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kleiner luk
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25 Kritiken
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3,5
Veröffentlicht am 25. Mai 2016
Dieser Film besticht dadurch, dass er ein Milieu näher beleuchtet, dass man so nicht alle Tage sieht. Er ist auch sehr unterhaltsam und ideenreich umgesetzt, nur fehlt ihm der höhere Sinn, der ihn vollends grandios machen würde. So ist er unterhaltsam und regt auch etwas zum Nachdenken an, doch es bleibt das Gefühl, dass mehr drinnen gewesen wäre.
Zuerst einmal ein wichtiger Hinweis: Unbedingt im Originalton schauen!!! Diesen Film kann man einfach nicht so gut übersetzen, ohne dass ein essentieller Bestandteil verloren gehen würde. Vor allem die Protagonistin Sin-Dee ist zwar des öfteren recht schwer zu verstehen, aber gerade das macht den Film zu einer wirklich guten (wenn auch oft überspitzten) Sozialstudie über das Leben der transsexuellen Prostituierten in Los Angeles. Die schauspielerischen Leistungen sind durch die Bank auf hohem Niveau, vor allem die Hauptdarstellerin Kitana Kiki Rodriguez liefert in ihrem ersten Spielfilm eine bemerkenswerte Leistung ab.
Was noch gesondert erwähnt werden muss ist, dass der Film komplett mit einem iPhone 5s gedreht worden ist. Dieser Versuch ist im Großen und Ganzen gut gelungen, sollte meiner Meinung nach aber nicht zum Standard werden. Dazu wirken die Farben teilweise zu unnatürlich, ist das Bild oftmals recht verwackelt und ist hie und da ein Rauschen am Bildrand zu erkennen.
Im Endeffekt bietet der Film auf alle Fälle eine kurzweilige Unterhaltung, die in Anbetracht der verwendeten Mitteln umso beindruckender wirkt. In diesem bis jetzt doch eher schwachen Kinojahr ist Tangerine also sicherlich eine der besseren Produktionen, die man zu sehen bekommt.