Bowfingers große Nummer: Kritiken

Unwahrscheinlich aber wahr: aus der schrägen Idee macht Steve Martin (der auch das Drehbuch schrieb) eine Brüllerkomödie ohnegleichen. Neben dem pointenreichen Drehbuch liegt das auch an der brillianten Besetzung: Steve Martin als listiger Daueroptimist und Eddie Murphy in einer Doppelrolle als hysterischer Filmstar und dessen verblödetem Halbbruder; hinzu kommen Stars wie Heather Graham , die als Blondine vom Land versucht sich stetig nach oben zu schlafen, sowie Terence Stamp als Leiter einer ominösen Sekte (mit eindeutiger Scientology – Ähnlichkeit), Robert Downey jr. als schmierigem Finanzier und nicht zuletzt Jamie Kennedy (Randy in den beiden „Scream“ Filmen) als Bowfingers Assistent.Fazit: Fröhliche Unterhaltung mit originellen Einfällen und gutgelaunten Stars!

... ist schon so mancher an eine ihm wichtig gewesene Sache herangegangen - nur was ist, wenn einem das entscheidende Fünkchen Talent fehlt? In dem Fall hoffe man im Land der Blinden der Einäugige König zu sein. Genau dies ist der ewige Verlierer Bowfinger: als ihm ein Script mit dem "großartigen" Titel "Chubby Rain" in die Hände fällt, wittert er nach vielen Jahren des erfolglosen Dümpelns im Haifischbecken Hollywood endlich den Film, der ihn unsterblich machen wird. Dummerweise verhält es sich bei Bowfinger um einen ähnlichen Dilettanten wie einst der legendäre Ed Wood.....



....dem Steve Martin anno 1999 in dieser Huldigung des "gefeierten" Trash-Regisseurs eine liebevolle Verbeugung zukommen lässt. Und dann ist auch Eddie Murphy in der grandiosesten Doppelrolle seiner Karriere mit von der Partie: als Action-Mega-Star Kit Ramsey (die Summe aus allen Actionstars des neunziger Jahre Kinos) und einem unfähigen "Double" von ihm, welches in der örtlichen Frittenbude von der Karriere träumt. Lights-Camera-Action! Und Bowfinger und seine komplett unfähige aber dennoch mit Vevre agierende Crew begeben sich an den Dreh ihres Lebens......



...und der cineastisch bewanderte Zuschauer darf sich wegrollen bei den Versuchen dieses Teams ein SF-Epos auf die Beine zu stellen, welches Sachen wie STAR WARS oder 2001 zu cineastischen Nullnummern degradieren soll. Leicht gesagt bei einem Budget, welches für etwa drei Cateringspeisungen reicht - und dann spielt auch noch der geplante Superstar nicht mit. Ernsthaft: als Kit Ramsey - nach mehreren Versuchen zu ihm durchzudringen nicht an diesem Projekt teilnehmen wird, greift Bowfinger zu einer List, die für seine Mitstreiter logisch und schlichtweg genial erscheint, den ahnungslosen Superstar allerdings von einer hysterischen paranoiageschwängerten Situation in die nächste treibt. Dabei soll nicht vergessen werden, daß Ramseys Management bestehend aus dem üblichen "Ja"-Sager Hofstaat und einer sektenähnlichen Vertretung (und die Nähe zu Scientology ist wunderbar offensichtlich) die Angstattacken ihres Stars auch anch und nach in den Irrsinn treiben lassen.



Wer in diesem Jahrzehnt geglaubt hat, daß Murphy ausser Kinderkram und Rülpskomik nichts mehr zu bieten hat und sich auch Steve Martin nur mehr in kinderfreundlichem Brachialslapstick weitestgehend zu Hause zu fühlen scheint, sollte hier mal unbedingt einen Blick riskieren. Liebevoller sind Hollywoods Neurosen und Beschränktheiten seither nicht mehr bebildert worden. Und vielleicht - der Tag möge hoffentlich bald kommen - entscheiden sich die zwei Giganten der achtziger Jahre Comedy mal wieder vereint zu agieren. Was bei den Recken des einstigen Actionkinos derzeit recht gut funktioniert, sollte auch hier nochmal möglich sein...