Bevor die Brüder Andy und Larry Wachowski die mit Hochspannung erwarteten Teile zwei („Matrix Reloaded", 22.5.03) und drei („Matrix Revolutions", 6.11.03) ins Rennen schicken, bringt Warner das „Matrix“-Original noch einmal in die deutschen Kinos - quasi als Appetithäppchen und zur Einstimmung auf die Fortsetzungen. Schließlich revolutionierte der furiose Sci-Fi-Actioner Ende der 90er das Genre und etablierte sich als weltweiter Kultfilm.
Realität oder Illusion? Die Welt von Neo (Keanu Reeves) gerät aus den Fugen. Der zwielichtige Agent Smith (Hugo Weaving) und seine Helfer jagen den Computerexperten, der ein Doppelleben führt. Tagsüber geht er einer geregelten Arbeit nach, nachts hackt er sich in komplizierte Netzwerksysteme ein. Nicht nur die Agenten interessieren sich für Neo auch eine kleine Rebellengruppe unter der Führung des charismatischen Morpheus (Lawrence Fishburne). Ist die Welt eine komplexe Illusion, die nur in manipulierten Gehirnen existiert? Und werden die Menschen in der Realität von außerirdischen Wesen versklavt? Der Rebellenführer ist davon überzeugt, dass Neo der lange angekündigte Weltretter ist, der sie von der Knechtschaft befreit.
Die beiden Wachowski-Brüder, die sich mit dem Independent-Hit „Bound - Gefesselt“ einen Namen gemacht haben, nehmen den Zeitgeist des nächsten Jahrtausends auf und setzen ein echtes Genre-Highlight. Bleibt der Zuschauer anfangs noch etwas verwirrt von der Hatz zwischen Realität und Illusion, laufen die Handlungsfäden später harmonisch zusammen. Science-Fiction, Action, Noir-Thriller: Und das alles in einer intelligenten, dezent philosophisch angehauchten Geschichte verwoben. Gut aufgelegte Schauspieler und nicht zuletzt die phantastischen Spezial-Effekte, die neuer Standards setzten, machen den Triumph dieser 60-Millionen-Dollar-Produktion aus - garniert mit einer perfekt durchgestylten Optik. Die Wachowski-Brüder steigern das Tempo kontinuierlich. Das letzte Drittel von „Matrix“ zählt zum Furiosesten, was in den 90er Jahren über die Leinwand flimmerte. Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Kein anderer Film wurde in den vergangenen Jahren so oft zitiert - zumeist die phantatischen Flugstuntszene. „Matrix“ steht mittlerweile als Inbegriff für Coolness.
Weltweit avancierte „Matrix“ zum Kultfilm und spielte insgesamt rund 460 Millionen Dollar ein (USA: 172 Millionen Dollar, Besucher Deutschland: 4,5 Mio). Durch diesen großen kommerziellen Erfolg konnten die Wachowski-Brüder ihr Vorhaben, „Matrix“ als Trilogie zu verwirklichen, durchsetzen.
Die riesige Fangemeinde bekommt also noch mehr zu sehen - Teil 2 und 3 wurden an einem Stück gedreht und kommen 2003 in die Kinos. Allerdings bereitet ein Fakt den Anhängern bereits jetzt Kopfzerbrechen. Die Wachowskis ließen durchblicken, dass „Matrix Reloaded" im Juni mit einem Cliffhanger - also einem offenen Schluss - endet. Dann geht das bange warten bis November los, wenn „Matrix Revolutions" die Trilogie abschließt.