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janpeters
11 Follower
60 Kritiken
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4,0
Veröffentlicht am 16. Februar 2016
Ich habe selten einen so schlechten Trailer für einen dann doch recht guten Film gesehen. Die Filmstarts Kritik ist nicht nachvollziehbar. Dabei hatte es der Film bei mir wirklich schwer, der Trailer (vermutlich hat der Filmstartskritiker den Film nicht gesehen, sondern nur den Trailer, denn dieser lässt genau einen solchen oberflächlichen, schlechten Film vermuten) macht absolut keine Lust auf diesen Film, Daniel Brühl und Emma Watson gehören für mich dann auch noch zu den Schauspielern, bei denen ich lieber umschalte - also wirklich schwer für den Film mich umzustimmen. Doch das hat dann erstaunlicherweise gut funktioniert, tolle Kameraarbeit, gute Bilder, vollkommen stimmig und atmosphärisch dicht, vermittelt der Film einen Eindruck der Hölle in welcher sich die Menschen in der Colonia Dignidad jahrzehntelang befunden haben. Eine Sekte innerhalb einer vom Imperialismus gestützen Militärdiktatur und selbst die Deutsche Botschaft ist kein sicherer Hort für die eigenen Landsleute. Absolut beklemmend und fesselnd von der ersten bis zur letzten Minute.
Irgendwo, in einem fernen Land treibt ein von der deutschen Politik aus jener Zeit tolerierter Pädophile in einer Zuchtenklave im Süden Chiles nach deutschem Reinheitsmythos sein Unwesen. Der Film legt besonders hierauf sein Augenmerk. Und dies in schonungsloser Weise und anfangs in vielleicht etwas anmutend reißerischem Ton. Parallel hierzu wird von einer Liebe erzählt, was sich im Film zeitweilig verliert. Und die dennoch gerade zum Ende hin ihre Berechtigung hat.
Für mich ist der Film aber in erster Linie ein Thriller, gut inszeniert, fesselnd bis zum Schluss. Unverständlich, dass hier der ein oder andere Kritiker die Story uninteressant findet. Hier geht es nicht um kurzlebige Bum Bum Kulissen, sondern um eine Geschichte, deren kruder geschichtlicher Hintergrund uns alle was angeht...
Im Gegensatz zu so manchem anderen politisch brisanten Thema ist die Geschichte der chilenischen Miltärdiktatur mitsamt der Hintergründe (und insbesondere der Rolle, die die USA und die anderen westlichen Mächte hatten) weitgehend öffentlich bekannt. Somit halte ich ganz im Gegensatz zu dem, was in der 'Filmstarts'-Kritik steht, den hier gewählten Ansatz für genau passend zum Thema. Das funktioniert hier vergleichbar gut wie bei 'Selma'. 'Colonia Dignidad' schildert anhand einer spannenden Geschichte sehr deutlich die krassen Mißstände der Pinochet-Diktatur und zeigt auch die problematischen Verhältnisse, die in gefängnisartigen Sekten entstehen, exemplarisch auf und hat eine durchaus spannende Dramaturgie. Eine klare Empfehlung gerade für die vielen Leute, die den Stoff 'nur' aus Textberichten kennen.
Was lässt sich zu "Colonia Dignidad" sagen?! Zuallererst mal, dieser Film ist nichts für Schwache nerven. Es gibt einige grausame und gewalttätige Szenen zu sehen,die den Zuschauer schon sehr bewegen. Da der Streifen auf wahren Begebenheiten beruht, ist das natürlich doppelt schockierend.Es hält einen aber auch vor Augen, wie heftig es auf den Planeten mancher Orts zu geht. Puh. Ohne Worte. Insgesamt ist zur Darbietung dieser Geschichte zu sagen, dass sie sehr packend, intensiv, emotional und spannend erzählt wird. Von allem etwas. Die schauspielerische Leistung ist hierbei hervorragend. Man kauft jedem einzelnen seine Rolle ab, sowohl im nonverbalen Bereich als auch im verbalen Bereich.
Dieser Film ist mit abstand der beste Thriller 2016, ichbhatte mich vorher nie mit der Colonia Dignidad beschäftigt, jedoch weiß ich nach dem Film sehr viel über diese Sekte. Emma Watson und Daniel Brühl glänzen als Paar vor der Kamera!!
Hier finde ich alleine die Paarung der Hauptdarsteller spannend, wer hätte vor 15 Jahren mal gedacht daß der Junge aus Schule und die Kleine aus „Harry Potter“ mal ein Leinwandpaar ergeben – gut, um solches geht’s hier nur absolut sekundär, aber ich finds spannend. Der Film selber fällt aber auch spannend aus, obwohl er eigentlich durch wechselnde Genres zappt: zu Beginn eine nette Lovestory, kippt dann in ein Drama mit politischem Hintergrund, dann zu einem Thriller über die Umstände in dem furchtbaren Lager und nachher zu einem „Flucht“ Thriller. Die Schwerpunkte sind dabei etwas unterschiedlich, funktionieren aber bestens. Ich weiß nicht ob ich nach diesem Film ein Schulreferat über die Colonia Dignidad halten könnte, glaube aber schon einen guten und leider eindeutigen Eindruck erhalten zu haben wie die Abläufe und die Entschmenschlichung in diesen Dingern ausgesehen haben muß. Ob man so einen Film deswegen gleich in einen Schulunterricht übernehmen müßte sei dahin gestellt, er schafft aber das absolut wünschenswerte: er erzählt eine mitreißende Geschichte, getragen von tollen Darstellern und vermittelt einen Eindruck von historischem Wissen. So sollte es sein.
Erschreckend! Der Film ist sehr gut gemacht und die Schauspieler sind einfach fantastisch. Beide Hauptdarsteller Emma Watson und Daniel Brühl spielten brilliant. Ich hätte Emma dafür einen Oscar gegeben. Die Geschichte ist so hart vor allem weil es die Colonia dazu auch noch echt gab und die Leute wirklich so behandelt wurden. Einfach schrecklich! Was ich noch dazu sagen muss: der Film ist von der ersten Minute bis zur letzten spannend. Man fiebert so mit ob ihnen die Flucht aus der Colonia gelingen wird.