote können die absaufenden Soldaten aber nicht mehr aufnehmen, weil das Boot sonst kentern würde. Emotionen? Nö. Ich erinnere mich an "Titanic", als ein Offizier entsetzt und verstört zusehen muss wie Menschen ertrinken aber er das Boot nicht zurückdrehen darf, da es überfüllt war und zu sonst gekentert worden wäre - so was in der Art hätte ich mir hier auch gewünscht. Aber rein gar nichts an Emotionen auch an dieser Stelle. Stattdessen ein eiskaltes "Also wir dann jetzt mal weg, ihr wartet einfach ruhig hier............."

    - Ein in die Jahre gekommener Kapitän wird "verpflichtet" sein Boot abzugeben, damit die Navy mit Ersatzmatrosen das kleine Schiffchen über den Kanal setzt. Doch der sieht das nicht ein und will selbst fahren und verlässt den Pier vor den Augen der ankommenden Offiziere. Die Offiziere samt Matrosen stehen am Pier und sehen zu wie der Kapitän ohne sie losfährt. Ein leicht schnellerer Schritt der navysoldaten war ALLES an Emotion an dieser Stelle. Es hat nichtmal einer gerufen "Hey kommen Sie zurück" o.ä. (Komischer Weise sah man später alle anderen Boote aussschließlich besetzt mit Zivilisten

    - Der Kapitän und dessen Sohn schaffen in der ganzen Mission keine Gefühlsregung über 3/10. Nichtmal als der Freund des Sohnes stirbt regt sich auch nur etwas bei den beiden. Auch wenn sie den Soldaten nicht weiter verstören wollten, hätte man die unterdrückte Wut DEUTLICH intensiver darstellen können. Auch hier wieder das Christen Stewart des Emotionsschauspiels.

    - etc. etc. etc. Die Liste der Emotionslosigkeit ist endlos und ich frage mich warum!? Ist nicht genau DAS das entscheidende Element in einem Film in dem man das Ende bereits kennt? Der Weg ist das Ziel. Hier ist der Weg trockener als die Gobi Wüste.

    Handlungstrang:

    Warum muss der Handlungsstrang so durcheinander sein? Hätte hier kein klassischer "Ich erzähle euch die Geschichte von einem oder ein paar Soldaten die die Evakuierung durchgemacht haben" Handlungsstrang geholfen? Nein, es muss ein zeitliches vor, zurück, vor, zurück sein, das nicht mal einen Grund hat. Es gibt keine plausible Erklärung für das Gespringe.

    Besetzung:

    Tom Hardy und Cilian Murphy spielen in dem Film mit....WHY??? Die beiden sind die neuen Stars in Hollywood um die jeder Regisseur sich drängt aber jeder andere gesichtslose 0815 Schauspieler hätte diese belanglose Performance exakt genauso gut hinbekommen. Zumal man Tom Hardys Gesicht exakt 30 Sekunden in dem Film erkennt, davor sitzt er in einem Flugzeug und kann weder durch Mimik, Gestik oder sontiges Handwerk überzeugen weil er einfach in einem Cockpit sitzt, mit einer Maske....kann mir einer sagen warum man dafür Tom Hardy nehmen müsste? Und jetzt nehmen mal alle aus der Marketing Abteilung die Hände runter.....genau, das kann dann nämlich keiner mehr erklären. Halt Moment....Tom Hardy musste in einer "heorischen" Aktion am Ende sein Flugzeug in der Nähe der deutschen Notlanden, statt wie seine Kollege zu notwassern oder wie es vorgeschrieben ist mit dem Fallschirm abzuspringen. Das wäre aber nicht heroisch gewesen.

