Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
BrodiesFilmkritiken
11.034 Follower
4.944 Kritiken
User folgen
4,0
Veröffentlicht am 26. Juni 2017
Wieder einmal eine Buchverfilmung zu der ich wenig sagen kann da ich das Originalmaterial nie gelesen habe. Trotzdem hatte ich bei diesem Film schon großes Vertrauen da er von Sönke Wortmann ist, den ich nach wie vor als einen der besten und zuverlässigsten deutschen Regisseure ansehe. Und Wortmann hat nicht enttäuscht. Bei diesem Film geht es auch weniger darum eine Geschichte zu erzählen sondern es geht mehr darum die gegebenen Szenen mit dem richtigen Gefühl zu versehen. Eigentlich handelt es nur um einen Mann der in seine Heimat zurückkehrt und ein paar Tage dort aushält und dabei permanent auf Menschen aus seiner Vergangenheit trifft. Der Film hat somit wenig Handlung sondern besteht nur aus einer endlosen Serie von Szenen auf Szenen auf Szenen die nicht allesamt Teil einer Gesamthandlung werden sondern stellenweise einfach für sich stehen. Dabei wirken die Ruhrpotter Figuren an manchen Stellen etwas überzeichnet ansonsten hat das ganze aber einen sehr glaubwürdigen Anstrich und wird von Anfang bis Ende mit ruhiger Melancholie überflutet. Somit kann diesen Film genau derjenige schauen der dem lauten effektvollen Blockbuster Kino entfliehen möchte und eine ruhige Alternative sucht. bleibt zu hoffen dass sie auch wahrgenommen wird Fazit: Nicht wirklich viel Handlung dafür voller Gefühl und Melancholie!
Nunja. Der Film macht vieles richtig, aber bleibt dennoch zu seicht. Toll war die Riege der mir bis dahin unbekannten Schauspieler. Vielen hat man den Spaß an der gespielten Person angesehen und waren gut. Leider gab es aber auch Figuren, welche wirklich schlecht rüber gekommen sind. Ich mag normalerweise ruhige Filme. Leider würde ich den Film als "unerheblich" bezeichnen. Für ein Drama war einfach nicht genug Tiefgang. Für eine Komödie, einfach zu wenige komische Momente. Das wirklich Positive an dem Film war die tolle Bildauswahl/Kameraführung und das Set. Die urigen Pott-Kumpel sind durchweg sympathisch. Der Film kann ich eher als Hommage an den Pott und deren Einwohner zuordnen, als ein tatsächlich ernstzunehmendes Drama. Ich denke, für die Machart, war es ein guter bis sehr guter Film - leider war die Story viel zu dünn.
Ich habe mir ehrlich mehr erwartet. Der Film beginnt gut - leider verflacht die Handlung dann und die Dialoge kommen sehr hölzern und wie abgelesen rüber - vor allem die philosophischen Ausführungen über Ruhrpott und Heimat, Leben, etc. - da fühlt sich nix echt an. Auch die diversen Nebenstränge der Handlung sind teilweise eher seltsam - z. B. Abbruchbude mit Assi-Familie, wo ein Schrank abgeholt wird...passt überhaupt nicht. Wortmann hat schon bessere Filme gemacht.
