Wie fühlt es sich an, eine andere Identität anzunehmen? Welche Auswirkungen hat es auf die eigene Psyche und wie verändert sich dadurch die Selbst-und Fremdwahrnehmung? Diesen Fragen geht Douglas Wolfsperger in „Doppelleben“ nach, indem er zwei Frauen begleitet, die als Doppelgänger ihr Glück versuchen. Susanne Knolls Talent wurde zufällig während eines Polterabends entdeckt. Sie sieht der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel verblüffend ähnlich, nahm die Herausforderung an und versucht sich als Double. Sie hält Reden und winkt aus der Limousine, ganz wie das Original. Mit der Übernahme der Rolle verändert sich auch ihre Persönlichkeit. Denn eigentlich ist Susanne Knoll eher schüchtern. Die neue Identität macht ihr Mut und verändert zunehmend ihr Leben, bis sie schließlich sogar in die Politik geht und für die SPD kandidiert. Konkurrenz findet sie in Marianne Schätzle, ebenfalls Merkel-Double. Beide sind ehrgeizig bei ihrer Darstellung, denn es kann nur eine wahre Doppelgängerin geben. Mit dem Konkurrenzdruck im Hinterkopf wachsen beide immer mehr in ihre gespielte Rolle hinein, sodass sich am Ende die Frage stellt, wie weit das Spiel mit der Identität getrieben werden kann.