Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
1,0
Veröffentlicht am 1. März 2015
In ihrem Haus versucht durch provokative Spielchen den Zuschauer seinen vermeintlichen Spannungsaufbau als Voyeurismus beim Zuschauer zu entlarven, bleibt aber mit seinen allzeit berechenbaren Figuren und Handlungsentwicklungen weit vom Psycho-Thriller-Genre entfernt. Zwar ist der Film andererseits durchaus komödiantisch, vor allem wenn der mit einem herrlich konservativen Literaturverständnis ausgestattete Lehrer die autobiographischen Schriften seines Schülers wiederholt als melodramatisch zerreißt und über den Zusammenhang von Zuschauerbefriedigung und Handlungsentwicklung referiert. Darüberhinaus hat der Film jedoch wenig zu bieten. Die Frauen sind nicht mehr als Stiffler's Mom aus American Pie, die dargestellten Ehen nicht mehr als bloßes ''Sie lieben sich nicht mehr''-Klischee, die Handlung selbst entbehrt jeglicher Originalität.
Und noch ein herausragender Film vom Ozon. Wie immer bei ihm: perfektes Casting, klare Regieintention, gute dialoge, auf Basis einer "strange" Geschichte mit geniesserigen und mit unangenehmen Teilen. Perfekte Mischung für einen großen Film. Der überraschendster Filmso weit in 2013. Unbedingt, unbedingt sehen.
Langatmig, keine Spannung- das würde man zum Film sagen, wenn man kein Interesse an Literatur hat und einzelnde Details der Geschichte gar nicht erfahren möchte. Für Leute, die gerne lesen, ist der Film empfehlenswert, denn ihn anzuschauen, ist genauso vergleichbar, wie ein Buch zu lesen. Ausserdem kann man vom Drehbuch (die Dialoge im Film, meine ich) viel lernen, wenn man selbst mal eine Geschichte bzw. ein Buch schreiben möchte. Der Film fängt schwach an, man muss mit ihm Geduld haben, man wird nur ganz langsam und geschmeidig in die Geschichte und Gedanken von Claude und der Familie Rapha eingeführt. Bis gegen Ende sind die Szenen ganz unterschiedlich: Mal war es nötig, eine Szene ganz genau zu studieren, um zu verstehen, mal auch unnötig, weil da nicht besonders viel passiert. Aber wie gesagt ist das nur bis 'gegen Ende'. Die Spannung ist da nämlich anwesend und kommt sehr überraschend, was einem nachdenken lässt, wenn der Film zu Ende geht. Er ist zwar ein Thriller, aber von Blut, Mörder, Waffen oder Verfolgungsjagd werden hier nicht zu sehen sein. Der Film ist wirklich nur für Denker gedacht. Mal was mit Kopf.
Unglaublich Spannend! Unglaublich, da man sich zwischendurch öfters wunder, wieso einen die Geschichte so fesselt... man fragt sich dauernd, in welche Richtung es sich entwickelt und wenn Claude in dem Haus umherschleicht, fiebert er mit dem Schauspieler mit, hofft, dass er nicht entdeckt wird. Vieles verschwimmt, nicht immer ist es klar, was Realität und was Fiktion ist. Beeindruckend, wie aus einer einfachen, etwas bei den Haaren herbeigezogen wirkenden Geschichte eines Jungens, der eine Durchschnittsfamilie beobachtet, ein derart Spannender Thriller wird! Wirklich guter Film :-)
Eigentlich wollte ich mir einen anderen Film ansehen, musste dabei allerdings an einem Samstagabend feststellen, dass im Programmkino meines Vertrauens tatsächlich auch der allerletzte Stuhl belegt war. So kam ich in die Verlegenheit mir eine Alternative überlegen zu müssen. Einen kurzen Blick ins Kinoprogramm später entschied ich mich letztendlich dafür mir diesen Film anzuschauen. Ich hatte bereits vorher davon gehört, auch wenn ich die Handlung nur sehr grob umrissen bekannt war, François Ozon war mir auch nicht fremd und recht willkommen und so fad ich mich wenig später, wenn auch unverhofft in „In Ihrem Haus“ wieder.
Der Handlungsverlauf ist recht kompliziert, auf wenige Orte begrenzt und im ersten Dritten sagenhaft glaubwürdig, hinzu kommen großartige schauspielerische Leistungen für sehr gut charakterisierte Figuren. Und obwohl die Handlung im zweiten Drittel anfängt irgendwie unrealistischer zu werden und im dritten Drittel droht schließlich doch einigermaßen an Absurdität zu gewinnen, nimmt man das dem Film grade auch wegen der durchweg hervorragenden Darsteller sehr wenig übel. Am Ende des Ganzen bleibt man fast sprachlos ob der Lawine die da über einen hinweg gerollt ist sitzen. Es fällt schwer Worte für das zu finden, was mit dem Zuschauer während der knapp 110 Minuten passiert. Vorausgesetzt, man hat sich darauf eingelassen, gelingt es Ozon auf faszinierende Weise sein Publikum in die Handlung hinein zu ziehen, ohne sich dabei in unwichtigen Einzelheiten zu verfangen und so einen hohen Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Minute zu schlagen.
Für mich ist dieser Film, in dem ich mehr oder weniger zufällig gelandet bin in der Tat jetzt schon einer der besten Filme der Saison 2012/2013!