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    Die Jagd
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    4,3
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    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 5. März 2014
    Die Jagd zeigt auf frustrierende Weise die leichtgläubige und zerstörerische Reaktion von Menschen in der Extremsituation einer vermeintlichen Gewalttat. Der Film entwirft ein glaubwürdiges Mittelstands-Dorfmilieu der guten Nachbarschaft und des abendlichen Trinkens und zeigt zugleich den tatsächliche Substanz solcher Bekanntschaften. Bis in die letzte Szene ist der Film durchdacht, zurückhaltend und solide inszeniert. Ich kann den Film nur allen empfehlen, die an solchen soziologischen Milieu-Filmen interessiert sind. Der Film wird euch nicht nur nachdenken lassen, sondern euch auch mit einem komischen Gefühl zurücklassen.
    Mac-Trek
    Mac-Trek

    6 Follower 23 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 24. Januar 2014
    Absolut großartig geschriebener, gespielter und umgesetzter Film. Wer mal abseits von Krach-Bumm-Bäng-Filmen einen sehr guten Charakterfilm mit berührender, auch schockierender und mitnehmender Story mit einem sehr guten Cast sehen möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.
    Jimmy v
    Jimmy v

    489 Follower 506 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 9. Dezember 2013
    Dieses grandiose Filmjuwel ist für mich vor allen Dingen ein soziologisches Werk. Denn "Die Jagd" zeigt, für manchen vielleicht überraschend, sehr ruhig und detailreich, sehr lebensnah und realistisch, wie es sein kann, wenn eine soziale Ordnung mit ihren bekannten Strukturen von einem gestört wird, der zuvor fest dazu gehörte. Die Akteure wissen nicht recht wie sie sich verhalten sollen, und die Kinder, die dies nachahmen, sind damit nur ein Spiegelbild dieser Gesellschaft. Interessant fand ich, dass in der Geschichte die Kinder allesamt als Wahrsager dargestelt wurden. Eine dänische Eigenart? Im Deutschen kennt man: Kindermund tut Wahrheit kund. Bin mir allerdings nicht sicher wie das in einer solch belastenden Situation gesehen werden würde. Spannend ist es aber allemal. Dieser Film ist für jede Art von Studentenkino der sozial- oder erziehungswissenschaftlichen Fächer interessant!
    Die Darsteller sind gut, die Bilder sind toll, die Regie inszeniert alles ruhig, und das Drehbuch setzt nicht auf Effekthaschereien. Der Soundtrack hält sich unterstützend im Hintergrund. Mit seiner lebensnahen Herangehensweise, sowie dem Spiel damit eventuell jederzeit in eine handfeste Gewaltspirale abzudriften (immerhin hat der Großteil der Dorfbewohner ja Waffen, da Jäger), dies aber nicht zu tun, balanciert der Film sehr wohlfeil. Und immer mehr reißt der Film mit, weil man mit Protagonist Lukas fühlt. Der Film sollte mal all jenen Oberflächlichen gezeigt werden, die sich so ein Quatsch wie "Tod dem Kinderschänder" ans Auto kleben! - Was aber bei mir knapp die Höchtwertung verbietet, ist die anfangs etwas zu langsame Exposition. Da ja 90% der am Film Interessierten wissen wohin die Reise geht (und man das auch aus dem Titel schnell erkennen kann), wäre die ein oder andere Straffung wünschenswert gewesen, um dann am Ende mehr ranzuhängen. Dann nämlich löst sich "Die Jagd" mit einem auf den ersten Blick gar nicht so bedrückenden Epilog auf. Doch der Film tut das m. E. nach eine Spur zu schnell - wo's am Anfang eben zu langsam war! Schließlich könnte man auch noch sagen: Der Titel trifft das Ganze nicht so ganz. Denn weniger wird Lukas gejagt, sondern muss eher sehen wie man ihn anfeindet und sich abschottet. Aber wirklich gejagt, einer Hetzjagd gleich - das passt nicht ganz. Womöglich ist das Original besser, denn "Jagten" könnte auch einfach für jagen, also den infinitiv, stehen. Das passt wiederum mehr zum Teil der Hauptfigur, der seiner Unschuld hinterherjagt.
    Fazit: Ein ruhiger, realistischer Film, der die Ambivalenz von Menschen zeigt und gekonnt mit den Erwartungen es Zuschauers spielt ohne auch nur je reißerisch zu sein. Nahe an der Perfektion, nur leider anfangs ein Hauch zu langsam, was am Ende, wo es richtig interessant wird, mit ein paar Filmminütchen wiederum fehlt.
    Max H.
    Max H.

