Heino Jaeger war ein Kabarettist, Maler und spitzfindiger Radio-Star. Besonders mit seinen Rundfunkaufnahmen in den siebziger Jahren und dem Programm „Fragen Sie Dr. Jaeger“ erlangte er Kultstatus und wurde von seinen Hörern gefeiert. Doch wie so oft lagen auch bei Heino Jaeger Genie und Wahnsinn nah beieinander. Trotz seiner Popularität brach er nach zehn Jahren abrupt seine Radio-Moderation ab und der Abstieg nahm seinen Lauf. Danach verfiel er dem Alkohol, was sein Kriegstrauma und seine Verrücktheit nur noch verstärkte. Seine letzten zwölf Lebensjahre verbrachte er in einem psychiatrischen Pflegeheim in Bad Oldesloe, wo er mit neunundfünfzig Jahren verstarb. Neben seinen Radiomitschnitten hat er zahlreiche Bilder hinterlassen, auf denen er oft mit Ironie die deutsche Seele auseinandnahm und kritisch hinterfragte. In dem Dokumentarfilm werden verschiedenste Materialien Jaegers gezeigt. In Gesprächen mit Bekannten werden die Stationen seines Lebens nachgezeichnet und versucht, dem Künstler auf die Spur zu kommen.
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Heino Jaeger - Look before you kuck (DVD)
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Heino Jaeger - look before you kuck
Von Andreas Günther
Man kann an der Dokumentation „Heino Jaeger – Look before you kuck" durchaus bemängeln, dass weder die Herkunft des Multitalents Heino Jaeger aus dem verkannten Hamburger Bezirk Harburg noch sein großer Einfluss auf Komiker wie Loriot und Olli „Ditsche" Dittrich thematisiert wird. Doch das ist schon alles. Im Übrigen schafft es Regisseur und Autor Gerd Kroske den 1938 geborenen, 1997 verstorbenen melancholischen Maler, garstigen Zeichner, nostalgischen Filmemacher und hemmungslose Realsatiriker einzufangen und so kongenial den Kern dessen Werkes frei zu legen. Dieses ist nämlich ein unheimliches Echo der deutschen Vergangenheit, die weder vergehen will noch kann. Unterstützt von viel Archivmaterial lässt Kroske viele Wegbegleiter von Heino Jaeger zu Wort kommen, so dass kaleidoskopartig ein Porträt des eigenbrötlerischen Künstlers entsteht. Buchautor Joska Pintschovius erinnert an Jaeger