Das Erwachsenwerden könnte für Aylin (Almila Bagriacik) wahrlich leichter sein. Zuhause ist sie nach dem Tod ihrer Mutter die meiste Zeit damit beschäftigt, sich um ihren kleinen Bruder Emre (Noe Chalkidis) zu kümmern, während ihr Vater Hasan (Hilmi Sözer) als Aushilfsbauarbeiter jeden Tag aufs Neue hart darum kämpft, für seine kleine Familie zu sorgen. Und auch in der Schule steht die Teenagerin immer wieder vor Problemen, hat sie ihr Frust doch aggressiv gemacht. Eines Tages bringt Aylin die Provokation einer Mitschülerin dermaßen aus der Fassung, dass sie zuschlägt und prompt zu Sozialstunden auf dem Reiterhof der resoluten Iris (Felicitas Woll) verdonnert wird – Aylins letzte Chance, einen landesweiten Schulverweis zu verhindern. Und siehe da: Als die Teenagerin Bekanntschaft mit dem wilden Pferd Hördur macht, entwickelt sie nicht nur eine Freundschaft zu dem Tier, sondern auch eine große Leidenschaft fürs Reiten…
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Hördur - Zwischen den Welten
Von Michael Meyns
Der Untertitel von Ekrem Ergüns Jugenddrama „Hördur“ lautet „Zwischen den Welten“ - ein oft verwendetes und dementsprechend abgenutztes Bild, so zutreffend es auch sein mag. Hier steht es in seiner ganzen programmatischen Absolutheit gleichsam stellvertretend für eine zunächst allzu plakative und schematische Erzählweise: Die 16jährige Aylin (Almila Bagriacik) lebt nach dem Tod der Mutter mit ihrem Vater Hasan (Hilmi Sözer) und dem kleinen Bruder Emre (Noe Chalkidis) in Mannheim. Der Teenager hat an der Verantwortung für Haushalt und Bruder schwer zu tragen und wird zu allem Überfluss von einer Mitschülerin gemobbt. Arg dick werden all diese Probleme anfangs aufgetragen und als Aylin, nachdem sie sich aggressiv gegen die Schikanen in der Schule gewehrt hat, auch noch zu Sozialstunden auf einem Pferdehof verurteilt wird, sieht man die pflichtbewusste Moralkeule schon fast auf sich zukomme