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    News From Planet Mars
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    1,5
    enttäuschend
    News From Planet Mars
    Von Christoph Petersen

    Sein 13-jähriger Hardcore-Vegetarier-Sohn hat die kastrierende Gesellschaft satt, seine 17-jährige Streber-Tochter lernt ununterbrochen für ihr Examen, seine Künstler-Schwester stellt Bilder ihrer Eltern mit überdimensionierten Geschlechtsteilen aus – und dann verliert Philippe Mars (François Damiens) auch noch ein halbes Ohr, als sein übergeschnappter Kollege Jérôme (Vincent Macaigne) mit einem Fleischerbeil im Büro Amok läuft. Aber damit nicht genug: Drei Tage später flieht Jérôme nicht nur aus der geschlossenen Psychiatrie, er wendet sich auch noch ausgerechnet an Philippe, um sich für ein paar Tage in dessen Wohnung zu verstecken… Dominik Moll ist eigentlich ein Spezialist für dunkelschwarzen Humor, das hat er mit dem abgründig-augenzwinkernden Thriller „Harry meint es gut mit dir“ oder der satirischen Hitchcock-Hommage „Lemming“ bereits wiederholt bewiesen. Aber mit der Familien-Farce „News From Planet Mars“, die gerade außer Konkurrenz im Berlinale-Wettbewerb 2016 ihre Weltpremiere feierte, hat sich der französische Regisseur und Drehbuchautor ziemlich verhoben.

    Die bisherigen Satiren von Dominik Moll haben ihre Schärfe gerade aus der präzisen Inszenierung gezogen, weshalb es nun doppelt schade ist, dass die verschiedenen Elemente von „News From Planet Mars“ wie Kraut und Rüben durcheinandergehen. Da gibt es surreale Einschübe mit Philippe im Astronautenkostüm und den Geistern seiner toten Eltern, die kaum mehr als einen Selbstzweck erfüllen. Da gibt es den Aufruf zur Anti-Fleischfresser-Anarchie, der sich schließlich in plattem Klamauk auflöst. Und da gibt es den unbedingten Willen zur Provokation – aber nur, weil eine Zwölfjährige ihrem Klassenkameraden simst, dass sie von ihm „in den Arsch gefickt werden will“, darf sich Moll noch lange nicht den Orden des politisch Unkorrekten ans Revers heften, zumal auch diese Spitze ohne erkennbares Ziel ins Leere läuft. Manchmal wirkt es fast schon ein wenig verzweifelt, was der Filmemacher hier an Stilrichtungen und Tonlagen zusammenschmeißt: So bleiben letztendlich nur einzelne gelungene böse Szenen wie die, in der Philippe den ihm aufgedrückten Hund seiner Schwester einfach von einer Pariser Brücke schmeißt – obwohl die wiederholten brutalen Terriertode in „Ein Fisch namens Wanda“ zugegebenermaßen deutlich lustiger waren.

    Fazit: „News From Planet Mars“ hat zwar eine knappe Handvoll schön fieser Pointen – aber insgesamt sind das Skript und die Inszenierung des neuen Films von Dominik Moll derart unfokussiert, dass letztlich weder die satirischen, noch die anarchischen oder die surrealen Elemente überzeugen.

    Dieser Film läuft im Programm der Berlinale 2016. Eine Übersicht über alle FILMSTARTS-Kritiken von den 66. Internationalen Filmfestspielen in Berlin gibt es HIER.

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