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    Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    306 Follower 449 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 14. Mai 2016
    "Victor Frankenstein - Genie und Wahnsinn" von Paul McGuigan kommt einfach nicht aus dem Quark und enttäuscht auf ganzer Linie. Dabei ist der Ansatz interessant: Die Geschichte wird aus Sicht von Igor, Frankensteins Assistenten, erzählt und würde somit einen neuen Blickwinkel auf die altbekannte Handlung erlauben. Mit Daniel Radcliffe als Igor, James McAvoy als Victor Frankenstein und Dr. Moriarty-äh-Andrew Scott als Inspector Turpin ist der Film auch noch herausragend besetzt, sogar die Love-Interest-Alibifrau Jessica Brown Findlay als Lorelei macht einen tollen Job und schafft es, ihrer Nebenfigur Profil und Persönlichkeit zu verleihen. Die mise en scène und die Kostüme sind ebenfalls großartig und entführen den Zuschauer in das London des späten 19. Jahrhunderts. Nach einem starken Anfang mit spannender, actiongeladener Fluchtszene ebbt der Film jedoch komplett ab und dümpelt danach trantütig seinem viel zu späten Ende entgegen.

    Das Problem bei "Victor Frankenstein" ist, dass zu viel behauptet und zu wenig gesagt, gedacht, gefühlt und getan wird. Man sieht und hört fast zwei Stunden lang vier Talking Heads beim Moralisieren und Thesenaufstellen zu. Dabei stehen Victor Frankenstein, Inspektor Turpin und Lorelei jeweils für eine bestimmte These in Bezug auf das Erschaffen von neuem Leben durch den Menschen. Frankenstein, wahnsinnig vor Ehrgeiz, will unbedingt Leben erschaffen, weil spoiler: er Schuldgefühle wegen seines toten Bruders hat
    oder so. Inspektor Turpin glaubt laut Drehbuch ganz doll an Gott, was sich daran erkennen lässt, dass ständig in Nahaufnahme das Kreuz und der Rosenkranz gezeigt werden, die er fest in den Händen hält. Deswegen ist er aus Prinzip dagegen, dass der Mensch Gott spielt und damit basta. Lorelei hingegen ist die Stimme des Herzens und der Liebe, sie ermutigt Igor, auf sein Gewissen zu hören und seiner Intuition zu vertrauen (merkt dabei aber nicht, dass sie Igor genauso bequatscht und in ihre - wenn auch menschlich-liebevolle - Ideologie einzubinden und zu manipulieren versucht.) Das ist eigentlich hochspannend und mit etwas mehr Tempo, pointierten Dialogen, raffinierten Schnitten und schärferer, entschlossenerer Figurencharakterisierung wäre das auch eine coole Sache geworden. Insbesondere dadurch, dass mit dem Vierten im Bunde, Hauptfigur und Erzähler Igor, eine Zwischenstellung inmitten dieser drei grundverschiedenen Positionen vorhanden ist. Er verspürt den Wissensdurst, Forschergeist und Ehrgeiz von Frankenstein, spürt jedoch die Menschenliebe und das unbestimmte Gefühl schlechten Gewissens beim Gedanken, den Toten nicht ihre Ruhe zu gönnen, wie Lorelei. Und ein leichtes Unbehagen beim Gedanken, Gott zu spielen, grummelt da auch in seinem Hinterkopf, wenn auch nicht so fanatisch wie beim Inspektor.

    Leider hat das nicht geklappt. Die Figur des Inspektors wirkt völlig überflüssig und redundant, er findet immer nur das heraus, was der Zuschauer schon längst weiß, und hinkt mit seinen Erkenntnissen im Vergleich zur Zuschauerinformiertheit meilenweit hinterher. Sein Glaube wirkt aufgesetzt und überzeugt kein Stück, es sei denn, man ist ohnehin selber strenggläubig und von vorneherein prinzipiell seiner Meinung, aber dann schaut man sich ja so einen Film gar nicht erst an. Mit Ausnahme Igors machen keine der Figuren eine Entwicklung durch, sie haben von Anfang an dieselbe Einstellung, dieselbe Haltung und lassen sich durch nichts davon abbringen. Wie Engelchen und Teufelchen, Über-Ich und Es zerren sie alle an Igor und seinem Selbstverständnis, seinem Gewissen, und wollen ihn auf ihre Seite ziehen. Das passiert aber so lahm und lustlos, dass keinerlei Spannung entsteht. Die an sich fantastischen Schauspieler werden - so scheint es - vom Regisseur völlig alleine gelassen. Mit großer Anstrengung schwimmen sie gegen das zähe Drehbuch, die wächserne Figurenkonzeption und die starren Dialoge an, ohne dass es ihnen gelingt, irgendwo Fuß zu fassen.

