Der Hobbit ist nun leider zu Ende und man muss vielleicht endgültig Abschied nehmen von Peter Jacksons Mittelerde-Adaption. :
In meiner folgenden Kritik gehe ich selbstverständlich auf den dritten Teil ein aber auch auf die Frage mit der Beschaffung der Handlung über der ganzen Trilogie hinweg. Ich werde im folgenden keineswegs spoilern.
Doch zum dritten und letzten Hobbit-Teil: er ist gigantisch! Wieso? Weil er, so finde ich, technisch brilliant, nein, ... perfekt ist! Das CGI sieht größtenteils sehr sehr realistisch aus. Sicherlich wurde ziemlich viel CGI verwendet. Wir befinden uns auch im Jahre 2014. (Und auch wenn ein großer CGI-Anteil vorherrscht, sollte sich mal die Hinter die Kulissen B-Roll anschauen, wie viel Aufwand auch für diesen Film wieder betrieben wurde, hinsichtlich Kulisse, Masken und Kostüme; Oscar-verdächtig!!!)
Auch sind gute Zwischensequenzen zwischen der Schlacht vorhanden, die uns vom Trubel des Schlachtfeldes erholen lassen. Die Landschaften sind, typisch Peter Jackson, erstklassig in Szene gestellt. Die Musik ist wie auch in den anderen Teilen der Trilogie hervorragend, der Grundton düster. Das HFR 3D atemberaubend. Das ist natürlich Geschmackssache. Mein Fazit zum dritten Teil: ein mehr als würdiger Abschluss der größten Saga unserer Zeit. Empfehlenswert! Hier ist jeder Cent des Kino-Tickets wert.
Doch wie sieht es mit der Substanz des Films, die Handlung, die von Kritikern in den letzten beiden Hobbit-Teilen kritisiert wurde, aus? Ist sie wieder zu dünn, noch dünner oder sogar kaum vorhanden?
Eine kleine Ausführlichkeit hierzu meinerseits:
Ich bin ein ganz großer Tolkien-Fan und habe fast jedes seiner Werke gelesen, darunter die HDR-Trilogie, "Das Silmarillion" und selbstverständlich "Der kleine Hobbit". Ich bin ein ebenfalls riesengroßer Fan der HDR-Filmtrilogie UND der "Der Hobbit"-Filmtrilogie. Dies vorweg, damit Du/Sie als Leser meiner Kritik weißt, dass ich mich mit der "Tolkien-Mittelerde-Materie", ich behaupte mal ganz dreist: "auskenne". Ich bin aber keiner der Fans oder sog. "Nerds" der Fantasy-Welt, welcher jede noch so kleine Veränderung in einer Film-Adaption verteufeln muss. Ich möchte sagen: ich habe keine beschränkte Sicht, sondern freue mich sogar auf Veränderungen, solange die Grundstory nicht missachtet wird (was bei den "Der Hobbit"-Filmen der Fall ist).
Ich habe der "Der kleine Hobbit" mehrmals gelesen und besitze sogar eine schöne Kinderbuch Versuch mit lieblichen Zeichnungen. Und ja, das Buch ist nicht lang und hat zum Vergleich zu "Der Herr der Ringe" wenig Handlung. Denn im Buch vergeht soviel Handlungs-Zeit wie in der ganzen HDR-Trilogie. Es sind also teilweise zwischen den Ereignissen und den Kapiteln große Zeitsprünge. Die Dialoge sind kurz und einfach gehalten, ein Kinderbuch eben. Die Handlung wird wenig ausgeschmückt, Landschaften weniger beschrieben als in HDR; es ist also weniger ein Roman.
Aber wie in Illuvaters Namen kann man dann aus einem solch kleinen (aber dennoch hervorragenden) Buch gleich drei(!!!) Filme machen??? "Geldmacherei!" schreien die Kritiker.... und haben sie Recht? Ich meine: nein. Denn wie schon gesagt: der "Der kleine Hobbit" erfährt eine ziemliche Zeitdehnung mit viel Zwischenraum in der Handlung. Dafür sind schon mindestens zwei Filme vonnöten, um die Zeitdehnung nicht zu sehr zu raffen (wer ein krasses Beispiel haben möchte,schaut sich einfach die Eragon-Filmadaption an und liest das Buch;... für den ersten Teil hätte man schon zwei Filme mit Überlänge gebraucht). Ich bin also Peter Jackson sehr dankbar, drei Filme gemacht zu haben. Allein schon deshalb, weil er die Haupthandlung mit einer Nebenhandlung versehen hat (Dol Guldur), welche in anderen Werken Tolkiens zu finden ist. Auch die Korrekturen der Handlung, um sie noch weiter auszuschmücken, denn den Raum gab die Buchvorlage schließlich her. Dieser Akt ist meines Erachtens wirklich gut gelungen. Ein Respekt also an die Drehbuchautoren und PJ.
Mein Fazit zu der Handlung, welches auch den dritten Teil betrifft: Sinnvolle Ausschmückung und Streckungen und nicht zu dünn, wie von einigen Kritikern behauptet. Es gibt zahlreiche Filme, die keine Filmadaption sind und trotzdem eine sehr sehr dünne Handlung haben.
Noch ein kleiner Einwurf:
Wie wäre die Hobbit-Trilogie wohl rezensiert wurden, hätte es davor NICHT HDR gegeben? Allgemein besser? Davon sollte, nein: MUSS man ausgehen. Ist für mich HDR besser als Der Hobbit? Nein. Ist der Hobbit besser als HDR? Nein. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen. Und natürlich: für mich als Fan überwiegen in der Gesamtheit der Mittelerde-Hexalogie die Stärken.
Außerdem finde ich es gut, was PJ vollbrachte: er hat experementiert und nicht stumpf ein 2. HDR gemacht. Das manch Fan das nicht so toll fand, war vorprogrammiert. Ich sage: Danke Peter Jackson für sechs hervorragende Filme. Filme, die ihresgleichen suchen... nicht nur im Fantasy-Genre.