„Deutschland. Dein Selbstporträt“ ist ein Projekt, zu dem Menschen aus ganz Deutschland Filmmaterial beisteuern konnten. Sönke Wortmann hat die vielen Aufnahmen dann als künstlerischer Leiter zu einem Porträt des Lebens in Deutschland zusammengesetzt. So wird das kollektive Experiment zum abendfüllenden Kinofilm, mit unterschiedlich langen Momentaufnahmen unterschiedlicher Stimmungen. Es geht darum, was die Bürger bewegt, begeistert – und was ihnen Angst macht. Jeder konnte mit Smartphone, Tablet oder Kamera das eigene Leben in Deutschland dokumentieren. Drei Leitfragen stehen im Mittelpunkt: Was macht dich glücklich? Wovor hast du Angst? Was bedeutet Deutschland für dich?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Deutschland. Dein Selbstporträt
Von Frank Schnelle
Was ihr denn zu Deutschland einfalle, wird eine junge Frau (leider blond) gefragt. Sie überlegt einen Moment, dann noch einen, und zuckt mit den Schultern. Nichts. Keine Gedanken, keine Assoziationen, keine Haltung. Zum Glück ist sie damit in der absoluten Minderheit in „Deutschland. Dein Selbstporträt“, einer schier überbordenden Kompilation aus Videoschnipseln, die an einem Junitag des Jahres 2015 im ganzen Land von ungezählten Menschen mit ihren Kameras, Smartphones und Tablets aufgezeichnet wurden. Das Format folgt der Grundidee von Ridley Scotts Produktion „Life in a Day“, die 2010 als globales Projekt startete und seitdem Nachfolger in Japan und Italien fand. Unter der künstlerischen Leitung von Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“, „Die Päpstin“), der zehn Jahre zuvor bereits dem deutschen WM-„Sommermärchen“ ein filmisches Denkmal setzte, wird daraus ein lockerer ethnologischer A
Am 24. Juli 2010 waren Menschen aus aller Welt aufgerufen, ihr Leben zu filmen und in kleinen Videos online zu stellen. Aus denen schnitt Regisseur Kevin Macdonald dann „Life In A Day“, produziert von Ridley Scott. Sönke Wortmann und sein Team orientierten sich für „Deutschland. Dein Selbstporträt“ an diesem Konzept.
Deutschland, dein Film
Wer mitmachen wollte, konnte sein Video ab dem 20. Juni 2015 drei Wochen lang auf www.madeby.de oder der Facebook-Seite des Projekts hochladen. Das Video soll auch tatsächlich am 20. Juni gedreht worden sein, denn genau dieser einzelne Tag wird im Film porträtiert.