    Fazit: Der Film hätte Potenzial gehabt, ist aber komplett in die Grütze gegangen. Schade. Lohnt sich nicht.
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 23. November 2021
    Eine Erweiterung der Frankenstein Saga mit neuen Blickwinkeln: die Herr – Knecht Symbolik trägt für längere Zeit. Titelheld James McAvoy versucht keinen Zweifel aufkommen zu lassen, wer der Chef im Ring ist. Weil der Meister seinen Gehilfen Igor (Daniel Radcliffe) von seinem Buckel befreit hat, ist er ihm offiziell zu ewigem Dank verpflichtet und verliebt sich doch eigenständig in die Zirkusartistin Lorelei (Jessica Brown-Findlay). Bei aller Action zündet auch hier wieder kein Funke.
    Victor und Igor basteln wie in Mary Shelleys Vorlage an einen neuen Menschen. Unter den wenigen Ergänzungen der Vorlage macht Charles Dance mit seinem Cameo als Frankensteins Vater noch eine passable Figur. Auch wenn es nur für eine Ohrfeige für den Sohn Victor reicht. Die Figur des religiös fundamentalistischen Inspektors Turpin (Andrew Scott) ist allerdings des Guten zu viel. Bleibt ein Schuss in den Ofen und passt ins Bild wie der Weihnachtsbaum zum Osterhasen.
    Regisseur McGuigan setzt auf pyrotechnische Effekte und ausgiebige Raufereien. Eine alleszerstörende Explosion beseitigt das Monster nicht aber seine Schöpfer, die den guten Ausgang vor malerischer schottischer Landschaft genießen dürfen. Droht hier etwa eine Fortsetzung? Lorelei passt als schmückendes Beiwerk zum Plot wie die Illusion zum Zirkus. Zu wenig Neues hangelt sich an Altbekanntem entlang. Und da ist keine Glut mehr unter der Asche. K.V.
    Andreas S.
    Andreas S.

    9 Follower 179 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. August 2022
    Natürlich ist die Geschichte bekannt. Natürlich bin ich mit Frankenstein und dem von ihm geschaffenen Monster seit Kindesbeinen vertraut. Natürlich habe ich meine Oma mit Augenkullern bestochen, um bei ihr schon als Jüngling zu sehen, was mir meine Eltern noch verwehren wollten. Boris Karloff als der moderne Prometheus, das Monster das Doc Frankenstein aus Leichenteilen zusammengesetzt und zum Leben erweckt hat. Und ja, ich war damals schon beeindruckt. Vor über Fuffzig Jahren…..

    Seither hat es unzählige Remakes gegeben - Immer auf der Suche nach neuen Ansätzen, nach neuen Aspekten, um der alten Geschichte neues Leben einzuhauchen. Die Faszination der Geschichte, die Mary Shelley vor über 200 Jahren geschrieben hat, ist augenscheinlich ungebrochen.

    Ich fang erst gar nicht an, die Filme, die in völlig verschiedenen Epochen der Filmgeschichte gedreht wurden, miteinander zu vergleichen. Das wäre so, als würde man Lebensabschnittsgefährten ständig mit seiner ersten, großen, aber längst verflossenen Liebe vergleichen. Das kann nicht klappen, ist ungerecht und letztlich wenig zielführend.

