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    Ruined Heart: Another Lovestory Between a Criminal & a Whore
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,0
    stark
    Ruined Heart: Another Lovestory Between a Criminal & a Whore
    Von Gregor Torinus

    Nach Indonesien ("The Raid", "The Raid 2") machen sich jetzt auch die Philippinen immer mehr einen Namen als eine neue Heimat für innovative Genrefilme. Gerade erst war Ron Morales sehr gelungene Gangster-Tragödie "Gracelands" zu sehen, da folgt mit "Ruined Heart: Another Lovestory Between a Criminal & a Whore" der neue Film des philippinischen Enfant terribles Khavn de la Cruz ("Mondomanila"). Der Regisseur mit einem Hang zum Experimentalfilm gilt als der philippinische Pionier des digitalen Kinos und ist darüber hinaus auch noch als Autor und als Musiker tätig. Bei "Ruined Heart" erhält er internationale Unterstützung von Talenten wie Wong Kar-Wais Stammkameramann Christopher Doyle und dem eigensinnigen Berliner Electro-Pop-Duo Stereo Total. Entsprechend einzigartig und sehenswert ist das Ergebnis.

    "Ruined Heart" trägt seinen lakonischen Untertitel "Another Lovestory between a Criminal & a Whore" völlig zu recht. Die rudimentäre Story des gänzlich dialogfreien Crime-Punk-Musicals ist schnell erzählt: In Manila gibt ein Mafiaboss (Vim Nadera) seinem engsten Mitarbeiter (Tadanobu Asano) den Auftrag, auf seine Frau (Nathalia Acevedo) aufzupassen. Der Gangster und die Hure verlieben sich ineinander und brennen gemeinsam durch. Doch die unerbittlichen Häscher des Mafiabosses sind ihnen bereits auf den Fersen...

    Ihre Flucht führt die beiden Liebenden durch die verdreckten Seitenstraßen und die verkommenen Hinterhöfe von Manila. Dort begegnen sie Schlägern, Verrückten, Musikern, Verbrechern, Tanzenden, Lust, Liebe und Tod. Es ist das pralle Leben. Dieses fängt Kamera-Altmeister Christopher Doyle ("2046") mit hochatmosphärischen, für den Australier aber auch ungewohnt lässig-virtuosen Bildern ein. Die schmuddelig schönen Impressionen aus dem wilden Treiben in Manila bei Tag und bei Nacht werden musikalisch begleitet durch einen Soundtrack, der neben Stereo Total so unterschiedliche Musiker wie den australischen Singer-Songwriter Scott Matthew und die philippinischen Mabuhay Singers vereint. Hierbei ergeben Bild und Ton in jedem Moment eine perfekte Einheit. Das Ergebnis ist große, mitreißende, wild-schöne Punk-Kunst.

    Fazit: "Ruined Heart" ist ein sich am Rande zum Experimentalfilm bewegendes Crime-Punk-Musical, bei welchem das fast völlige Fehlen einer Handlung im herkömmlichen Sinne durch eine Überdosis an Atmosphäre, Schönheit und Wildheit wettgemacht wird.

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