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Zach Braff
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4,0
Veröffentlicht am 29. Juli 2013
Total verrückter Thriller mit so vielen Wendungen und Drehungen, dass man zwischenzeitlich echt nicht durchblickt. Nach und nach klärt sich das Bild und die Entwicklung der Ereignisse nimmt Form an. Sehr packend inszeniert, mit drei klasse Schauspielern und einem grandiosen Regisseur. Dazu ein unerwartetes aber passendes Ende --> Sehr cooler Film!
[...]Wilde Bilder, pushende Scores, ein hyperrealer Styleexzess mit Substanz – Willkommen zur alle paar Jahre verabreichten Dosis Danny Boyle. Der „widewide wie es ihm gefällt“-Regisseur kehrt nach den Award-Abräumern „Slumdog Millionaire“ und „127 Hours“ mit dem Heist-Thriller „Trance“ zurück und schnitzt eine weitere Kerbe in sein Vielfältigkeitsschaffen, bringt mal wieder ein elektrisierendes und flashlightendes Unikum auf die Leinwand, dem seine Genrebezeichnung nur grobgeletterte Überschrift ist. Was beschwingten Schrittes und mit James McAvoys begleitendem und direkt ans Publikum gerichteten Kommentar wie ein leichtgängiges Gaunerstück im Kunstauktionsrahmen daher kommt, zerrt und spannt Boyle auf die Gestelle eines farbstrotzenden Psychotrips, einer erotischen Malereimetapher, einer doppel- bis dreifachbödigen Beziehungspsychedelik, die ihren explorativen Kern gleich mehrfach verschiebt, oder anders gesagt: ihn wild herum schubst, bis der Film selbst zum rasend durchtaumelten Zustand wird, den sein Titel beschreibt.[...]
[...]Einige Szenen würzt Boyle mit fast schon Noir-schwüler Erotik, andere mit brachialer und direkt eingefangener Brutalität, abgetrennte Fingernägel, eine „South Park“-Referenz (ob gewollt oder nicht) mit einem halb weggepusteten Schädel, der frontale Abschuss eines Pullermannes, und dann eine weniger comichaft übersteigerte, sondern umso verstörendere intime Gewalt während der Auflösung. Dazu werden rauschende Bilder mit dem Chanson D’amour, Tracks von Emeli Sandé oder Moby und der Score-Kunst von Elektroniker Rick Smith unterlegt… Ja, doch, „Trance“ ist, einfach zusammengefasst, ein echter Boyle.[...]
Danny Boyle’s neuer Film „Trance – Gefährliche Erinnerung“ ist für den 08.08.2013 mit dem Kinostart vorgesehen und wurde am 04.07.2013 beim Filmfest München gezeigt. Nach der Tragikomödie „Slumdog Millionär“, für den Boyle mit Oscar, British Academy Film Award und Golden Globe namhafte Auszeichnungen verliehen bekam, und dem Sportlerdrama „127 Hours“ ist es dieses Mal ein Psycho-Thriller.
James McAvoy spielt Simon, der für die Sicherheit bei Auktionen zuständig ist. Nachdem bei einem Überfall ein berühmtes Gemälde verschwindet, ist die Verwirrung groß: Die Diebe um Boss Franck (Vincent Cassel) haben es nicht und Simon, der von Franck eine ordentlichen Schlag gegen den Kopf bekommen hat, kann sich an nichts erinnern. Die Psychologin Elizabeth (Rosario Dawson) soll’s mit Hypnose richten und für die bösen Buben dem erfolglos gefolterten Simon das Geheimnis um den Verbleib des Kunstwerks entlocken.
