„Bakur“ sollte eigentlich beim Filmfest in Istanbul 2015 aufgeführt werden, doch kurz vor dem Screening verhinderte das türkische Kulturministerium die Vorstellung. Rund hundert Filmemacher, darunter Cannes-Gewinner Nuri Bilge Ceylan („Winterschlaf“), sowie die Produktionsfirma Surela Films verfassten darauf hin einen offenen Brief, indem sie gegen das Vorgehen demonstrierten und von Zensur sprachen. Gleichzeitig zogen etwa 20 Filmemacher ihre Beiträge aus den Wettbewerben zurück. Die Festivalleitung reagierte prompt und sagte alle Wettbewerbe ab. Das Ministerium wiederum begründete seine Entscheidung lediglich damit, dass angeblich eine behördliche Genehmigung gefehlt hätte – allerdings fehlte die auch bei zahlreichen, nicht beanstandeten Filmen.
Stein des Anstoßes dürfte gewesen sein, dass „Bakur“ Rebellen der kurdischen Arbeiterpartei „PKK“ begleitet und zu Worte kommen lässt. Die „PKK“ wird von der türkischen Regierung als auch der EU und den USA als terroristische Vereinigung eingestuft, deren Mitglieder sich seit Jahren erbitterte Kämpfe mit den Regierungstruppen liefern.