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    Im Reich der Affen
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Im Reich der Affen
    Von Harald Ringel

    Affen sind wegen ihrer Ähnlichkeit zum Menschen seit jeher auch in Film und Fernsehen besonders beliebte Tiere, sei es in Dokumentationen, in Kino-Spielfilmen von den diversen „Tarzan“-Verfilmungen bis zu „Hangover 2“ oder in TV-Serien wie „Daktari“. Mit „Im Reich der Affen“ setzen die Regisseure Mark Linfield und Alistair Fothergill, die bereits bei „Unser Planet“ und „Schimpansen“ zusammengearbeitet haben, nun erneut auf eine Mischform zwischen Dokumentarischem und Fiktionalem: Die Makaken-Äffin Maja lebt mit ihrem Clan in den Wäldern von Sri Lanka. Der Anführer der hierarchisch geführten Herde thront oben im Baum und macht, was er will, während die Tiere ganz unten entsprechend am Ende der Nahrungskette stehen. Zu diesen Schlusslichtern gehört auch Maja. Als sie ein Junges mit Namen Kip von einem vertriebenen Männchen bekommt, beginnt der Kampf um Anerkennung und Überleben, der sie aus dem Wald bis in die Stadt führt. Das natürliche Verhalten der Tiere wird nicht nur zu einer Geschichte verdichtet, sondern auch überhöht und wie so oft in den Disney-Naturfilmen vermenschlicht, sodass beispielsweise die herrschende Hackordnung an das Kastenwesen in Indien erinnert.

    Kameramann Gavin Thurston fängt schöne Tierszenen ein, neben zahlreichen Nahaufnahmen von Affengesichtern, gibt es viele andere Tiere zu sehen - wie etwa eine Bärenfamilie, Eichhörnchen und Vögel. Der Kommentar der Erzählerin (im Original gesprochen von Comedystar Tina Fey) vermenschlicht die Tiere zusätzlich. Hier haben wir es also weniger mit einer Dokumentation über biologische Tatsachen zu tun, sondern mit einer auf ein kindliches Publikum zugeschnittenen, fast mächenhaften Erzählung. Die Musik von Harry Gregson-Williams unterstreicht dies auf angenehme, nicht übertriebene Weise noch. An einigen Stellen des Films, wie beim Räubern der Küche während eines Kindergeburtstags oder bei der Nahrungssuche in der Stadt, liegt dann auch der Verdacht nahe, dass hier von der Regie leicht nachgeholfen wurde. Auch wurde nicht alles wirklich in Sri Lanka gedreht, einige der vermeintlich dort stattfindenden Szenen entstanden vielmehr in Indien.

    Fazit: Ein Film mit schönen Naturaufnahmen, der allerdings wegen seiner Geschichte und Aufbereitung eher als Kinderfilm, denn als „echte“ Dokumentation betrachtet werden sollte.

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