    Victor Frankenstein wird von James McAvoy in dieser Frankenstein-Adaption brilliant verkörpert. Es gibt wohl nur wenige Schauspieler, die Genie, Leidenschaft und Wahnsinn derart intensiv verkörpern können. Großer Pluspunkt.
    Daniel Radcliffe als sein Gehilfe Igor macht seine Sache ebenfalls gut. Ich hätte gar nicht gedacht, dass er jemals aus seinen Harry Potter-Schuhen rauswachsen kann. Aber das gelingt ihm hier an der Seite von McAvoy wirklich gut. Pluspunkt.
    Die Ausstattung des Films ist über jeden Zweifel erhaben. Tolle Performance zum Beispiel in der Startszene im Zirkus. Und so geht es in allen folgenden Sequenzen weiter. Pluspunkt.
    Die Story an sich ist sowieso seit 200 Jahren Kult. Riesiger Pluspunkt.
    Die CGI Animationen sind zeitgemäß und durchweg gelungen. Weniger wäre auch nicht passend gewesen. Pluspunkt.

    Klar, es fehlt ein wenig an Tiefe. Das Monster wird nicht von Boris Karloff oder zum Beispiel Robert de Niro verkörpert, die der an sich seelenlosen Schöpfung des Doktor Frankenstein auf ihre Art Leben eingehaucht haben, Schmerz, Trauer, Verzweiflung, sogar Sanftmut.
    Klar bleibt die Romanze zwischen dem ehemals buckligen Clown Igor (absolut köstlich, wie Doc Frankenstein Igor den Buckel entfernt) und der ehemaligen Trapezkünstlerin Lorelei seltsam oberflächlich. Klar, wer steht auch ernsthaft auf einen Daniel Radcliffe mit derart bescheuerter Frisur. Schrecklich.
    Klar geht die an sich philosophische Grundidee, die Mary Shelley angetrieben haben mag, ein bisschen im filmischen Bombast des Jahres 2015 unter.

    Aber darum geht es doch auch gar nicht. Es geht um Victor Frankenstein. Was hat ihn ausgemacht und angetrieben? Wer waren seine Weggefährten? Wer waren seine Gegner oder Feinde? Und das kommt in der sehr soliden Regiearbeit von Paul McGuigan (hat auch ein paar Sherlock-Folgen gemacht, das merkt man diesem Film durchaus an) und vor allem McAvoy sei Dank sehr gut rüber. Manchmal hätte der Inszenierung vielleicht eine etwas weniger stressige Hatz durch die einzelnen Filmsequenzen, die schon fast gnadenlos ohne Atempause aneinandergereiht sind, gut getan. Aber Hey, in Zeiten von Transformers und verschiedenen Marvel-Actionern, die einen alten Kinoveteranen mit pausenlosem Super-Speed nahezu ohnmächtig im Kinosessel versinken lassen, ist das nahezu eine Kutschfahrt. Also, was soll‘s.

    Der Film macht Bock, ist nie langweilig oder gewöhnlich und unterhält meiner Meinung nach durchgehend auf hohem Niveau. Und das obwohl die Geschichte schon einen 200-jährigen Bart hat.
    schonwer
    schonwer

    1.303 Follower 728 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 3. September 2018
    "Viktor Frankenstein" hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.

    Zum einen ist er fantastisch besetzt und die Schauspieler holen einiges raus. Vor allem zu Beginn überzeugt Daniel Radcliffe als der Bucklige extrem gut. Nur dass nach dem starken Anfang der Film allmählich in die Belanglosigkeit stürzt. Die Geschichte kommt nicht gerade auf interssantestem Wege voran und den Figuren fehlt es ein wenig an Tiefe!
    Trotzdem ist das Ende dann doch wirklich überzeugend, was nicht heißt, dass der Film es ansonstem nicht ist! Die Ausstattung ist gandios, der Film hat einem fantastischen Look, der ein wenig an Guy Ritchies "Sherlock Holmes"-Filme erinnert.
    Die Effekte sind gelungen und die Action sieht wirklich solide aus.

