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Cursha
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2,5
Veröffentlicht am 16. Januar 2019
Die Effekte sind beim besten Willen nicht gut und gerade viele Figuren sind sehr unsympathisch. Dennoch erkenne ich dem Film an, dass er sich von den anderen Filmen, dieser Thematik abspaltet und seinen eigenen Ton einschlägt, den ich dann doch etwas mochte und was den Film sogar besser macht als das grausige Disney Remake.
Die "Gretchen" Frage, ob es nach 60 Jahren, eine weitere Verfilmung des Stoffes braucht, hat ja bereits vor zwei Jahren Disney ganz klar mit "Jein" beantwortet. Technisch zwar absolut up to Date, lieferte der Film inhaltlich wenig neues und war mitunter eine ganz nette hochwertige "Kopie" des Originals. Nun wagt sich also auch Warner an die Story über das Waisenkind im Dschungel heran, und nun ja, was soll man sagen....technisch durchaus Anspruchsvoll....
Aber inhaltlich bietet uns "Gollum" Mastermind Andy Serkis leider wieder einmal die bereits bekannte Story, und so geht der Film Step für Step die einzelnen Punkte der Geschichte durch. Dabei werden einige Dinge zwar anders interpretiert und durchaus düsterer und realer inszeniert, irgendwie fehlt dann aber doch etwas, wenn zB. King Louis nicht mit seiner Affenbande singt, uns eine Horde marschierender Elefanten begleitet, oder Balu - der Bär seinen Evergreen " Probiere es mal mit Gemütlichkeit" schmettert. Zwar ist es einerseits eine gute Idee, eben nicht eins zu eins beim Konkurrenten Disney zu klauen, aber irgendwie geht dadurch auch viel vom Charme des Originals verloren.
Technisch bewegen wir uns natürlich absolut auf der Höhe der Zeit. Ich würde sogar so weit gehen, das Motion Capture der Tiere als gelungener wie bei der "Mäuse Fabrik" zu bezeichnen. In düsteren Blautönen umhüllt bricht Serkis nur bei den etwas Bollywood-liken Szenen im Menschen Dorf etwas aus. Ansonsten ist der Grundton sowohl bei der Gestaltung des Dschungels, als auch der Tiere um einiges düsterer geraten. Dieser Ansatz ist zwar frischer und verspricht eine dunkle Herangehensweise an den Stoff, trotz allem bleibt es aber auch bei Netflix nur an der Oberfläche erwachsen, den schließlich will ein FSK 12 eingehalten werden.
Was bleibt also abschließend zu sagen? Düsterer und technisch durchaus versiert, bietet die Story kaum neues, und durch den Wegfall bekannter Szenen und Musik geht leider sehr viel Charme verloren. Und auch der Hauptdarsteller des Titel gebenden Mogli gerät meiner Meinung nach etwas zu scary und wirkt oftmals schon zu Erwachsen in seinen Motiven. So lässt er leider auch bei den Sympathie Punkten deutlich federn, und bleibt dem zwar sehr Werk getreuen, jedoch charmanteren Disney Film qualitativ zurück und driftet so ins Dschungel Mittelmaß Nirvana ab!
Andy Serkis liefert mit "Mogli" eine düsterere, bzw insofern möglich realistischerere Variante des Dschungelbuchs, die näher an der Vorlage liegt, als die 2016er Neuverfilmung. Mit den ikonischen Stimmen von Christian Bale, Benedict Cumberbatch, Cate Blanchette, etc. ergibt sich zudem mit dem Motion Capturing ein besonderer Look und eine Greifbarkeit der Tiere. Leider gelingt Serkis kein besonders guter Spannungsbogen und Erzählrythmus wie bei der 2016er Version, die zudem noch ein bisschen von diesem Fantastischen hatte. Für Kinder etwas zu düster und erschreckend, für Erwachsene nicht wirklich genug. Als ob der Film versuche den schmalen Grat zwischen Verzaubern und Realitätsnähe zu finden und diesen nicht ganz trifft. Die Figur des Mogli bleibt etwas blass, was u.a. verhindert, dass der Film einen komplett mitreißt. Sehenswert ist dieser trotzdem!