    Fazit:

    Ein eindimensionaler und blasser Film, der sich mit Charakteren der exakt selben Eigenschaft füllt. Es muss nicht das übertrieben patriotische US and A sein, dass den Krieg nur schwarz und weiß darstellt aber bitte meine Herren...etwas mehr Liebe und Emotion darf es dann schon sein. Wenn ich eine Reportage sehen möchte, schaue ich mir nachts N24 an. Hätte dieser Film nicht Christoper Nolan, Tom Hardy und Cilian Murphy auf der Liste stehen, würden NOCH weniger Leute sich diesen Film ansehen, als es sowieso bereits der Fall ist. Das Kino war laut Staff Team in fast jeder Abspielung kaum ein Drittel gefüllt. Ich bin wirklich einfach enttäuscht. Obwohl ich wusste worauf ich mich einlasse, war das worauf sich der Film hätte konzentrieren sollen, völlig belanglos und gelangweilt dargstellt. Zu wenig Facetten, zu wenig Perspektiven, zu wenig Emotionen. Ich kann diesen Film wirklich keinem empfehlen, selbst wenn er, so wie ich, Fan des Genres ist, ist es hart nicht dabei einzuschlafen.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    313 Follower 451 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. August 2017
    "Dunkirk" von Christopher Nolan war zwar nicht schlecht gemacht, ich fand ihn aber trotzdem langweilig. Deswegen drösel ich meine Kritik dieses Mal ein wenig auf: Erst beschreibe ich, was an dem Film gut war, dann, warum ich dennoch eingeschlafen bin. Die Bewertung setzt sich ebenso zusammen: 3 Sterne für den Film als solches, 0 Sterne von mir persönlich, also 1,5 Sterne im Durchschnitt.

    "Dunkirk" ist in einem dokumentarischen Stil gedreht, das Geschehen wird relativ wertfrei gezeigt, ohne dass sich eine deutliche Erzählinstanz einmischt. Dadurch wirkt der Film unvermittelt und authentisch. Raffiniert ist die Idee, die Ereignisse am Strand von Dünkirchen im Jahr 1940 aus drei verschiedenen Perspektiven in drei verschiedenen zeitlichen Abläufen zu zeigen. Die Ereignisse an Land mit den jungen Soldaten beschreibt eine Woche vor der Evakuierung, die Ereignisse an Bord des Fischerbootes finden innerhalb eines Tages statt, die Ereignisse in der Luft mit den Piloten innerhalb einer Stunde. Da muss man eigentlich die ganze Zeit aufmerksam bleiben, um da den Überblick zu behalten.

    Und das führt mich auch schon direkt zu den Gründen, weshalb ich "Dunkirk" doof fand. Dieser dokumentarische Stil ohne erzählerische Vermittlung ist total anstrengend. Authentizität macht eben noch lange keinen guten Film aus. Die Story fehlte komplett. Die Figuren hatten null Profil, boten null Identifikationsmöglichkeiten, waren unsympathisch, langweilig und austauschbar. Zumal die Schauspieler auch alle mehr oder weniger gleich aussahen, nur der blonde Sohn vom Fischerboot-Kapitän stach optisch heraus. Sonst war ich die ganze Zeit verwirrt, weil ich nicht genau wusste, wer wer ist. Die Schauspieler waren außerdem nicht sehr gut, vor allem Harry Styles sollte zurück zu seiner Boyband gehen und das mit der Filmerei lassen. Ich war am Ende ganz überrascht, als Tom Hardy plötzlich zu sehen war - ich hatte völlig vergessen, dass er da ja mitspielt. Cillian Murphy und Kenneth Branagh erkennt man auch, aber sonst ... Einheitsbrei.

    Gut, das war wohl dem Ziel der Authentizität geschuldet. So sahen die Soldaten und jungen Männer damals halt aus. Aber die Verwirrung hört ja nicht dabei auf. Man bekommt nur am Anfang die Sache mit den drei Zeitebenen mitgeteilt. Danach gibt es keinerlei Hinweise zu Datum und Uhrzeit. Wer es also da nicht geschnallt hat, kommt völlig durcheinander. Außerdem gibt es überhaupt keine Spannungskurve. Es bleibt von Anfang bis Ende auf einem hohen Level an Gerummse und Gewummer, sodass man von der Reizüberflutung völlig erschlagen wird. Der dröhnende Score von Hans Zimmer verschlimmert diesen Effekt auch noch. Bei sowas schlafe ich immer ein und das ist bei so einem Film, der keine Erzählinstanz als Orientierung für den Zuschauer bietet, natürlich Mist, weil man dann überhaupt nicht mehr durchblickt.