Bei Sönke Wortmann kann man erstmal davon ausgehen, egal ob einen nun die Thematik des Films gefällt oder nicht, dass man solides Filmhandwerk zu sehen bekommt. Soll heißen: Story, Schauspiel, Musik, Szenenbild und Kamera harmonieren zu einer Einheit. Das kann man in "Sommerfest" durchaus als gelungen bezeichnen. Was auch ich zu bemängeln hätte, der Film wirkt teilweise ein wenig zusammenhanglos und kann sich nicht recht entscheiden, ob er eine gespielte „Doku“ übers Ruhrgebiet oder eine Liebesgeschichte im Ruhrgebiet wiedergeben will. Ich tendiere fast mehr zu der Thematik gespielte Doku übers Ruhrgebiet, welche sich aus mehreren Episoden (u.a. die Liebesgeschichte von Stefan und Charlie) zusammensetzt. Ich kenne die Buchvorlage nicht, aber man merkt auf alle Fälle, dass Frank Goosen (mimt im Film den Stadionsprecher) weiß wovon er redet bzw. schreibt. Das ganz eigen beschriebene „Flair“ des Ruhrgebiets wird von Wortmann eindrucksvoll in Szene gesetzt und selbstverständlich muss hier das eine oder andere Klischee mehr als überzogen dargestellt werden, ohne aber den Blick für die Realität außer Acht zu lassen. Phasenweise hat der Film richtig tolle Dialoge und auch die Musik hat mich des Öfteren mehr als positiv überrascht und die melancholische Grundstimmung eindrucksvoll untermalt. Schauspielerisch ist das eine mehr als ordentliche Ensembleleistung. Musste im Nachhinein feststellen, dass mir so ziemlich jede Nebenrolle mehr oder weniger in Erinnerung geblieben ist, auch wenn Lucas Gregorowicz und Anna Bederke natürlich den Film tragen. Für beide, nach „Soul Kitchen“ und „Schrotten“ das dritte Aufeinandertreffen und ja, wie ich finde, harmonieren die ganz gut. Absoluter Hammer ist allerdings Elfriede Fey als „Omma“ aus der „Trinkhalle“. Fazit: Der Film ist für Filmliebhaber absolut zu empfehlen. Ist kein Film wo man mittendrin sich ein Bier holen geht, ist ein Film wo man die DVD anhält, wenn man sich denn ein Bier holen geht. War positiv überrascht und für mich um Längen(!) besser als die „Lammbock“-Fortsetzung „Lommbock“, der ja eine ähnliche Thematik aufweist.
Oh Mann, Sönke Wortmann kommt doch aus dem Revier, der müsste es nun wirklich besser wissen. Das Einzige, was an "Sommerfest" authentisch ist, sind die Drehorte. Alles andere wirkt extrem gestelzt, künstlich, überzogen, karrikaturenhaft, die Charaktere, vor allem aber die Dialoge. Der Dortmunder würde vielleicht sagen: Boah, ist dat schlecht. Und dabei fängt es sogar vielversprechend an, wenn die Kamera den Protagonist von der Theaterbühne verfolgt - das hat fast schon ein wenig von Birdman. Doch dann kommt leider nicht mehr viel, das einen fesselt, das glaubhaft ist. Am nächsten Tag geht Stefan ist einen Kiosk und trifft seinen alten Kumpel mitsamt Oma, der Kioskinhaberin. Fast hätte ich im Kino aufschreien mögen: "Danke fürs Aufsagen des Textes, aber jetzt probieren wir das gleich nochmal, und zwar mit Ausdruck und Emotion!" So, wie es runtergeleiert wird, hat es fast schon was von Laienbühne. Oder hat man da etwa die tatsächliche Kioskbetreiberin engagiert? Dat kann ja nix werden...
Wie sie den Schrank abholen und den unfassbar unglaubwürdigen Typen begegnen... wie sie den Schrank abliefern (und anderen unglaublichen Typen begegnen)... wie Stefans alter Kumpel vom Strukturwandel philosophiert... wie Stefan im Bruchteil eines Augenblicks ob seiner einzigen Fernsehrolle erkannt und angehimmelt wird... das alles ist am Reißbrett konstruiert. Da wirkt ja sogar Kalle Grabowski aus Bang Boom Bang noch realistisch dagegen.
Wie Menschen wirklich sprechen, das kann man sich bei Andreas Dresen anschauen. Oder bei Toni Erdmann. Das ist hier leider, mit Verlaub, Quatsch.
Habe den Film im Sommer im Kino gesehen. Ich hoffe sehr dass eine Filmmusik rauskommt. Der Film ist total unaufgeregt, ehrlich, emotional... hat mir sehr gut gefallen