Ein Film wie ein einziges Filmzitat. Da haben wir die Atmosphäre von "Blade Runner" und "Tron", ein Drehbuch, das ein früher Christopher Nolan oder die Autoren von "Predestination" geschrieben haben könnten, Referenzen an "Zurück in die Zukunft" und "2001: Odyssee im Weltraum", sowie vereinzelte exzentrische Charaktere wie in den besseren Filmen von Luc Besson. Zusammen mit der pulsierenden Synthie-Musik könnte das einfach noch ein in sich selbst schwelgender Arthouse-Trip sein, der seinem Publikum prinzipiell nichts Neues bietet. Zugegeben, im ersten Drittel kann man sich dieses Eindrucks nicht immer erwehren. Wenig später nimmt die Handlung aber doch noch Fahrt auf und die komplexe Story, der man möglichst genau folgen muss, beginnt sich erst richtig zu entfalten. Natürlich sind Zeitreisen und ihre Auswirkungen nach wie vor nicht unbedingt logisch, weshalb man mögliche "wissenschaftliche" Theorien hier zum Glück nur kurz anreißt. Gegen Ende gilt es dann besonders aufzupassen um den Anschluss nicht zu verlieren, denn was man kurz zuvor noch zu durchschauen meint, sieht dann doch ganz anders aus.
Der trotz kleinerer Schwächen gut geschriebenen Handlung ist es auch zu verdanken, dass das niedrige Budget nicht allzu sehr ins Auge fällt. Die Großstadtpanoramen wirken in den digitalen Totalen ein wenig zusammengestückelt und wie mit zu niedriger Auflösung eingefügt, meistens kann man das aber verschmerzen. Alles was tatsächlich vor der stilvoll geführten Kamera stattfindet ist hervorragend in Szene gesetzt und ausgestattet, Retro-Feeling inklusive. So ähnlich hat man sich vermutlich zuletzt in den Achtzigern unsere heutige Gegenwart vorgestellt. Statt CGI greift man hier an vielen Stellen auf verblüffende Kamera- und Schnitttricks zurück, die angesichts der immer digitalerer Hollywoodproduktionen schon fast in Vergessenheit geraten sind. Die größtenteils unbekannten Darsteller überzeugen an jeder Stelle, gerade Chad McKnight verleiht seiner getriebenen Figur Größe und das gewisse Quäntchen Besessenheit.
Wer unabhängigen Filmen gegenüber Offenheit mitbringt und diesem hier eine Chance gibt, könnte auf einen neuen Geheimtipp stoßen. Ja, "Synchronicity" bemüht sich an einzelnen Stellen avantgardistisch zu sein, jedoch geht das nie auf Kosten der Spannung oder Nachvollziehbarkeit. Ein anspruchsvolles Filmerlebnis, das trotz seiner bescheidenen Verbreitung hoffentlich viele Fans findet.