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MasterOfJokes
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1,0
Veröffentlicht am 14. August 2015
[...]Boy 7 bedient sich der üblichen, verbrauchten Young-Adult-Zutaten. Da haben wir die Jugendlichen mit besonderen Fähigkeiten, die korrupte Organisation, Manipulation, Systemkritik und Liebe. Auch wenn diese Unoriginalität dazu führt, dass der Film durchgehend vorhersehbar ist, ist sie nicht einmal das größte Problem von Boy 7.[...]Zudem bahnt sich in den ersten paar Minuten auch schon der penetrante Einsatz von durchkonstruierten Zufällen an, wenn unsere Nummer 7 sich ausgerechnet die defekte Toilette im Restaurant aussucht und dort zufällig einen Knopf findet, mit dem man natürlich was als erstes macht? Richtig – schauen ob er an die eigene Hose gehört! Danach neugierig geworden, inspiziert er gerne noch den verdreckten Spülkasten und wird mit dem Notizbuch belohnt, ohne welches der Film nach 15 bereits sein unspektakuläres Ende gefunden hätte.
Die ersten paar Notizbuchseiten liefern dann erst einmal etwas allgemeinen Hintergrund zu unserem Protagonisten, der, wie sich herausstellt, Sam heißt. Das ist leider aber nicht ausreichend, um genug Sympathie oder auch Mitleid aufzubauen, damit wir in den kommenden 90 Minuten wirklich mit ihm mitfiebern. In jenem Expositions-Block dürfen wir u. a. zusehen, wie Hackergenie Sam sich von seiner Jugendliebe zum Hacken des Schulsystems überreden lässt. Eingeführt als seine große Liebe, ist Luna jedoch lediglich ein MacGuffin-Charakter, der, um des Skurillen wegen, David Kross im Klassenraum einmal breitbeinig am Finger lutschen darf, um ihn dann später zu verraten und für immer aus dem Film zu verschwinden.[...]
Nette Umsetzung des Romans Boy 7, umso schöner in meinen Augen, dass so eine Umsetzung mal aus Deutschland kommt, denn hier wird durchaus gezeigt, dass man in Deutschland auch Film kann. Ich persönlich mag die Kameraführung, die für hiesige Verhältnisse schon fast sehr weit und modern zu nennen ist und keinerlei Vergleich scheuen braucht. Story und Gesamtbild stimmen ebenso und somit ist hier ein wirklich guter Genre-Film gelungen.
So abstrus irgendwelche „ich werde verfolgt, weil nicht warum, weiß nicht mal wer ich bin und irgendwas Geheimnisvolles geht auch vor“ Stories oft sind: hier haben sich ausgerechnet deutsche Filmemacher mal eine stimmige Geschichte einfallen lassen. Okay, ist natürlich vollkommen fiktiv und nicht mal eben aus dem (heutigen) Leben gegriffen, aber das muss auch nicht. Der ganze Stil scheint komplett darauf ausgelegt zu sein, dass vor allem die Stimmung und die Szenerien unterstützt werden, z.B. durch die echt gekonnte Kameraführung, und zum Glück findet man so nervige Elemente wie endlose, bedeutungsschwangere Monologe oder andere eher stimmungs- und spannungstötende Elemente aus zu vielen deutschen Filmen hier mal gar nicht. Die Spannung wird gleich zu Beginn aufgebaut und reißt niemals wirklich ab, die Fragen werden alle soweit und in einer Form beantwortet, die am Ende nicht dieses komische Gefühl, dass da noch was fehlt, oder das jetzt alles zu schnell ging, übrig bleibt. Kann man sich echt gut anschauen.
