Im Mittelpunkt des experimentellen Dokumentarfilms von Philip Widmann steht ein schwarzer Aktenkoffer, der neben einigen banalen Alltagsgegenständen auch einiges brisantes Material beinhaltet, das eine leidenschaftliche Affäre zwischen dem verheirateten Geschäftsmann Hans und seiner fast 20 Jahre jüngeren Sekretärin Monika im Westdeutschland des Jahres 1970 genauestens dokumentiert. Die akribische Aufzeichnung der Beziehung in Form von persönlichen Notizen, Fotografien, Kalenderblättern und Kassenbelegen gibt dabei Einblick in ein Szenario, das stellvertretend für zahlreiche ähnliche zwischenmenschliche Situationen steht. Mit sich teilweise bewusst widersprechenden Ausführungen werden Hans und Monika als exemplarische Individuen inmitten eines patriarchalen Systems grob skizziert. Es wird deutlich, welche Geschlechterrollen in der westdeutschen Gesellschaft Anfang der 70er Jahre existierten.