Schon zu Beginn des Films darf der Zuschauer das Schmunzeln nicht zurückhalten und erfährt die beschwingte Lockerheit von Boyle’s Handschrift für die Filmemacherei, die in jedem Genre, das er bedient, zu finden ist. Simon hat den Schalk im Nacken, spricht wie ein zu wenig erwachsen gewordener Ferris Bueller („Ferris macht blau“ mit Matthew Broderick) und weist das Publikum in die Geschichte ein. Die ersten Szenen mit gelungenem Timing und Einfallsreichtum offenbaren schon Klasse und nicht nur durch Komik, dass Kino Spaß machen und mitreißen kann. Das Gesamtwerk ist allerdings mit FSK 16 eingestuft und zeigt auch einiges an Gewalt zum Wegschauen; insbesondere in den Trance-Szenen wird kein Riegel vorgeschoben. Mit viel filmischem Geschick werden dann sukzessive (mögliche) Enthüllungen und Wendungen ins Spiel gebracht, die allmählich das beabsichtigte Leinwanddurcheinander erzeugen. Also aufpassen ist angesagt, Kinotoilettengang untersagt. Teilweise ist nicht sofort klar, ob gezeigte Abschnitte real oder in Hypnose erlebt werden, was noch mehr zur Verwirrung der Figuren und auf den Rängen beiträgt. Die Psychologin rückt dabei nach und nach in den Mittelpunkt des Geschehens. …und ein Auto. …und noch eine Frau. Man kann den Regisseur nur loben für die Beherrschung dieser Masse an Verschlingungen, die in publikumsgerechte Häppchen aneinanderinszeniert werden mussten, um auch bei angestrengtem und vielleicht bleibendem Stirnrunzeln ein thrilliges Kinovergnügen zu bereiten. Dazu passend ertönt ein ständig wummernder, treibender Score, der den Film in seinem Rhythmus sehr gut unterstützt. Leider haben die Schauspieler das Nachsehen, denn sie sind nur die Instrumente der gelungenen Verdrehungen, auf deren Gerüst der Film steht und besteht. Vincent Cassel spielt immerhin glaubhaft den Gangboss Franck, dem die Kontrolle über seine Dinge immer mehr entgleitet, aber er hat z.B. in „Black Swan“ mit der Nebenrolle als Ballettregisseur eine erheblich intensivere Präsenz. James McAvoy kann durch sein gekonntes Schlingelsein zwar mehr überzeugen, ist aber auch in der Struktur des Films gefangen. Ähnlich verhält es sich mit der eigentlich anschaulichen Dominanz der Rosario Dawson als Elisabeth. Es ist dann eben ganz anders als ein Film von Paul Thomas Anderson („There will be Blood“, „The Master“), bei dem die Figuren den absoluten Vorrang haben und die Schauspieler über sich hinaus wachsen müssen, damit das Werk ein Ganzes wird und den Zuschauer fasziniert. Deshalb kann z.B. unter den aktuellen „Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen“ von Steven Soderbergh als stärkerer Film eingeordnet werden und Jude Law dort mehr glänzen. Und trotzdem ist Danny Boyle’s Thriller dank seiner gewitzten Inszenierung besser als nur gut.
Lau oder auch lauwarm, mehr grün als lila, um mich unmissverständlich zu fassen. Mir hätte der Film vielleicht ganz gut gefallen, wäre er etwas abgedrehter dahergekommen und würde uns Erinnerung als etwas Unstetes und Zweifelhaftes präsentieren - wie abgedroschen das auch klingen mag. Stattdessen ist die Story arg gesucht. Das Ende ist unheimlich plump. Die eine tragische Begebenheit kommt kaum zum Tragen und verkommt ob des langweiligen Konstrukts genauso zur Belanglosigkeit wie der ganze Rest. Ich würde diesen Danny Boyle gerne irgendwie umtauschen. Der ist defekt, und die Garantiezeit ist bestimmt noch nicht abgelaufen. Ich nehme dafür gerne auch eine Krake, die gut in Tippspielen ist.