    Fazit: Gut gespielt, tolle Ausstattung, hat die richtige Atmosphäre, aber irgendwie stotterts in der Geschichte und es fehlt einfach an mitreißender Spannung.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 3. August 2017
    Eigentlich ein schönes Konzept: eine komplette Neuverfilmung des Frankenstein Themas mit neuem Blickwinkel: diesmal wird alles aus der Sicht des Assistenten Igors geschildert. Allerdings muß man nicht eine wirkliche Buchverfilmung erwarten: der Film nimmt einfach die Figur Frankenstein als Wissenschaftler mit dem Plan einen Toten zu erwecken und spinnt alles weitere auf nenen, wenn auch bekannten Pfaden. Leider geht das Konzept nicht auf weil sich der Film zu sehr zwischen die Genres setzt. Im Schwerpunkt ist es gar ein redseliges Drama darüber wie Igor versucht zu Frankenstein durchzukommen um ihn von seinem Wahnsinn zu kurieren,dazu gibts eine kleine Liebesgeschichte und ein wenig Horror. Die Komponenten sind nur leider in allen Belangen so gering gehalten daß irgendwie keine Zielgruppe zufrieden wird; außerdem kommt Frankenstein schlecht rüber: trotz McAvoys energischem Spiel erscheint Frankenstein als großkotziger Unsympath mit Hang zu totalem Wahnsinn – und somit nicht als Figur mit der man wirklich mitfiebert. Dafür brilliert Daniel Radcliffe als Igor über allem, er spielt den Mittelsmann als verletztlichen Menschen und streift wieder jedes „Harry Potter“ Klischee ab. Dies und der gigantische Showdown entschädigen für einiges – aber nicht dafür daß der gut gedachte Film letztlich hinter all seinen Möglichkeiten zurück bleibt …

    Fazit: Eigentlich nichts so richtig: laut und stellenweise wild, die Spannung hält sich dennoch in Grenzen
    Popcornfilme
    Popcornfilme

    52 Follower 142 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 10. Mai 2016
    [...] Der Film steigt mit sehr eindrucksvollen, computeranimierten Bildern ein, die Hoffnung auf einen starken Film machen. Doch leider stellt sich schon nach kurzer Zeit die Ernüchterung ein, denn viel mehr als ein schönes Setting wird nicht geboten. Die Geschichte ist bekannt, was grundsätzlich kein Zeichen für einen schlechten Film ist, aber nötig ist dann zumindest ein neuer Blickwinkel oder eine neue Interpretation. Das wird hier auch versucht, die Handlung wird nach Großbritanien verlagert und das Augenmerk auf Frankensteins Assistent gelegt. Davon hat der Zuschauer aber nicht viel, denn die Geschichte bringt keines von beidem weiter. Auch der positive Eindruck der Kulisse verfliegt mit der Zeit. Auffallend sind dann nur noch die mehr oder weniger schaurigen Monster, die in blutiger Handarbeit zusammenfriemelt werden. Dann sind die Filmminuten allerdings auch schon wieder vorbei und was bleibt ist eine weitere Frankenstein-Verfilmung, die allerdings keinen Meilenstein setzen kann. [...]
    Inglourious Filmgeeks
    Inglourious Filmgeeks

    16 Follower 134 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 4. März 2017
    Nachdem schon Sherlock Holmes eine moderne Neuinterpretation bekam, tut dies nun auch Regisseur Paul McGuigan mit dem Frankenstein-Mythos, was direkt impliziert, dass Novellenfans sowie Fans der alten Universalfilme ein Brett vor den Kopf bekommen. Frankenstein lernt den buckeligen Igor bei einem Zirkusbesuch kennen, der dort als Attraktion gehandelt wird und aufgrund seines deformierten Aussehens allerhand Gewalt und Schikanen ausgesetzt ist. Erst als Artistin Lorelei bei einem Kunststück verunglückt und Igor als Ersthelfer sein Genie öffentlich zeigt, beschließt Victor ihn zu befreien, was gelingt. Er schafft es mit Medikamenten und Werkzeug den Abszess auf Igors Rücken zu beseitigen und beginnt mit ihm seine Forschung, die offenbart welcher Wahnsinn hinter der Fassade von Victor steckt.