Bei diesem Film lenken die Umstände unter denen er erscheint vom Rest ab: der Film kommt direkt auf Netflix obwohl er eigentlich fürs Kino gedacht was den düsteren Verdacht weckt daß dies generell bei Titeln geschieht die sich als zu schlecht fürs Kino erweisen. Dabei ist die Dschungelbuch und Mogli Thematik unlängst mit „The Jungle Book“ ins Kino gekommen was den Film noch mehr in Frage stellt. Allerdings stehen hier wohl zwei andere Aspekte dahinter: zum einen ist es wohl der Sinn die Geschichte einmal komplett ernsthaft und seriös und solide zu erzählen. Das stimmt dann auch, der Film verzichtet auf Gags und ist von der Stimmung und allem anderen her finster – doch im Umkehrschluß, wie gruselig und ernstzunehmen ist es wenn die sprechenden Akteure Tiere sind? Desweiteren ist dies ein Werbeclip für Andy Serkis Animationsstudio das es hier in einer unfassbaren technischen Perfektion schafft Menschengesichter in tierische Gesichtszüge einzuweben. Inhaltlich werden bekannte Aspekte aufgebaut und aufgestellt, aber vieles ist anders und neu: es geht weniger um Moglis Reise zu den Menschen, mehr um Akzeptanz seiner Stelle, dem Aufreiben zwischen zwei Welten und dem Kampf zwischen den Tieren auf der einen Seite und dem bösen Tiger auf der anderen Seite. Das alles wird vollständig humorlos, technisch perfekt und spannend geliefert, außerdem ist das Motion Capture Verfahren hier unschlagbar gut. Bedeutet: für einen Kinofilm hätte es in der Tat nicht gereicht, für einen Netflix-Titel ist es gehobene Qualität.
Fazit: Spannend, dabei aber auch trist und schwer!
Videoreview von mir: https://www.youtube.com/watch?v=HoDHOrx8FnQ
[...] Für mich, der diese Geschichte zum letzten Mal in seiner Kindheit als Zeichentrick-Variante gesehen hat, war Mogli – Legende des Dschungels ein ergreifendes und einnehmendes Erlebnis. Nicht zuletzt wegen des düsteren Grundtonus und des erwachseneren Anstrichs, den Andy Serkis Version parat hält. Der Film ist arm an Comedy und lässt Gesangseinlagen gänzlich vermissen, die transportierten, tiefgehenden Gefühle bleiben hier jedoch keineswegs auf der Strecke. Auch wenn ich sagen muss, dass viele Szenen gerne etwas tiefgehender ausgebaut sein könnten. Ebenso schien mir das Ende als etwas zu übereilt. Zusammenfassend empfand ich Mogli – Legende des Dschungels aber als weitestgehend gelungene Abwechslung und Serkis Mut, hier eine andere Richtung einzuschlagen, kann man gar nicht oft genug loben. Abschließend muss ich sagen, dass ich mich riesig freuen würde, sollten weitere Disney Streifen einen ebenso düsteren und erwachsenen Anstrich bekommen. Zur vollständigen Review des Streifens -> https://movicfreakz.de/mogli-legende-des-dschungels/
Der Film ist wirklich sehr gut. Er ist nicht für Kinder geeignet. Die Tiere im Film wurden absichtlich übertrieben animiert damit der Film nicht wie eine Dokumentation erscheint. Ich persönlich habe das verstanden und fand es Klasse. Sehr gute Schauspielerische Leistung des Hauptdarstellers. Düster und nicht typisch Disney. Gefällt mir!
Überraschenderweise haben wir hier einmal eine Verfilmung des Dschungelbuchs, die sich von der Disneyromantik (die durchaus ihre Berechtigung hat) löst, und eine Dschungelatmosphäre schafft, die der Tierwelt, der Landschaft und dem wilden Wolfsjungen auf eine ganz besondere Weise gerecht wird. Wer einen "schönen", bunten, idealisierten Film erwartet, wird enttäuscht werden. Stattdessen wird der Zuschauer mit Figuren konfrontiert, die teilweise hart und grausam reagieren, aber gerade deswegen an Realismus und Tiefe gewinnen. Die Leistung des jungen Mowgli-Schauspielers ist beeindruckend und die Bilder werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Für die Kleinsten würde ich den Film nicht empfehlen, da einige Momente schockierend sein können.