Die Redaktionskritik kann man prinzipiell unterschreiben. Ich hatte mit dem Film meinen Spaß. "Trance" ist ein kurzweiliges, nettes Verwirrspiel, das durchaus schon auf einem sehr hanebüchenen Fundament fußt (und überhaupt die ganze Idee der Hypnose etwas ins Lächerliche zieht), aber dabei eben einfach gut unterhält. Besonders interessant ist eben die Rolle von Rosario Dawson: Sie ist zum Glück nicht die von Klischees triefende femme fatale, sondern eine, die eher notgedrungen diese Funktion ausübt. Die Schauspieler agieren freudig, wobei ich hier zustimmen mag und ebenso behaupte, dass McAvoy den eher undankbarsten Part hat und auch bei der Auflösung nicht gut wegkommt. Der Film hätte sicher nicht anders funktioniert wenn man seinen Charakter umfangreicher dargelegt hätte, aber auf der anderen Seite bleibt eben dieser etwas eindimensionale, nicht einmal unbedingt passive Simon. Hingegen ist Vincent Cassel ein vielleicht doch gar nicht so abgründiger Gangster in diesem Film. Und wie ist das Ende nun zu verstehen? Man kann schon davon ausgehen, dass der Film in diesen letzten Minuten sehr eindeutig und ehrlich ist. Aber ähnlich wie in "Shutter Island", wo das Ende m. E. nach genauso funktioniert, könnte man hier behaupten es liefe auch irgendwie anders. Klar ist, dass Elizabeth viele Fäden gezogen hat. Aber was war denn nun mit Frank? War er etwa schon vor der ganzen Sache in Hypnose? Seit der Schlafzimmer-Szene? Interpretiert man den Film so, dann haben Simon und Elizabeth vielleicht doch irgendwie noch gemeinsame Sache gemacht. Aber das ist schwierig, man müsste den Film nochmal schauen. Fazit: Ein netter, stimmiger und wendungsreicher Film, der bei genauerem Hinsehen natürlich ziemlich hanebüchen ist. Man fühlt sich aber gut unterhalten und kann miträtseln.
(...) Der neue “Danny Boyle” “Trance" ist ein düsterer Psycho-Thriller, dessen vielschichte Handlung für so manchen Knoten im Kopf sorgen kann, aber durch seine Darsteller, die tolle Visualisierung und seine erfrischende Eigenständigkeit überzeugt. Alles in allem: ein irrer Film!
Danny Boyle's "Trance" ist eine kurzweilige, extrem fesselnde und spannende Unterhaltung mit berauschenden Bildern, einer tollen Kamera, einem sehr guten, komplett durchgezogenen Tempo, tollen Darstellern, einem superben Soundtrack, einer fabulösen Inszenierung und mit einem Drehbuch voller Wendungen und Verwirrungen.
"Trance" hat mich nicht so aus den Socken gehauen wie erwartet. Die Story handelt von einem Kunstraub bei dem der Räuber sich nicht an die Vereinbarung mit seinem Auftraggeber hält und die Gesamtsituation läuft ziemlich aus den Fugen. Der Film fängt meiner Meinung nach sehr gut an und wirft einige Fragen auf . Im Mittelteil wird man dann völlig verunsichert und die Story wird sehr durcheinander was ich auch wirklich gerne habe und zum grübeln gekommen bin. Die Auflösung am Ende des Films hat mir dann jedoch gar nicht gefallen was jedoch Geschmacksache ist. Die Schauspieler machen ihren Job wirklich sehr gut und spielen sehr überzeugend. Fazit: Der Film nimmt ständig neue Wendungen und lässt den Zuschauer im dunkeln tappen konnte mich jedoch wegen der Auflösung der Story nicht wirklich überzeugen.
Ein spannender "hypnotisierender" Film. Manchmal könnte man fast den Überblick verlieren wenn man nicht aufpasst. Gerade wenn es dem Ende des Film zu geht wird es nochmal sehr spannend. Lohnt sich anzuschauen.