    Schließlich muss ich noch ergänzen, dass ich mit Kriegsfilmen im Allgemeinen nicht viel anfangen kann. Antikriegsfilme mag ich, aber Nolan hat mit "Dunkirk" keinen wirklichen Antikriegsfilm vorgelegt. Man kann ihn so interpretieren, man kann ihn aber auch als Kriegsfilm sehen. Das liegt an der dokumentarischen, neutralen Haltung des Films. Die Soldaten, die Leidtragenden des Kriegsgeschehens, hatten leider zu wenig Profil, um mit ihnen mitzufühlen. Bei den Piloten sah man fast nur die Augen (wie gesagt, Tom Hardy habe ich erst am Ende erkannt) und die Handlung in der Luft ist sehr hektisch. Auch keine gute Voraussetzung zum Mitfühlen.

    Es blieben also eigentlich nur die drei Menschen auf dem Fischerboot. Und sicher, sie spiegeln die damalige Haltung der Daheimgebliebenen im zweiten Weltkrieg wider. Alle sind von der omnipräsenten Kriegspropaganda völlig verblendet und mit schwachsinnigen Ideen von Heldentum und Männlichkeit und Ehre und Vaterlandsblabla zerschwurbelt. Aber wenn man das nicht weiß, weil man in Geschichte aufgepasst hat, anständig erzogen wurde und gern ins Museum geht, um sich Ausstellungen zu Propaganda anzuschauen, dann glaubt man diesen Quatsch eventuell selbst. Das war mir zu pathetisch-patriotisch geschildert und ohne Sympathieträger, der sich diesem Unsinn entgegen stellt, hat man es als Zuschauer schwer, da zu differenzieren. Klar, es gab Cillian Murphy als traumatisierter Soldat als Gegenpart. Aber der wirkte unsympathisch.

    Fazit: Wer Kriegsfilme mag und gut ausgeschlafen ist, kann sich "Dunkirk" ja mal anschauen und sich selbst ein Bild machen. Der sollte sich von meiner persönlichen Abneigung gegenüber solcher Machwerke nicht abschrecken lassen. Wer meine Kritik nachvollziehen kann, sollte sich lieber noch mal "Im Westen nichts Neues" oder "Full Metal Jacket" oder "Good Morning, Vietnam" ansehen.
    Bald W
    Bald W

    5 Follower 21 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. August 2017
    Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Spielfilm. Vielmehr ist es eine gespielte Dokumentation. Als solche sollte man das Machwerk auch bewerben. Ich war jedenfals reichlich irritiert. Es gibt keine dramaturgische Handlung und Helden sucht man vergebens. Wer darin Originalität entdeckt hat mein Erstaunen.
    Felix H
    Felix H

