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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 28. Juli 2020
Eine Sozialstudie vom ausgehenden 19. Jahrhundert, in dem die Titelfigur (Maria Schell) versucht sich durchzukämpfen. Allein mit den Männern hat sie Pech. Der Stenz Auguste Lantier (Armand Mestral) lässt die Mutter mit zwei Kindern sitzen, der einfältige Dachdecker Henri (Francois Perier) hat einen Arbeitsunfall und beginnt zu saufen und der solvente, junge Goujet (Jacques Harden) leiht ihr zwar Geld, muss aber ins Gefängnis. Zwei Höhepunkte hat der Film: die Wasserschlacht der Wäscherinnen zwischen Gervaise und ihrer angeblich besten Freundin Virginie (Suzy Delair): knapp, schlagkräftig und sehr nass. Und das große Ganserlessen, eine Schau französischer Esskultur d.h. von Sitte, Stil und Moral. Ein Ausflug geht in den Louvre, wo die Jungs sich nur an den Nackten erfreuen. Selbst die Männer sind so degeneriert, dass sie sich nicht mal um Gervaise schlagen, sondern sie nur mit sich in den gesellschaftlichen Absturz ziehen. Und ihre beste Freundin Virginie knüpft die Fäden im Hintergrund und treibt den wieder aufgetauchten Auguste Lantier ins Bett von Gervaise. So bleibt ihr nach so vielen Fehlschlägen nur der Suff. Deprimierend. Zola lässt grüßen.