    92 Follower 153 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. Dezember 2013
    "Die Jagd" von Thomas Vinterberg wird seinen Vorschusslorbeeren vollends gerecht. Mit dem großartigen Mads Mikkelsen an der Hand, sein schauspielerisches Potential ist schließlich ein Glücksgriff für jeden Regisseur, wird dieser Film zu einer thematisch perfektionierten und intensiven Grenzerfahrung, auch für den Zuschauer.
    Vinterberg schaut hinter die Fassaden einer möglichen Vergewaltigung und reißt seinem Publikum den Boden unter den Füßen weg. Authentische Reaktionen und deren unüberwindbare Folgen werden hier von einem handwerklich außergewöhnlichen Regissuer inszeniert bis man sich selbst mit der Frage konfrontiert fühlt, was man als Person hätte ausrichten können, aber immer zu einem vernichtenden Urteil über sich selbst kommt.
    Als weiteres positives Adendum erweist sich das raue und kalte Setting Dänemarks, dass man bei der möglichen Vergewaltigung auch eine besondere Schwere assoziiert (ohne den Staat zu verurteilen, um Gottes Willen). Besonders gelungen ist der treffende Vergleich mit der Jagd, die in ihrer kongenialen Schlusspunkt einen aufschrenkenden, sowie logischen Schlusspunkt setzt, dennoch oder eben gerade deshalb aber durchaus konsequent wirkt.
    Der beste Moment, und wahrscheinlich intensivste des Kinojahrs 2013, ist aber Mikkelsen Konfronation mit seinem ehemals besten Freund während eines Weihnachtsgottesdienst.
    Die schauspielerische Normalität zu Beginn im Kontrast zum schäumenden "Mob", der daraus entsteht, sind wunderbar in Szene gesetzt, was man herausragenden, heimisch wirkenden Schauspielern verdankt. Zudem hat man mit der sehr jungen Annika Wedderkopp als mutmaßliches Vergewaltigungsopfer und Lasse Fogelstrom als Lucas' Sohn formidable Jungschauspieler, die den Film perfekt abrunden.
    Fazit: Vinterberg's "Die Jagd" hinterfragt moralische Bedenken mit einem fesselnden Thema, ausgezeichnetem Cast und ruhiger Regie auf allerhöchster Ebene.
    horrispeemactitty
    horrispeemactitty

    109 Follower 221 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 10. Oktober 2013
    Lucas, ein 42-Jähriger Kindergärtner wird aufgrund einer Lüge eines kleinen Kindes beschuldigt dieses sexuell missbraucht zu haben. Dadurch häufen sich Gerüchte und im Dorf wird man Lucas immer misstrauischer gegenüber.

    Ein wirklich intensives Drama mit Mads Mikkelsen in Topform. Durch die realitätsnahe Darstellung des ganzen, entsteht eine so immense Spannung und einer der wenigen Dramen, wo man sich richtig unangenehm gefühlt hat und in die Lage des Protagonisten versetzen konnte. Vor allem der Punkt, man weiß wie es wirklich war, aber stellt man sich die Lage aus der Sicht eines Bewohners vor, hätte man nicht genau diese Vorurteile? Wäre man dessen nicht voreingenommen? Thomas Vinterberg zeigt, das auch Kinder nicht immer unschuldig sind, bzw Kinder oft Dinge sagen, die sie gar nicht so meinen, wodurch aber eine Welle ausgelöst wird, die sie nicht mehr aufhalten können.

    Spannender aber weitgehend ruhiges Drama, aber die Inszenierung sorgt für kein Wohlfühldrama. Einziges Manko sind diverse kleine Handlungsstränge, welche für mich unbeantwortet blieben und von denen ich mir gewünscht hätte, dass man diese zu Ende führt.
    8/10
    Gato
    Gato

    10 Follower 49 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 2. August 2013
    Der Film hat mich wirklich gepackt, weil er die fast schon ausweglose Situation der Hauptfigur sehr intensiv und real darstellt. Und genau die Frage, die man sich immer wieder während des Ansehens stellt und das ganze so bedrückend macht: Wird er jemals wieder ganz frei von diesem ihm angehängten Makel leben können - hat der Regisseur perfekt bis zum Ende durchgespielt. Ein sehr guter, durchdachter Film mit einer tollen schauspielerischen Leistung!
    Moritz G.
    Moritz G.

    10 Follower 26 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 9. Mai 2013
    Ich habe eine Kritik zu "Die Jagd" auf meinem Blog veröffentlicht. Vielleicht hat ja jemand Lust sie zu lesen:
    Hannes Dentler
    Hannes Dentler

    9 Follower 35 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 22. April 2013
    Wer eines der intensivsten Dramen des Jahres sehen möchte, der darf “Die Jagd” von Thomas Vinterberg nicht verpassen. Es erwartet einen zwar thematisch zweifellos kein Wohlfühlfilm, aber dafür kann man sich umso mehr an der Leistung des herausragenden Mads Mikkelsen erfreuen. Ein richtig guter Film.
    Kinobengel
    Kinobengel

    468 Follower 552 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 13. April 2013
    So passiert das: Lehrer Lucas arbeitet wegen Stellenmangels in einem Kindergarten seines Heimatortes. Selbst hat er einen Sohn, aber auch Ärger mit der Ex-Frau wegen dem Besuchsrecht. Bei den Kindergartenkindern und deren Eltern ist Lucas sehr beliebt, ist er doch mit letzteren aufgewachsen und mit mehreren von ihnen Mitglied in der heimischen Jagdgesellschaft. Als Lucas der Tochter seines besten Freundes – Klara – ein im Kindergarten gebasteltes Geschenk ablehnt, erzählt die kleine beleidigte Leberwurst der Leiterin des Kindergartens eine erfundene sexuelle Belästigung. Bilder hierzu hat sie kurz zuvor vom Freund ihres großen Bruders gezeigt bekommen. Durch eine Kette von unprofessioneller Ermittlung, Entlassung und Dorftratsch wird Lucas immer weiter Richtung Abgrund gedrängt, hinter sich die Meute mit Anfeindungen verbaler Art sowie offener und anonym ausgeübter körperlicher Gewalt.