    16 Follower 62 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 4. August 2017
    Es ist nicht einfach, dieses Filmerlebnis in Worte zu fassen. Nolan hat bislang mit keinem Film enttäuscht und das ändert sich auch mit Dunkirk nicht. Er hat sich dabei an ein Genre gewagt, dass schon eher ausgelutscht schien. Doch Nolan hat seinen eigenen Stil und so schafft er es tatsächlich, dem ganzen etwas neues abzugewinnen und den Krieg aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Die drei Zeitebenen mögen zwar auch etwas verwirrend sein, da man nie genau weiß, wo man ist. War das Flugzeug jetzt schon dort, wo das Boot ist....Doch das ist genauso beabsichtigt. Nolan bricht mit den üblichen Erzählkonventionen des Kriegsgenres und das führt zu einem beeindruckenden Erlebnis. Es verwundert, dass kaum Gewaltexzesse dargestellt werden, stattdessen geht es vielmehr um die Unvorhersehbarkeit und Unberechenbarkeit des Krieges. Der Feind kann überall lauern und jeder Zeit auftauchen. Dieses pure Erleben dieser emotionalen Zustände stellt Nolan authentisch dar. Der Spannungsaufbau funktioniert von der ersten bis zur letzten Minute. Zwischendurch mag es zwar so wirken, als würde die Spannungskurve kurz durchhängen, doch das ist kein Moment der Langeweile. Es ist bewusst so gewählt. Die Spannung ist trotzdem da, da man nie weiß, woher der Feind kommt. Nolan liefert ein wahres Kunstwerk ab, das gar nicht erst versucht Mainstream zu sein. Der Film wird polarisieren und das soll er auch. Nicht jeder wird an dieser eigenen Form von Kriegsdarstellung seinen Geschmack finden. Mich hat es jedoch umgehauen. Auch wenn ich nach dem Abspann den Film erstmal sacken lassen musste, und noch nicht genau wusste, wie ich den Film einordnen soll, so wird es mit etwas Abstand immer stärker. Nolan fängt durch seine Inszenierung die Atmosphäre des Krieges, des Kriegschaos so perfekt ein, wie es selten zuvor einem Film gelungen ist.
    Es geht ums Überleben für die Soldaten und somit ist der ganze Film ein Wettlauf gegen die Zeit, was auch durch die Musik von Hans Zimmer untermalt wird. Ich weiß nicht, wie Nolan das schafft, aber er holt aus Hans Zimmer immer wieder das Letzte raus. Zimmer liefert einen seiner besten Scores ab und ich dachte schon der war bei Interstellar und Inception genial. Hier steht er dem in nichts nach. Sein zweiter Oscar ist längst überfällig. Ebenso hervorzuheben ist die Kameraarbeit von Hoytema, der diese beklemmende Atmosphäre wunderbar einfängt. Nolan weiß einfach, wie man Bilder sprechen lässt. In jedem Moment ist die Angst der Soldaten spürbar.
    Einer der ganz wenigen Kritikpunkte, die bislang für den Film genannt wurden, ist die fehlende Bindung und Tiefe der Charaktere. Doch da muss ich widersprechen. Tiefe haben sie. Es kommt nur darauf an, wie man diese definiert. Nolan definiert Emotionalität nunmal anders. Es ist ein Film ohne große Gefühle und Kitsch und Pathos. Aber dennoch ein Film der sehr emotional ist. Schwer zu sagen, wie so etwas zusammen passt.
    Die fehlende Charakterentwicklung ist kein Schwachpunkt. Hier geht es nicht um irgendwelchen kitschigen Vorgeschichten der Figuren, sondern nur um den Moment, den Moment, in dem dieser Krieg erlebt wird. Allein dadurch fiebert man mit den Figuren mit. Es muss keinen klaren Protagonisten geben. Die Figuren bekommen trotzdem Tiefe, eben durch jenes Erleben der Gewalt, des Schreckens, der Ungewissheit. Insofern ist der Film emotional, man kann mit den Figuren mitfiebern, aber dennoch mit einer gewissen Distanz, wie bei Brecht, Lessing oder Peter Weiss. Die Figuren sind mehr allgemeingültig, sie stehen stellvertretend für alle anderen, die im Krieg waren oder sind. Mir gefällt dieser ganz eigene Stil. Damit ist Nolan vielleicht seiner Zeit auch ein wenig voraus. Aber er setzt damit dem Kriegsgenre etwas ganz Neues hinzu. Kriegsfilme mit Figuren und ihren Vorgeschichten und Co kennt man zu genüge.
