"Rodicas" ist der erste Dokumentarfilm der Regisseurin Alice Gruia, bei dem sie zwei Frauen gehobenen Alters begleitet, die eines gemeinsam haben: Ihr Vorname lautet Rodica. Die eine Rodica ist 88 Jahre alt und die Großmutter der Regisseurin. Die andere ist zwei Jahre jünger und ihre beste Freundin. Die beiden Frauen mit jüdisch-rumänischen Wurzeln haben sich nach dem Verlassen Europas in Sydney kennengelernt, wo sie seit zwei (bzw. drei) Jahrzehnten leben. Durch ihre Freundschaft eng verbunden, könnten die Rodicas allerdings unterschiedlicher nicht sein. Beide haben eine ähnliche Geschichte, doch vollkommen verschiedene Arten, mit ihr umzugehen. Wenn die beiden zusammen sind, benehmen sie sich wie Jugendliche – machen Scherze, testen Cafés und bewerten teilweise sarkastisch das Geplapper der anderen. Dabei kommt jedoch auch zutage, was auf den ersten Blick verborgen bleibt; nämlich das die Vergangenheit, die die Rodicas nach Australien trieb, sehr wohl ihre Spuren hinterlassen hat.