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Zedda Zogenau
73 Kritiken
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3,5
Veröffentlicht am 31. Januar 2024
Im Jahre 1963 lief dieser deutsch-jugoslawische Kriegsfilm im Wettbewerb der BERLINALE. Unter der Regie von Edwin ZBONEK, der auch die beiden Bryce-Edgar-Wallace-Verfilmungen DER HENKER VON LONDON (1963) und DAS UNGEHEUER VON LONDON CITY (1964) gedreht hat, entstand in Zagreb und Kikinda eine spannende Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Franz Köhler (Götz GEORGE) ist im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert. Sein Halbbruder Willy (Günther UNGEHEUER) ist dort als SS-Wachmann tätig. Eines Tages gelingt Franz die Flucht. Daraufhin wird er von der Wachmannschaft verfolgt. Sein Halbbruder Willy wird dabei zu seinem unerbittlichsten Verfolger...
Aus einem historischen Drama wird ein aktionsgeladenes Katz-und-Maus-Spiel, das zwar ungeheuer spannend, aber dem Ernst der Situation nicht gerade angemessen ist. Günther UNGEHEUER überzeugt als diabolischer SS-Halbbruder, und EUROPEAN FILM AWARD nominee Götz GEORGE (im Jahre 1999 war er für NICHTS ALS DIE WAHRHEIT nominiert) kann seine bei diversen Karl-May-Klassikern (DER SCHATZ IM SILBERSEE (1962), UNTER GEIERN (1964) und WINNETOU UND DAS HALBBLUT APPANATSCHI (1966)) erworbenen Action-Fähigkeiten voll ausspielen. Warum das Verhältnis der beiden Halbbrüder aber von einem solchen Hass geprägt ist, wird durch die Inszenierung zu wenig deutlich. Als Produzent hat Artur BRAUNER von der CCC FILMKUNST wohl auf einige Schnitte gedrängt, so dass der Film nach dem Einsatz auf der BERLINALE erst in den 1970er Jahren wieder in Westdeutschland zu sehen war.
Sehenswert ist der selten gezeigte westdeutsche Kriegsfilm auf jeden Fall, zeigt er doch auch das Elend der unterdrückten Bevölkerung, die quasi im Vorbeigehen mit dem tödlichen Duell der sich hassenden Halbbrüder in Berührung kommen.