Doppelleben: Kritiken

"Doppelleben" von Douglas Wolfsperger ist ein Kinodokumentarfilm, der sich mit dem Mikrokosmos, also den persönlichen Hintergründen, Sorgen und Freuden, inneren und äußeren Kämpfen von ausgewählten Doubels beschäftigt. Im Fokus stehen zwei Angela-Merkel-Doppelgängerinnen (Marianne Schätzle, Susanne Knoll), die der Politikerin mehr oder weniger ähneln sowie einem Bill-Clinton-Lookalike (Lothar Wunderlich). Zudem kommen auch einige Leute aus deren Umfeld zu Wort, wie etwa der Agent Jochen Florstedt und die Kommunikationsexpertin Anneliese Michler.

Wie wird man zur Merkel? Braucht man dafür eine Ausbildung? Was passiert, wenn es Konkurrenz auf dem Markt gibt? Was macht die Rolle des Doppelgängers mit der Psyche, der eigenen Identitätswahrnehmung? Diese und mehr Fragen beantwortet "Doppelgänger" in einer unterhaltsamen, satirischen Weise.

Wie in allen Dokumentarfilmen Wolfspergers, zeichnet sich auch "Doppelleben" durch die Authentizität der ausgewählten Protagonisten aus, deren Naturell in keiner Weise verfälscht wird. Hieraus entwickelt sich eine entsprechend feinsinnige Komik,die kein Auge trocken lässt – insofern man mit einer Spur Humor ausgestattet ist. Spielfilmelemente machen diesen Film zu einem alles in allem gelungenen Werk, das jede Sekunde seiner knapp 90 Minuten wert ist.

Fazit: Ein unterhaltsamer, sehr lustiger Dokumentarfilm, der weder mit Text noch mit Archivmaterial überfrachtet daherkommt und auch kein thematisches Vorwissen abverlangt. Man versetzt sich in die Protagonisten hinein, liebt oder schmäht sie - nimmt sie als authentisch wahr und überlegt sich, ob ein Leben als Doubel wirklich nachahmenswert wäre. Ein Film für jeden, der neben Dokumentarfilmen auch einen Fable für Komödie hat.