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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 15. September 2017
Sehr guter, interessanterweise noch heute brandaktueller Liebes- und Beziehungsfilm mit einem leider hin und wieder etwas zu geschwätzigen Jack Lemmon.
"Das Appartement" erinnert mich irgendwie an Filme wie "Ist das Leben nicht schön?" oder auch "Die Reifeprüfung". Unkomplizierte Filme, die dann doch das gewisse Etwas haben. Diese Filmperle hat dieses gewisse Etwas auch. Jack Lemmon spielt so unverschämt gut, dass es einfach nur Freude macht ihm zuzusehen. Zumal es sich hier auch um einen "Pechvogel" handelt, der sich zwar langsam auf der Karrierleiter hocharbeitet, abseits des Berufes aber so gut wie nichts hat. Auf der anderen Seite steht die bezaubernde Shirley MacLaine, die sich mit ihrem Job zufriedengibt, leider aber immer an den falschen Mann gerät.
Biede scheinen wie für einenander geschaffen, doch irgendwie driften die beiden wieder zunächst auseinander. Das wirklich tolle ist, dass Billy Wilder es gekonnt schafft die Personen zu charakterisieren. Die an sich schon einfallsreiche Geschichte hat aber auch sogar tragische Momente. Der Schwarzweiß-Stil steht dem Film unheimlich gut. Alle Orte wurden gut ausgewählt, allgemein wird eine sehr glaubhafte Atmosphäre vermittel, obwohl das meiste in Studios entstanden ist. Begleitet wird dieser Filmklassiker von schöner ruhiger Musik und einem gelugenen Themesong.
"Das Appartement" ist eine herrliche Komödie, die einen sogar so viele Jahre später noch unterhalten kann. Evergreen und toller Filmklassiker von Billy Wilder, den ich sogar noch einen tick besser finde als "Manche Mögens Heiß". 5 von 5 Punkten.
Es ist einer der ernsteren Billy Wilder Filme, aber dank einem hervorragenden Jack Lemmon und einer beeindruckenden Shirley MacLaine wird es doch ein Erlebnis, das man sich immer wieder mal anschauen kann. Die Kombination aus Seitenhieben auf die verlogenen amerikanischen Managern und der herzerwärmenden Findung von Fran der Fahrstuhlführerin ! und dem kleinen Versicherungsangestellten Baxter ist grandios gelungen. Natürlich gibt es neben dem an sich ernsten Grundtenor auch noch genug zum Schmunzeln. Und es hat eine Bereicherung der Sprache gegeben ’wortschöpfungsmäßig’. Durch diese äußerst griffige Formulierung, (Wortende auf –mäßig), kann man heute immer noch kurz und prägnant Dinge, Aktionen und Zustände beschreiben ’wortmäßig’: Baxter hat Vorteile beförderungsmäßig, weil er die verlogenen Techtelmechtel seiner Vorgesetzten unterstützt appartementmäßig. Fran hatte immer Pech männermäßig. Und beide zusammen schaffen es glücksmäßig.