Aufklärender Dokumentarfilm über den Umgang mit Schwulen und Lesben in der ehemaligen DDR. In einem Land, das sich als anti-faschistische Bastion gegen die jüngere deutsche Vergangenheit stellte, wurden einige Fehler und Greultaten des Dritten Reichs wiederholt. Die Regierung der DDR diktierte die Norm, doch die Bewohner passten nicht ins Raster. Das gilt vor allem für Lesben und Schwule, die mit ihrer sexuellen Ausrichtung nicht in das Bild der DDR passten und um ihre Rechten kämpfen mussten. Der Film dokumentiert den Kampf für das Recht auf selbst bestimmte Sexualität und die Freiheit, einfach nur man selbst zu sein und lässt dafür verschiedene (schwule) Künstler zu Wort kommen.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,5
durchschnittlich
Unter Männern - Schwul in der DDR
Von Asokan Nirmalarajah
Der Ausgangspunkt für den ersten Kinofilm des homosexuellen Autors und Regisseurs Ringo Rösener (in Zusammenarbeit mit Markus Stein, der für die Co-Regie und den Schnitt verantwortlich zeichnet) ist ein ebenso persönliches wie filmhistorisches Problem. Der 1983 geborene Rösener stellte einen Mangel an homosexuellen Identifikationsfiguren im DDR-Film fest und generell fehlte ihm das Verständnis für den Alltag von Schwulen in der DDR. Drum schwang sich der Filmemacher auf sein Rad und fuhr nicht nur in den Spuren filmischer Vorbilder durch Berlin, sondern suchte auch schwule Männer auf, die den Sozialismus überlebten. Die Ergebnisse seiner Recherche sind mal amüsant, mal erschreckend, jedoch insgesamt nicht sehr aufschlussreich. Denn trotz eines starken Einstiegs und einprägsamer Schlussbilder wird Rösener seinem eigenen aufklärerischen Anspruch nur selten gerecht. Die sechs Männer, die Ri