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    Durchgeknallt - Girl Interrupted
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    4,0
    stark
    Durchgeknallt - Girl Interrupted
    Von Carsten Baumgardt

    Winona Ryder und Oscargewinnerin Angelina Jolie überzeugen in James Mangolds bewegendem Drama „Durchgeknallt - Girl Interrupted“.

    1967 im konservativen Nordwesten der USA: Die 19-jährige Susanna (Ryder) ist verwirrt und unsicher. Gerade hat sie einen Selbstmordversuch hinter sich. Ihre Eltern schieben sie in eine geschlossene Anstalt, das berüchtigte Claymoore Hospital, ab. Dort lernt sie Mädchen kennen, die sich mit der hermetisch abgeriegelten Welt identifizieren. Bald freundet sie sich mit der soziopathischen Rebellin Lisa (Jolie) an. Eines Tages fliehen beide gemeinsam aus der Einrichtung und wollen nach Florida durchbrennen. Durch ein tragisches Ereignis werden die Flüchtigen jedoch getrennt.

    Regisseur James Mangold („Cop Land“) verfilmte die Memoiren der Schriftstellerin Susanna Kaysen, die über zwei Jahre in einer geschlossenen Anstalt verbrachte. Weitgehend klischeefrei kann Mangold auf seine sensibel entfaltete Geschichte und vor allem auf die exzellenten Darstellerinnen setzen. Angelina Jolie („Der Knochenjäger“) erhielt berechtigterweise den Oscar und den Golden Globe für die beste weibliche Nebenrolle. Ihre emotionale Tour de Force bildet den Gegenpol zu Winona Ryders („Celebrity”) gewohnt souveräner Darstellung der scheuen Susanna. Trotz bewegender Momente hält Mangold den Kitschfaktor erfreulich niedrig. Der deutsche Filmtitel liegt übrigens wieder mal meilenweit daneben. Die Hauptfigur der Susanna ist emotional verwirrt, unausgeglichen, verletzbar, aber sicherlich nicht „durchgeknallt“.

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