    Mads Mikkelsen, den viele noch als Bond-Gegner Le Chiffre in Erinnerung haben, spielt den Lehrer Lucas in gekonnter Weise als sozialen und sensitiven Menschen und zeigt wieder einmal die Register seines Talents auf. Er und sein eigenes Umfeld stehen dafür schon bei der Einführung in die Geschichte mit Bildern vom Dorf- und Kindergartenalltag im Mittelpunkt. Beachtenswert ist auch die Leistung der kleinen Annika Wedderkopp als Klara. Die in dem hervorragend abgestimmten Filmfortgang immer stärker werdenden Emotionen der Figuren gehen sofort auf das Kinopublikum über. Das funktioniert deswegen so gut, weil die Filmemacher die Entscheidung für ein Sozialdrama und nicht für einen Krimi mit ungewissem Tathergang getroffen haben und den Zuschauer mit dem Wissen um die nicht stattgefundene Tat auf die Seite von Lucas ziehen; dabei bleibt aufgrund der geschickten Inszenierung nicht übersehen, dass das Kind die Folgen seiner Aussage nur wenig begreifen kann und die Dorfgemeinschaft aus Menschen ungleicher Charaktere besteht, die kollektiv eher dem Kind glauben und mit ihrer Vorverurteilung und teilweise extrem ausufernder Form der Härte, aber auch durch das Gegenhandeln einiger so glaubhaft menschlich wirken.

    Für das Gelingen dieses nahegehenden Spiels kann man das Filmteam einfach nur bewundern.
    DerPjoern
    DerPjoern

    15 Follower 53 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 31. März 2013
    Habe gestern "Die Jagd" gesehen. Meine Erwartungen waren ehrlicherweise sehr hoch. Als Dogma-Mitbegründer gehört der Regisseur quasi zur Elite des europäischen Kinos.
    Der Inhalt ist schnell erklärt. In einen kleinen beschaulichen Dorf bezichtigt ein Kindergartenkind zu Unrecht seinen Kindergärtner sie sexuell belästigt zu haben. Der Titel erzählt bereits den Rest.
    Obwohl der Zuschauer natürlich sehr schnell bei der Geschichte in diese "Ich kann mir schon denken was als nächstes passiert"-Mentalität verfallen könnte, macht es Regisseur Thomas Vinterberg ihm verdammt schwer gedanklich auf Autopilot zu schalten. Dafür ist das Geschehene einfach viel zu aufregend. Und dies ist der Grund warum Vinterbergs Regie grandios ist, weil der Actiongehalt des Films erwartungsgemäß gegen Null geht. Vinterbergs Trumpf sind seine Figuren. Bis in die Nebenrollen sind diese hervorragend geschrieben. Die Figuren sind jederzeit absolut glaubhaft und zutiefst menschlich, aber gleichzeitig auch dramatisch zerrissen. Obwohl es natürlich viel geredet wird sagen Mimik und Gestik der Figuren viel mehr aus oder zwingt den Zuschauer förmlich sich in diese hineinzuversetzen. Vinterberg ist ein perfekter Beobachter und der Zuschauer muss es auch sein. Natürlich funktioniert dies nur, wenn die Darsteller diese Figuren auch so umsetzen. Aber die sind perfekt. Nach dem Film bleiben viele Figuren in Erinnerung und erzwingen förmlich den Austausch zum Thema. Da ist natürlich die Hauptfigur Lucas, der plötzlich mehr Unrecht widerfährt als man aushalten kann. Die kleine Klara, die geprägt von einer "durchsexuallisierten" Umwelt eine impulsive Lüge äußert und die Tragödie mit ansehen muss unter dem Joch der Schuld ohne dass ihre Reue den Prozess zu stoppen scheint, weil ihr die Wahrheit niemand glauben will. Da ist Lucas Sohn Markus, der unbeirrt zu seinem Vater hält und von der Abscheu des Dorfes beinahe erdrückt wird. Und da ist Lucas bester Freund (gleichzeitig Vater von Klara), der hin und hergerissen ebenfalls zu Zerreisen scheint. Das Geschehen bleibt stets im Dorf. Das hilft der Charakterisierung der Dorfwelt ungemein, lässt aber ein paar kleine Fragen offen z.B. wie Lucas mit der Gewalt gegen ihn (polizeilich) umgeht oder wie weit der Fall öffentlich wird.
    Fazit: Beobachterkino per exellence. Schwere Kost, aber mitreißend bis zum Ende mit Perfektion in Regie, Charakterzeichnung und Darstellerleistung.
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