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Woelffchen41
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4,0
Veröffentlicht am 15. Dezember 2015
Eine problematische Einwanderung Der Filmtitel kommt von einem Gedicht, welches das Mädchen am Ende des Films rezitiert. Eigentlich müsste der Film nur „Dheepan“ heißen, denn er beschreibt weitgehend den nun aktuellen Lebensabschnitt des Hauptdarstellers, eines Emigranten aus Sri Lanka, der als Asylbewerber in Paris gelandet ist. Dieser Dheepan war in Sri Lanka ein Freiheitskämpfer, ein Revolutionär, der sich aber nach allgemeinen Misserfolgen von dem Freiheitskampf losgesagt hat. Zusammen mit einer jungen Frau und einem Mädchen, die sich alle nicht weiter kennen, geben sie sich als Familie aus, um in Frankreich politisches Asyl zu bekommen. Zunächst mäandert der Film so dahin. Er schildert die persönlichen Schwierigkeiten der kleinen „Familie“ und die Probleme bei der Einbürgerung. Erst im letzten Viertel nimmt der Film Fahrt auf und entwickelt sich mehr und mehr zu einem spannenden Thriller. Insgesamt ein sozialkritischer Film über die Situation der Flüchtlinge in der Banlieue, die zu einer gesetzlosen Zone geworden ist. Fazit: Sehenswert
[...] Gerade im unerwarteten Gewaltausbruch im Finale gelingt es, den Zuschauer einzuhüllen, ihn intensiv zu fesseln und auch mit der letzten Einstellung, die sowohl Verzweiflung und Geborgenheit reflektiert vorzuhalten, dass „Dheepan“ in seinen stärksten Momenten wirklich toll ist, gleich der schauspielerischen Leistung von Jesuthasan Antonythasan. Wenn jedoch Banlieue und Sri Lanka gleichgesetzt wird, Audiard auf konventionelle Dramaturgie zurückgreift und seine Bindung des Trios beinahe schon mit dem Vorschlaghammer in den Zuschauer prügeln will, erinnert „Dheepan“ fast schon an plakativem Betroffenheitskino, bei dem man sich selbst als Zuschauer schon einreden muss, dass nicht jeder Flüchtling so viel Pech haben kann. Letztendlich muss man leider zu dem Entschluss komm, dass „Dheepan“ wohl nur aufgrund politischer Brisanz mit der goldenen Palme geehrt wurde. Die damalige Konkurrenz bestehend aus The Lobstet, Son of Saul, Carol, Macbeth etc. war einfach besser.