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    Match Me!
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Match Me!
    Von Ulf Lepelmeier

    Den richtigen Partner zu finden, erweist sich nicht selten als schwieriges und zeitaufwändiges Unterfangen. Wenn man nicht auf unpersönliche Dating-Portale und -Apps setzen möchte, zugleich aber die Partnerwahl auch nicht einfach dem Zufall überlassen will, kann man auf sogenannte Matchmaker vertrauen, also so etwas wie professionelle Kuppler. In ihrer Dokumentation „Match Me!“ begleitet Regisseurin Lia Jaspers über ein Jahr lang drei Singles, die sich auf unterschiedliche Matching-Verfahren einlassen, und beobachtet deren Erfahrungen mit den Verkupplungsversuchen. So glaubt die Wienerin Sarah daran, dass die Vorsteher des Yoga-Festivals im italienischen Cabella den richtigen Mann für sie auswählen werden. Mit ungeheurem spirituellen Glauben und einer gehörigen Portion Naivität lässt sie sich auf den für sie auserkorenen Mann aus Litauen ein. Künstlerin Johanna begibt sich derweil von München aus nach Irland, um an einem Matchmaking-Festival teilzunehmen, bei dem ein Matchmaker in dritter Generation seines Amtes waltet. Radiologieassistent Sampsa lässt sich in Helsinki unterdessen auf die spielerischen Date-Ideen der „Lovers’ Matchmaking Agency“ ein, die Singles unkonventionelle Date-Situationen anbietet, bei der die Suchenden besondere Erfahrungen miteinander teilen sollen, die sie dann eventuell zusammenbringen.

    Ohne Scheu vertrauen sich die drei Protagonisten der Filmemacherin Lia Jaspers an und lassen sie an ihren Gedanken, ihren Erwartungen und Enttäuschungen teilhaben. Die Regisseurin verzichtet ihrerseits auf jeden wertenden Kommentar und folgt den Suchenden auf ihrem erträumten Weg ins partnerschaftliche Glück quer durch Europa, wobei sie immer wieder zwischen den einzelnen Hauptpersonen wechselt und so die jeweiligen Erfahrungen in Beziehung zueinander setzt. Überraschende Erkenntnisse ergeben sich dabei erwartungsgemäß nicht unbedingt: Ob man nun auf die Hilfe von Tabellen, auf generationenlange Matchmaker-Erfahrung, auf spirituelles Gespür oder auf den reinen Zufall vertraut – die Suche nach der besseren Hälfte ist stets geprägt von unerwarteten Wendungen und enttäuschten Wünschen. Jaspers konzentriert sich ganz auf ihr Protagonisten-Trio und macht weder die Tradition der Heiratsvermittlung noch die Dating-Möglichkeiten des digitalen Zeitalters zum Thema. Sie bietet einen geduldig-aufmerksamen Einblick in persönliche Matching-Erfahrungen, die mal witzig und mal nachdenklich ausfallen. Nicht mehr und nicht weniger.  

    Fazit: Drei Singles, drei Partnervermittlungsansätze: In ihrer kurzweiligen Dokumentation „Match Me!“ beobachtet Regisseurin Lia Jaspers drei Europäer, die bei ihrer Suche nach dem Traumpartner auf die Hilfe von Matchmakern vertrauen.

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