Schon die ersten Minuten des Films belegen sein Streben nach Eigenständigkeit. Die Kamera filmt fast die komplette erste Szene aus der Ego-Perspektive, die dem Zuschauer nur das zeigt, was Sam (der eigentliche Name des jungen Mannes) selbst sieht. Ab seinem Erkennen in einem Spiegel bekommen wir auch Außenansichten des Flüchtigen zu sehen, die dank kunstvoll verkanteter Kameraführung nie langweilig werden. Überhaupt ist "Boy7" optisch recht ansprechend und das offenbar ganz ohne digitale Effekte. Dafür gibt es reichlich gelungene Einstellungen zu bewundern, auch wenn die Flucht durch futuristische Kellerräume zu Technobeats und die zweifelhafte Macht Erwachsener über Jugendliche in diesem Genre schon fast obligatorisch ist. Große Überraschungen hält die Handlung nicht bereit, man bewegt sich am ehesten im soliden Mittelfeld, was in Teilen auch der Buchvorlage der niederländischen Autorin Mirjam Mous geschuldet sein dürfte. Ideen, wie die Jugendlichen durch die sich in einem ländlichen Schloss angesiedelte "Kooperative X" mit dem effektiven Einsatz ihrer Talente zu resozialisieren, schüren eher die Erwartung, dass gleich Professor Charles Xavier im Rollstuhl um die Ecke biegt. Die insgesamt schlüssig erzählte Geschichte weist zwar bei ihren ausführlichen Erklärungen einige Längen auf, wurde aber dafür fast ausschließlich mit sehr gut passenden Darstellern besetzt. David Kross wirkt manchmal ein wenig zu unbedarft für die harten Sachen, die sein Charakter erleben muss, doch ihm wurde glücklicherweise die überzeugend agierende Emilia Schüle an die Seite gestellt, deren Figur einen guten Kontrast zu Sam abgibt. Einen hervorragend schleimig-fiesen Bösewicht fand man in Jens Harzer, der mit seinem Gehabe in gleich mehreren Szenen fast wie ein Bernd Stromberg als Superbösewicht wirkt. Falls es sowas gibt. Auch die weiteren Nebenrollen können durchweg überzeugen. Damit bleibt "Boy7" am Ende ein ganz ordentlicher deutscher Genrefilm, der sogar noch etwas mutiger hätte sein dürfen. Gute Ansätze sind reichlich vorhanden und Buchvorlagen gibt es offenbar auch in Europa genug, um ein großes Publikum anzusprechen.
Ein futuristisch anmutender Paranoia-Thriller aus Deutschland? Selten so gelacht. Aber auch nicht allzu oft eben so gestaunt, denn: es geht. Wenn auch mit Abstrichen. Man befindet sich hier zunächst in der gleichen Lage wie die Hauptfigur, man weiß nichts von dem was vorgeht und passiert und erfährt dies in einer langen Rückblende. Dabei entfaltet sich schrittweise das Bild des zu Grunde liegenden Szenarions und es sind wie immer zwei Punkte: was steckt hinter allem und wie wird mand rauf gebracht? Und das Erste ist garnicht so wichtig wenn der Weg nur interessant geliefert wird. Daher: mit David Cross hat man einen soliden Helden, die Stimmung ist bedrückend und wird insbesondere durch eine tolle Musikuntermalung stets aufrecht erhalten und die Auflösung reißt nicht gerade vom Hocker, aber funktioniert. Lediglich die Kulissen und Ausstattungen wären bei einem US Film sicher etwas edler und aufwendiger ausgefallen. Ansonsten gilt aber: ein deutscher Film der den internationalen Vergleich nicht scheuen muß – toll!
Fazit: Großartiger Film der meilenweit über dem Niveau liegt welches das deutsche Kino inne hat.
Das ist wieder typisch, da wird ein Deutscher Film gedreht, der alleine von seinem Schauspiel einmal mehr katastrophal ist und schon fühlt sich Filmstarts berufen den Film um 2 Noten besser zu bewerten, um es sich nicht mit Akteuren, Produzenten und Regisseur zu verscherzen. Dieser Film ist eine Zumutung an unseren Intelligenz.
Nach 30 Minuten konnte ich den Film nicht mehr ansehen, da er unerträglich war.
Für junge Jugendliche sind die Darstellungen z.T. zu brutal, für ältere und Erwachsene ist die Story zu banal und trivial. Damit liegt die Zielgruppe zwischen 13-17 (wobei die 17 Jährigen wahrscheinlich schon gähnen). Alles wird ausgesprochen, oft redundant, damit es auch wirklich alle verstehen. Die Figuren sind holzschnittartig und es gibt keine Überraschungen. Vorallem im Hauptteil langatmig erzählt und lahm geschnitten, die Grafiken wirken wie aus den 80er Jahren und insgesamt wirkt der Film nicht zeitgemäß. Die beiden Sterne gibt's für David Kross und Emilia Schüle. Ich hatte mir mehr erwartet. Schade für das spannende Thema...
Ich bin tendenziell mit geringen Erwartungen ins Kino gegangen und wurde positiv überrascht.
Es ist einer der Filme die mitten im Geschehen anfangen und die Vergangenheit auf arbeiten, bis man wieder in der Realität angelangt ist. Die Geschichte eines Jungen , der bei einer Straftat erwischt wird und vermeintlich harmlos davon kommt . Was kann schon schlimmes sein als ein paar Wochen in einem Resozialisierungslager zu verbringen. Anfangs scheint man auf seinComputer Talent einzugehen und ihm dadurch Chancen zu ermöglichen, aber es kommt doch alles anders.
Wenn man generell Thriller gerne hat, wird man mit diesem Film seine Freude haben. Für eine deutsche Produktion eine gelungene Umsetzung. Normalerweise interessiere ich mich nicht besonders für den jeweiligen Soundtrack, aber bei diesem Film ist auch hier alles sehr passend..
Interessant wird, wie die Dt. Verfilmung von Boy 7 im Vergleich zur parallel gelaufenen Holländischen Verfilmung abschneidet.