Episode I beschäftigt sich hauptsächlich mit der Entdeckung von Anakin Skywalker durch Qui-gon Jin und dem ersten Auftreten der Sith nach 1.000 Jahren. Es werden die ersten Intrigen gesponnen, die die Galaktische Republik ins Dunkel stürzen und den Übergang zum Imperium ebnen werden. Obi-wan ist hier noch Padawan und steht kurz vor seiner Ernennung zum Jedi-Ritter. Die Handelsföderation errichtet eine Blockade bei Naboo und will den Planeten besetzen. Ein vermeintlich kleiner Handelsdisput wächst sich zu einer echten Krise aus. In den Wirren der Ereignisse stoßen die Jedi auf einen kleinen Jungen mit außergewöhnlichen Talenten und befreien ihn vom Sklaventum. Der junge Anakin soll schon bald zum Jedi ausgebildet werden, glaubt man doch, in ihm den "Auserwählten" gefunden zu haben, der die Macht wieder ins Gleichgewicht bringen wird. Doch es bestehen seitens des Rates noch Zweifel...
Was haben wir nicht schon alle über diesen Film geschimpft...? Nun, zugegeben, nicht alle, denn bei etlichen Kindern erfreut sich der Film einiger Beliebtheit, was George Lucas in seiner Aussage bestätigen dürfte, er habe diesen Film auch für Kinder gemacht (auch wenn der ganze, endlos wirkende politische Jargon hier vielleicht Anderes vermuten läßt). Für mich persönlich steht jedenfalls fest: es handelt sich bei Episode I um das schwächste Glied in der Kette; und je öfter ich mir diesen Film ansehe, desto schlechter wird er. Mir geht es da wie vielen anderen Fans, daß ich mir niemals hätte vorstellen können, daß Star Wars tatsächlich auch besch...eiden sein kann. Sicherlich, es handelt sich noch immer um Krieg der Sterne, aber dieser Streifen ist so öde, so langatmig, so nichtssagend, fade, nervend und schlecht, daß ich jetzt beim Verzehr der Blu-ray fast eingeschlafen wäre.
Es ist mir ein Rätsel, warum Lucas um diesen Teil der Vorgeschichte so ein Bohei macht. In meinen Augen (und im Nachhinein läßt sich das aber immer besser sagen), ist der Film völlig falsch produziert. Zum einen interessiert niemanden die langwierige Geschichte eines kleinen Jungen. Das hätte man in 15 Minuten erzählen können. Ich finde, es wäre möglich gewesen, kurz darauf einzugehen, daß Anakin von Tattooine kommt, daß ein paar Jedi auftauchen und ihn befreien. Die ganze Erzählung um die symbiotische Beziehung von Naboo und den Gungans ist langweilig und überflüssig - und am überflüssigsten ist JarJar Binks. Sicherlich, die Kinder von 1999 finden ihn toll, denen hätte aber auch eine andere, weniger nervende, weniger laute, weniger schlecht animierte und weniger stereotype Figur gefallen. Und wenn nicht? Wen interessiert es? Jedenfalls hat Lucas mit diesem Fiasko Fans mit offenen Mündern zurückgelassen, die fassungslos im Kinosessel verharren. Nicht etwa, weil sie vor Begeisterung steif geworden sind, sondern weil sie schier der Schlag getroffen hat, wie übel das war.
Anakin als Jedi hätte man bereits im Ep. I einführen und seinen konfliktbehafteten Überlauf zur Dunklen Seite über die drei Filme viel intensiver darstellen können. Auch von den Kriegen hätte man dann mehr mitbekommen. So aber wird man mit einem dumpfen CGI-Film gelangweilt, der die Nerven des Zuschauers mit endlosen, politischen Diskussionen quält, mit blöde plappernden Gungans, albern gackernden Droiden, furzenden Nutztieren und einer einfach echt langweiligen Story. Diese mag zwar, wie es Lucas formuliert, erzählt werden müssen, aber wer hat ihm denn verboten, diese gut zu erzählen? Ich dachte, es hätte bereits in den Siebzigern neun Drehbücher gegeben, war nicht auch etwas für Episode I dabei?
Weiterhin wäre es eigentlich schön gewesen, die Handlung an Orten spielen zu lassen, die man aus der Originaltrilogie nur dem Namen nach kennt, sie aber nie gesehen hat, wie bspw. Alderaan oder Dantooine. Das hätte einen Wiedererkennungswert geschaffen.
Schade ist auch, daß sich durch eigentlich alle neuen Filme (also Episoden I bis III) eine Art Slapstick als humoristisches Element zieht, der einfach nicht komisch ist und überhaupt nicht zu Star Wars passen will. Die alten Filme hatten einen subtilen Humor, wurden aber auch durch die Special Edition zum ersten Mal verdümmlicht (bspw. ist hier die unsägliche Szene in Episode IV mit Han Solo und Jabba).
Und dann wäre da noch die Sache mit den Midi-Chlorianern... was soll das? Früher hatte Star Wars eine mythische und mystisch-magische Komponente, weil der Machtbegriff für niemanden greifbar war. Das ganze war geheimnisvoll und verwegen, jetzt aber ist alles berechenbar und paßt überhaupt nicht mehr zur alten Story. Wahrscheinlich legt Lucas Ben Kenobi irgendwann auch neue Worte in den Mund, wenn dieser Luke die Macht erklärt. Vielleicht in einer kommenden 3D-Limited-Extended-Special-Director's-Cut-Edition.
Und dann diese Szene mit den Fischen, als Qui-Gon un d Obi-wan von Naboo fliehen... was soll das?! "Es gibt immer einen noch größeren Fisch." Aha. Und deshalb muß man diese doofe Szene mit schlechten CGI-Fischen gleich zweimal hintereinander abspulen, damit auch der Dümmste kapiert, was gemeint ist?
Und was soll bitte dieser französische Akzent bei den Separatisten der Handelsföderation?! Was soll mir das sagen?!
Am ehesten ansehen kann man sich noch das Pod-Rennen - wobei auch das irgendwie nicht in einen Star Film paßt und beinahe zu lange dauert.
Irgendwie hat keine der neuen Episoden hat das Zeug zum Klassiker, es fehlen einfach diese Dialoge mit dem gewissen Etwas; einzig Ep. III bricht hier etwas aus. Aber dazu später mehr.
Nun, sei es drum. Das Kind ist in den Brunnen gefallen und kommt nicht mehr heraus.