Die Supermarktangestellte Claudia (Ximena Ayala) lebt alleine in Guadalajara, Mexiko. Als sie wegen einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus kommt lernt sie Martha (Lisa Owen) kennen, eine enthusiastische, lebensfrohe Mutter von vier Kindern, die vor einiger Zeit an AIDS erkrankte. Martha sieht, wie Claudia nach ihrer Operation alleine das Krankenhaus verlässt und lädt sie sie zu sich nach Hause ein. Claudia landet plötzlich in einer turbulenten, chaotischen Familie. Zu Beginn noch überwältigt von so viel Trubel und Herzlichkeit, wird sie schon bald ein fester Teil des Familienverbundes. Bei einer gemeinsamen Reise ans Meer bricht Martha plötzlich zusammen, als Folge ihres immer schlechteren Gesundheitszustands. Claudia muss sich mit einer unangenehmen Frage auseinandersetzen: Was tut sie, wenn Martha stirbt?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Der wundersame Katzenfisch
Von Andreas Günther
So etwas passiert: Da lernt man Menschen kennen, die man mag und die einem angenehm sind. Gleichzeitig ist die Situation aber etwas unübersichtlich, beunruhigend und deshalb auch nicht ganz befriedigend. Ein klärendes Wort jedoch könnte womöglich das Gemeinschaftsgefühl zerstören. In so einer Zwickmühle befindet sich die Hauptfigur von Claudia Sainte-Luces wunderbarem Langfilmdebüt „Der wundersame Katzenfisch“. Der skurrile deutsche Titel bezieht sich dabei auf ein Aquarium, in dem ein Goldfisch im Schatten einer buddhaartigen, vergoldeten Katzenstatue sein Dasein fristet und damit den Zustand der jungen Heldin spiegelt, die sich unverhoffterweise in einer merkwürdigen Familie wiederfindet und sich fragt, ob sie dazugehört oder nicht. Die verwaiste und vereinsamte Claudia (Ximenia Ayala) muss sich einer Blinddarmoperation unterziehen. Im Krankenhaus schließt sie Bekanntschaft mit der HI
Es war einer DER Publikumslieblinge auf dem Locarno Filmfestival 2013. Standing ovations im größten Kinosaal. Das Publikum war sichtlich ergriffen. Ich - ehrlich gesagt - auch.
Dabei empfand ich das eine oder andere als ein wenig zu dick aufgetragen, insbesondere am Schluss. Nach westeuropäischem Geschmack würde man diesen Teil gerne dezenter, mit weniger dickem Pomp und Schnief erzählt bekommen.
Aber wer liegt hier daneben: übertreibt ...
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