    Mir ist es ein zu eingeschränktes Weltbild, wenn man immer meint, ein Filmdrama braucht klare Hauptfiguren, mit Vorgeschichten und Co. Nein das brauch es nicht zwingend. Dieser Film hat einen anderen Schwerpunkt Es geht darum das Gefühl des unbedingten Willens des Überlebens zu schildern, die Sehnsucht nach der Heimat. Das gelingt Nolan auf beeindruckende Weise, oft auch nur durch eine totale Perspektive eines Gesichtsausdrucks.
    Zu den Darstellern: Murphy als der emotionalste Part des Films, was offensichtliche Emotionalität angeht. Viel subtiler stellen es die anderen Soldaten dar. Insgesamt lässt der Regisseur den Schauspielern viel Raum für ihr Spiel, was sein Vertrauen zeigt. Und durch die Bank weg zahlen sie dieses Vertrauen zurück. Es sind vor allem Mimik und Gestik, die Gesichter, manchmal sogar nur die Augen, die enorm viel ausdrücken. Dunkirk ist eine richtig starke Ensembleleistung. Die Jungdarsteller wie Fion Withehead oder Harry Styles überzeugen vollständig. Was Tom Hardy mit seinen Augen veranstalten kann und für Emotionen wecken kann ist unglaublich. Was besonders an Kenneth Branaghs Rolle auffällt, Nolan legt viel Wert darauf, Emotionen aus Gesichtern zu lesen. Wenn Brannagh in die Kamera starrt ist das einfach nur Gänsehaut. Seine Figur ist aber auch unfreiwillig komisch. Läuft er doch die ganze Zeit nur auf dem Steg hin und her.
    Und wer hätte das gedacht, spoiler: Michael Caine war auch dabei: Was für eine Miniauftritt. Hatte mich schon gewundert, warum er nicht erwähnt wird in der Vorschau. Schließlich sagte er nach Interstellar, dass er auch beim nächsten Nolanfilm wieder mit dabei sei. Er ist zwar nur kurz als Stimme beim Funkkontakt mit Tom Hardy zu hören, aber selbst diesen Minipart füllt er mit gewohnter britischer Eleganz aus.
    Eine große Stärke des Films ist, dass er nicht versucht, irgendwelche klischeehaften Nazis einzubauen. Die bleiben im Trüben. Damit hebt er sich von vielen Vorgängern ab.
    Was bleibt abschließend zu sagen? Dunkirk ist kein klassischer Kriegsfilm und will es auch gar nicht sein. Nolan setzt einen weiteren Meilenstein in Hollywood. Über diesen Film wird man noch oft reden. Der dokumentarische Charakter des Films ist für das gewählte Thema genau passend. Wenn Nolan für den Film nicht endlich mindestens für den Regieoscar nominiert wird, dann weiß ichs auch nicht. Hier kann man ihn nicht mehr übergehen, egal welche klasse Filme noch kommen in diesen Jahr. Dunkirk dürfte viele Oscarnominierungen abstauben. Sicher sehe ich ihn normalerweise in: Film, Regie, Musik, Ausstattung, Tonschnitt, Tonabmischung, Kamera, Schnitt. Ziemlich gute Chancen dürfte er auch haben bei: Drehbuch. Auch wenn es nur wenige Dialoge gibt, ist das keine Schwäche. Denn ein gutes Drehbuch zeichnet sich nicht nur durch Dialoge aus, sondern auch durch die Atmosphäre. Und die wenigen Dialoge sitzen. Weitere Nominierungen sind je nach Konkurrenz möglich in den Kategorien: Kostüme, Effekte, Nebendarsteller. Bei den Darstellern dürfte es am schwierigsten werden, schließlich drängt sich keiner extra auf, da sie alle überzeugen und es eine starke Ensembleleistung ist. Doch die stärksten Chancen dürfte Mark Rylance haben, der jede Szene sofort einnimmt.
    Als ein vielleicht minimaler Kritikpunkt, über den man aber hinweg sehen kann, ließe sich bezeichnen, dass die Zeitebene am Strand, die eine Woche geht, sich im Film eher wie 2 maximal drei Tage anfühlen.
    Alles in allem schafft Nolan ein neues Meisterwerk. Ich möchte gar nicht beurteilen, ob er jetzt besser ist als meine anderen Lieblingsfilme von Nolan (Prestige, Interstellar). Er steht auf einer Stufe mit den beiden Filmen. Die drei genannten Filme unterscheiden sich so stark, dass ein Vergleich nicht möglich ist.
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