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    Desierto - Tödliche Hetzjagd
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    Sebastian H.
    Sebastian H.

    6 Follower 17 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. November 2016
    [...]Nun muss man sagen, dass die Geschichte sich zwar nicht auf diese wenigen Sätze beschränkt, insgesamt aber sicherlich gut und gerne auf einen Bierdeckel gepasst hätte. Eine tiefgreifende und innovative Handlung darf man also schon mal nicht erwarten. Das bisschen Story hinter dem Film wird dafür aber in einem ziemlich flotten Tempo erzählt, das Team um Regisseur Jonás Cuarón beschränkt sich auf das Wesentliche. Adrenalin und Spannung. Die Hetzjagd auf die Einwanderer ist gut in Szene gesetzt und leistet sich keine Durchsacker im Spannungsbogen. Man muss allerdings sagen, dass „Desierto“ seine Geschichte sehr geradlinig erzählt, überraschende Wendungen sollte man also nicht erwarten. Die Badlands, das Grenzland zwischen Texas und Mexiko, geben ein sehr eintöniges, trübes Setting ab. Das mag nun auf den ersten Blick nicht sonderlich toll sein, sorgt aber für die passende Stimmung und bietet Raum für so manch interessante Szene. Die Atmosphäre stimmt also. Das Ende ist zwar recht vorhersehbar, das trübt den Spaß, den man über die Laufzeit hat, aber nur bedingt.[...]
    Michael S.
    Michael S.

    278 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 16. Oktober 2016
    Man möchte dem Film als deutscher Filmkritiker reflexartig noch viel mehr andichten. Eine Fabel über Immigranten und Rassisten, über nachlässigen Grenzschutz, über Einwanderung und den harten Überlebenskampf könnte es sein. Doch die Handlung ist tatsächlich so geradlinig, wie sie sich liest. Cuarón verzichtet auf Nebenhandlungen oder einen groß inszenierten moralischen Überbau, sondern hetzt seine Figuren knapp neunzig Minuten durch die erbarmungslose Hitze der texanischen Wüste. Vielleicht ist das dann doch die größte Stärke des Films. Es bleibt dem Zuschauer überlassen, was er aus dieser relativ nüchternen Betrachtung einer schweißtreibenden Verfolgungsjagd herausliest.

    Aber auch als Thriller funktioniert "Desierto". Kaum haben sich die Mexikaner über die Grenze (eigenartigerweise nur ein Stacheldrahtzaun im Nirgendwo) gewagt, wird auch schon gejagt und geschossen was das Zeug hält. Nur einmal dürfen Jäger und Gejagte bei Nacht Rast schöpfen. Bei dieser Gelegenheit erzählt Jeffrey Dean Morgan bei Schnaps und Karnickel seinem (übrigens hervorragend mitspielenden) Filmhund mit dem etwas zu offensichtlich gewählten Namen "Tracker" (Aufspürer), was ihn an seinem Land so richtig auf die Nerven geht. Auch sonst ist sein Charakter recht eindimensional angelegt, was Morgan trotzdem nicht davon abhält, ihn mit einer unermüdlichen wahnhaften Energie zu spielen.

    Gael García Bernal zeigt, dass auch potentiell edelmütigen Flüchtlingen schnell die Moral abhanden kommen kann, wenn es um Leben und Tod geht. Damit weicht Cuarón kunstvoll die Fronten auf, anstatt einfach nur Gut gegen Böse antreten zu lassen. Auch die übrigen Darsteller, die in der Originalfassung passenderweise Spanisch sprechen, überzeugen auf ganzer Linie. Klar, dass bei einem derartigen Film nicht alle überleben können und auch sonst manches Klischee bedient wird. Dafür ist er kurzweilig, die Handlung nie künstlich in die Länge gezogen und immer auf das Wesentliche fokussiert. Außerdem teilt Cuarón junior die Vorliebe von Cuarón senior, lange und kunstvolle Einstellungen zu verwenden. Das macht den unscheinbaren Indie-Streifen gleich zu einem visuellen Genuss der beweist, dass tolle Aufnahmen nicht nur mit teuren Helikoptern und Kränen entstehen können.

    Insgesamt ein bis zum Schluss spannender und erfrischend geradliniger kleiner Film, der trotz seiner hohen Altersfreigabe nicht brutaler als viele FSK-16-Filme ist. Das eigentliche Grauen spielt sich außerdem im hellen Tageslicht ab, plötzliche Schockmmomente muss niemand fürchten.
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