    Dabei ist es besonders die erste Dreiviertelstunde, die es schafft der klassischen Geschichte frischen Wind zu verleihen, mit flotter Narration, einer wirklich tollen Optik und Kostümgestaltung, trotz vergleichweise knappem Budget von 40 Millionen Dollar. Das Spiel zwischen Daniel Radcliffe und James McAvoy harmoniert, auch wenn sich unser schottischer Freund offenbar mächtig von Nicholas Cage hat inspirieren lassen. Gerade in der zweiten Hälfte bolzt McAvoy ein Mimenspiel auf den Zuschauer los, dass man sich fragt, ob es in künstlerischer Intention lag, dass man vor Komik lautstark lachen muss. Doch die Unbeschwertheit, die man anfangs noch genießen kann, schlägt schnell um, wenn sich das löchrige Drehbuch in der zweiten Hälfte offenbart. Die Stilistik biedert sich dem modernen Downey Jr. Sherlock an und ertränkt sich mit steigender Laufzeit immer mehr dem CGI, was im Finale mächtig verärgert. Nach der Erschaffung von Frankensteins Monster, dessen Abbild wohl nach großem Van Helsing Vorbild enstanden ist, wird die Inszenierung dermaßen unfreiwillig komisch, dass bei Einsetzten des Abspanns ein geistig verwirrter Zustand übrig bleibt. Was zu Beginn noch mit visuell umwerfender Optik, großartigen Kostümen und erfrischender Erzählung punktet verfällt dem überdrehten Einheitsbrei gegen Ende. „Victor Frankenstein“ist sicher entgegen aller mieser Kritiken deutlich erträglicher als erwartet, bleibt jedoch letztendlich viel zu egal, um in Erinnerungen zu bleiben, denn dazu fehlt ihm die Individualität. Da helfen auch die bettelnden Dackelblicke von Daniel Radcliffe nicht mehr!
    Kino:
    Anonymer User
    2,0
    Veröffentlicht am 7. Mai 2016
    Genial oder schwachsinnig?

    'Victor Frankenstein' ist die neueste Verfilmung des fast gleichnamigen Romans von Mary Shelley. "Jeder kennt die Geschichte" ist der einleitende Satz des Films. Die meisten werden sie auch hier wiedererkennen, trotz der verusuchten Neuinterpretation von Frankensteins Monster. Erzählt wird diesmal aus der Sicht des Assistenten Igor, der von Frankenstein aus seinem armseligen Leben im Zirkus gerettet wird. Aus Dankbarkeit bleibt Igor bei dem wahnsinnigen Medizinstudenten und unterstützt ihn in seiner Vision, Leben aus dem Tod zu erschaffen. 
    Was 'Victor Frankenstein' hierbei gelingt ist die Beziehung des radikalen Visionärs und dem unbeholfenen aber auch geschickten Assistenzarzt. Die Chemie zwischen Frankenstein (James McAvoy) und Igor (Daniel Radcliffe) ist auf der Leinwand deutlich zu spüren und auch schön anzusehen. Spaß hatten die zwei beim Drehen auf jeden Fall. McAvoys Darstellung des Frankensteins ist fantastisch und gibt dem Charakter zusammen mit einer interessanten Hintergrundgeschichte neue Tiefe und Komplexität. Die Charaktere bleiben aber leider das einzige, was Max Landis und Paul McGuigan in ihrer Neuinterpretation gelingt. Die Originalgeschichte selbst ist ja schon sehr abstrakt und wird auch dieses, trotz einem neuen, realistischeren Touch nicht weniger. Vor allem das Ende ist für mich etwas zu viel des guten und bringt dem Film übertriebene Action, die er bis zu diesem Punkt nicht hatte und auch nicht gebraucht hätte. Aufgrund der ein oder anderen unnötigen Storyline zieht sich der Film ab der Häfte und ist mit seinen fast zwei Stunden definitiv zu lang. Etwas anderes, dass mich leider abschreckte, sind die komischen medizinischen Einblendungen, die es nicht gebraucht hätte. Im Großen und Ganzen kann man aber, wenn man es zulässt Spaß mit dem Film haben, trotz seiner vielen Kritikpunkte. 

    Fazit: 'Victor Frankenstein' ist nicht ganz so schlimm wie gewissse andere Neuinterpretationen klassischer Monster (Dracula Untold zum einen) ist aber auch leider nicht das überwältigend Erlebnis, dass man sich von einer Geschichte wie 'Frankenstein' erhofft. Die Geschichte ist weder ganz rund noch wirklich gelungen, doch jeder der simple, leicht übertriebene Unterhaltung erwatet bekommt genau das.
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